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Die frühmodernen österreichischen Verfassungsstaaten in der Habsburgermonarchie
die Pillersdorfsche Verfassung 1848, die Staatsgrundgesetze 1867 und deren Verfassungswirklichkeiten als Grundlagen staatlicher Ordnung
Hanno Rebhan
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Johann Wimmer
DOI
10.25365/thesis.14398
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30002.41341.453564-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die zwei frühmodernen österreichischen Verfassungsstaaten zur Zeit der Habsburgermonarchie, der erste existierte zwischen 1848 und 1849, der zweite zwischen 1867 und 1914, entstanden jeweils nach schwerwiegenden Krisen. Der erste Verfassungsstaat wurde während der Revolution von 1848, der zweite nach der Niederlage im "Österreichisch-Preußischen Krieg 1866" sowie nach der Trennung Österreichs von den "Deutschen Staaten", welche sich zusammenschlossen, 1867 begründet. 1871 verbündeten sich diese deutschen Staaten zum "Deutschen Kaiserreich".
Es muss also betont werden, dass die Entwicklung des frühmodernen Staates in Österreich auf der "Basis einer Krise" etabliert wurde.
Obwohl heute Verfassungsstaaten als rein demokratisch betrachtet werden, lagen den beiden österreichischen frühmodernen Verfassungsstaaten das „nichtdemokratische monarchische Prinzip“ zugrunde.
In beiden Staaten wurde die Macht des Staatsoberhauptes, des Kaisers, durch eine Verfassung beschränkt, allerdings blieb dieser sowohl in der Verfassungstheorie als auch in der Verfassungswirklichkeit die mächtigste politische Autorität im politischen System.
Diese Beschränkung der Macht sorgte allerdings nicht für eine "balance of power". In beiden Verfassungen wurden den Bürgern politische Rechte gewährt, allerdings waren diese im ersten Verfassungsstaat nicht garantiert, da kein Gericht existierte, welches die Bürger vor politischer Willkür schützen konnte. Aufgrund der Tatsache, dass es – im modernen Sinn – keine „balance of power“ gab, spricht der Autor von einem „frühmodernen Verfassungsstaat“. Da kein Gericht existierte, das die Bürger vor staatlicher Willkür schützen hätte können, geht der Autor von einem „schwachen, frühmodernen Verfassungsstaat“ aus.
In der Verfassung von 1867 waren gleich zwei Gerichte vorhanden, die die politischen Rechte der Bürger schützen konnten: 1. das „Reichsgericht“ und 2. der „Verwaltungsgerichtshof“. Obwohl das gewählte Gremium auf gesamtstaatlicher Ebene, der „Reichsrat“, mehr Macht als jenes zwischen 1848 und 1849 besaß, der „Reichstag“, blieb der Kaiser die mächtigste politische Autorität im politischen System. Deswegen geht der Autor von einem „frühmodernen Verfassungsstaat“ aus.
Diese wissenschaftliche Arbeit ist eine Analyse des frühmodernen österreichischen Staates zur Zeit der Habsburgermonarchie, deren Grundlage die österreichische Verfassungsgeschichte ist. Die wichtigste Methode dieser Arbeit ist die Trennung zwischen Verfassungstheorie und Verfassungswirklichkeit.
Abstract
(Englisch)
The two early modern Austrian constitutional states during Habsburg Monarchy, the first one existed between 1848 and 1849 and the second between 1867 and 1914, were built after severe crisis. The first one was built during the “Revolution of 1848” and the second in 1867 after the loss of the “Austro-Prussian War 1866” and because of the following political separation from the German states, which joined together. In 1871 these states formed the “German Empire”.
That is why the development of modern constitutional state in Austria was “built by crisis”.
Although in today’s times constitutional states are considered to be democratic, the two Austrian constitutional states were based on the principles of non-democratic monarchism.
In both states, the power of the emperor was limited by a constitution, but in constitutional theory and praxis the emperor remained the most powerful authority in the political system. The limitation of the emperor’s power didn’t guarantee a balance of power. In both constitutions citizens were given political rights but those weren’t guaranteed in the first constitutional state because of the fact that there didn’t exist any court, which was able to protect the people against arbitrary rule. As there was no balance of power in a modern sense the author calls the constitutional state between 1848 and 1849 an “early modern state”. On account of the fact that there didn’t exist any court which was able to secure those political rights which were guaranteed in the constitution of 1848, the author calls this state a “weak” early modern constitutional state. In the constitution of 1867 two courts called “Reichsgericht” and “Verwaltungsgerichtshof”, were able to guarantee people’s rights. Although the elected legislative body, the “Reichsrat”, had more power than the one between 1848 and 1849 called “Reichstag”, the emperor stayed the most powerful authority of the state’s political system. So the author calls this state an “early modern constitutional state”.
This paper is an analysis of the early modern constitutional state of Austria during Habsburg monarchy, founded on Austrian’s constitutional history. The distinction between constitutional theory and practice is the most important method for this analysis.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Constitutional State State Political System Constitutional History Habsburg Monarchy 1740-1918 Austria Austrian History
Schlagwörter
(Deutsch)
Verfassungsstaat Staat Politisches System Verfassungsgeschichte Habsburgermonarchie 1740-1918 Österreich Österreichische Geschichte
Autor*innen
Hanno Rebhan
Haupttitel (Deutsch)
Die frühmodernen österreichischen Verfassungsstaaten in der Habsburgermonarchie
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Pillersdorfsche Verfassung 1848, die Staatsgrundgesetze 1867 und deren Verfassungswirklichkeiten als Grundlagen staatlicher Ordnung
Paralleltitel (Englisch)
The early modern constitutional states of Austria in Habsburg Monarchy
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
255 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Wimmer
Klassifikation
89 Politologie > 89.33 Monarchie
AC Nummer
AC08741239
Utheses ID
12920
Studienkennzahl
UA | 300 | | |