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Roma in Ostösterreich
unter spezieller Betrachtung der Gesundheitsprobleme von Roma in Wien und im Burgenland
Katharina Glavanovits
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Elisabeth Seidl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30079.34664.820170-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Intention meiner Arbeit war, die gesundheitlichen Probleme der Roma in Wien und im Burgenland zu erfassen und ihren Umgang mit dieser Problematik darzustellen. Im theoretischen Teil wird einerseits der historische Hintergrund dieser Volksgruppe und die Geschehnissen im zweiten Weltkrieg aufgezeigt. Es wird auch darauf eingegangen, dass die Roma seit ihrer Zuwanderung aus dem asiatischen in den europäischen Raum immer wieder mehr oder weniger massiven Vorurteilen, Diskriminierungen und Verfolgungen ausgesetzt waren. Andererseits wird ihre Kultur dargestellt, indem auf die Entstehung und Entwicklung ihrer Sprache, auf die spezielle Bedeutung der Großfamilie und auf die aktive und passive Mitwirkung der Roma in der Kunst, eingegangen wird. Exemplarisch wird ein Überblick über die derzeit unzulängliche Arbeits- und Bildungssituation der Volksgruppe der Roma in Oberwart (einer südburgenländischen Stadt) gegeben. Unter einem globaleren Gesichtswinkel wurde die politische Einbettung der Roma in anderen Ländern Europas, besonders in denen Osteuropas, betrachtet. Dabei wird ihre manchmal immer noch untergeordnete gesellschaftliche Stellung beschrieben, welche nicht zuletzt ihre verheerende gesundheitliche Lage bedingt. Methodisch wurde der qualitative Ansatz gewählt, Ausgangspunkt dabei waren acht Interviews. Vier davon waren Personen aus der Roma-Gemeinschaft. Des Weiteren wurden vier ExpertInnen aus Beratungszentren und Vereinen befragt. Als zusätzliche Methode wurde ein Gruppeninterview mit zehn Personen geführt. Die Datenanalyse fand nach der zusammenfassenden Inhaltsanalyse von Philipp Mayring statt. Im Folgenden werden die zentralen Ergebnisse dargestellt. Krankheitsverursacher sind vor allem die starke Angst vor Diskriminierung und die Auswirkungen des hierarchischen und patriarchalischen Familiensystems. Im Umgang mit Gesundheit und Krankheit spielen Schuldgefühle und Scham eine große Rolle, aber auch der durch Tradition und Hierarchie der Familie bedingte hohe Stellenwert der familieninternen Pflege ist relevant. Besonders schwerwiegende Barrieren bei der Beanspruchung des Gesundheitssystems sind vor allem das Misstrauen gegenüber der „weißen“ Gesellschaft und die Angst vor Benachteiligung. Zuletzt werden noch Wege zur Verbesserung der Gesundheitssituation aufgezeigt. In allen Ergebnissen meiner Arbeit lassen sich immer die Parameter Tradition, innerfamiliäre Situation und vor allem Diskriminierung - erlebt oder auch nur vermutet - in ihrer komplexen Verwobenheit untereinander, als Ursprung der herausgearbeiteten Problematiken festmachen. Die Kenntnis und Berücksichtigung dieser Zusammenhänge sind unabdingbare Voraussetzungen für jede Maßnahme, die eine nachhaltige Verbesserung der gesundheitlichen Lage der Roma zum Ziel hat.
Abstract
(Englisch)
The purpose of my work was to understand the health issues of the Roma in Vienna and Burgenland and to present their approach to these problems. In the theoretical part, the historical background of this ethnic group is presented, as well as events that determined the Roma fate during the Second World War. It also addresses the fact that, since their migration from Asia to Europe, the Roma have been repeatedly exposed to more or less massive prejudice, discrimination and persecution. Furthermore the Roma culture is presented with respect to origin and development of their language, the importance they give to the extended family and the active and passive participation of Roma in the art. As example an overview of the currently inadequate work and educational situation of the Roma community in Oberwart (a town south Burgenland) has been chosen. From a more global point of view, the political integration of Roma in other European countries has been considered, in particular in the eastern European countries. My work also describes their sometimes still subordinate position in the society, which also determines their disastrous health situation. Methodologically, a qualitative approach was chosen, starting from eight interviews. Four of the subjects were people from the Roma community. Furthermore, four experts from counseling centers and other organizations were interviewed. As an additional method, a group interview was conducted with ten people. Data analysis was performed following the summary content analysis according to Philipp Mayring. The key findings are presented as follows: causes of disease are mainly the strong fear of discrimination and the impact of the hierarchical and patriarchal family system. In dealing with health and illness an important role is played by guilt and shame, but tradition and family hierarchy as well as the high value given to intra-household care are also relevant. Especially high barriers to the use of the health system are represented by the distrust of the "white" society and the fear of deprivation. Finally, several ways to improve the health situation are discussed. In all the results of my work, the complex interweaving between the parameters intra-family situation and discrimination - experienced or even suspected - determines the origin of the problems being discussed. The knowledge and consideration of these relationships are essential prerequisites for any action directed towards the goal of a sustained improvement in the health situation of the Roma population.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Gypsy Minority group health issues
Schlagwörter
(Deutsch)
Roma Minderheit Gesundheitsprobleme
Autor*innen
Katharina Glavanovits
Haupttitel (Deutsch)
Roma in Ostösterreich
Hauptuntertitel (Deutsch)
unter spezieller Betrachtung der Gesundheitsprobleme von Roma in Wien und im Burgenland
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
122 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elisabeth Seidl
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.21 Familie, Verwandtschaft ,
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung ,
71 Soziologie > 71.79 Soziale Fragen, soziale Konflikte: Sonstiges ,
73 Ethnologie > 73.45 Einzelne soziale Gruppen, Außenseiter, Randgruppen
AC Nummer
AC08493700
Utheses ID
12811
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1