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Essays on financial structure and monetary transmission in Europe
Wolfgang Schwarzbauer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Robert Kunst
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14459
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29654.96842.716364-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Einführung des Euro stellt eine wesentliche Änderung der geldpolitischen Rahmenbedingungen einer Anzahl europäischer Ökonomien dar. Dies bewirkt eine Veränderung des Verhaltens von Wirt-schaftssubjekten. Daraus ergeben sich zwei Fragen: Wie rasch passen sich Wirtschaftssubjekte in diesen Ländern an das neue geldpolitische Regime an und, damit verbunden, führt die gemeinsame Geldpolitik zu einer Homogenisierung der Reaktion der Wirtschaftssubjekte auf die Geldpolitik? Die vorliegende Arbeit versucht Antworten auf beide Fragen zu geben. Der erste Aufsatz untersucht die Effekte der Geldpolitik in den einzelnen Volkswirtschaften des Euroraums im ersten Jahrzehnt der Gemeinschaftswährung. Die auf den SVAR Ländermodellen beruhenden Impuls-Antwort-Funktionen deuten auf eine weitgehende Homogenität der Übertragung geldpolitischer Impulse zum Bruttoinlandsprodukt hin, obgleich in einigen Ländern noch Anpassungsprozesse festgestellt werden können. Bei der Reaktion der Outputlücke und der Inflation auf exogene Shocks können keine wesentlichen Unterschiede in den einzelnen Ländern festgestellt werden. Länderspezifische Inflationsshocks in großen Euroraum-Volkswirtschaften dürften jedoch problematisch in Hinblick auf das EZB Ziel eines stabilen Preisniveaus sein. Der zweite Aufsatz beleuchtet die Bedeutung der Finanzstruktur von Volkswirtschaften für die Übertragung geldpolitischer Impulse näher. Anhand des empirischen Modells kann die Stärke der geldpolitischen Transmission durch das Bankensystem in einzelnen EU-15 Staaten berechnet werden. Somit können mögliche Asymmetrien der Übertragung geldpolitischer Impulse zwischen EU-15 Staaten analysiert werden. Im Allgemeinen kann beobachtet werden, dass Banken in Ökonomien mit ähnlicher Finanzstruktur gleich auf die Geldpolitik ihrer Zentralbanken reagieren. Außerdem bestehen An-zeichen einer Konvergenz des geldpolitischen Transmissionsmechanismus, die stärker in Ökonomien mit ähnlicher Finanzstruktur ist. Trotz einer gemeinsamen Geldpolitik konnte in den ersten zehn Jahren des Euro eine stark unterschiedliche Entwicklung bei den Kreditvolumina in Euroraum-Ökonomien beobachtet werden. Da sich das geldpolitische Regime nicht zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten unterscheidet, geht der dritte Aufsatz der Frage nach, ob diese unterschiedliche Entwicklung auf nachfrageseitige oder angebotsseitige Faktoren in den einzelnen Kreditmärkten zurückzuführen ist. Es wird ein analytischer Rahmen vorgestellt, der es erlaubt, diese im geldpolitischen Transmissionsmechanismus zu trennen. Die Ergebnisse dieses Aufsatzes deuten daraufhin, dass die unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Ökonomien des Euroraums vor allem durch angebotsseitige Kreditmarkteffekte erklärt werden können. Unterschiedliche Reaktionen von Banken in den Euroraum-Ökonomien scheinen für unterschiedliche Entwicklungen der Kreditvolumina verantwortlich zu sein. Insgesamt betrachtet dürften die kurzfristigen Effekte der gemeinsamen Geldpolitik in Euroraum Mitgliedsstaaten bereits in den ersten zehn Jahren sehr ähnlich sein, Differenzen in den Finanzstruktur von Ökonomien dürften jedoch in der mittleren Frist Unterschiede in der geldpolitischen Transmission bedingen. Der zweite Aufsatz betont, dass Banken in Ökonomien mit ähnlicher Finanzstruktur geldpolitische Impulse ähnlich weitergeben - im Gegensatz zu Banken in Ökonomien mit unterschiedlicher Finanzstruktur. Der dritte Aufsatz zeigt, dass Banken kontraktionäre geldpolitische Impulse kurzfristig nicht gänzlich weitergeben und es somit zu einem unterschiedlichem Kreditwachstum in den kleineren Mitgliedsstaaten des Euroraums kommen kann, was mittelfristig auf asymmetrische Effekte der Geldpolitik im Euroraum hindeutet.
Abstract
(Englisch)
The introduction of the euro represented a major change in the monetary policy regime of several European economies in the last decade. Such a change induces changes in agents' behaviour. Thus there are two major questions: How quickly do agents in these economies adapt to the new policy regime, and, related to the first question, do people in a common monetary currency area behave similarly once the common currency area is established? This thesis tries to provide answers to both questions using the introduction of the common currency as a natural experiment. The first essay studies the effects of monetary policy in individual EMU member states in the first decade of the euro. Using SVAR country models for the sample starting in 1999Q1, we find a relatively homogeneous transmission of monetary policy to output, despite some adjustment mechanisms in some member countries. The reaction to external shocks appears to be homogeneous for the euro area and its member states in the first decade after the introduction of the common currency. Shocks to large EMU members' inflation rates might cause some concern for ECB monetary policy makers' target of a stable price level. The second essay highlights the importance of financial structure for the transmission of monetary policy impulses. For this purpose a model is estimated on the basis of which measures for the strength of monetary policy in the individual member states are calculated. Using this model, differences in monetary policy transmission between the EU-15 countries are investigated. We find that banks in economies with similar financial structure have similar reaction functions to monetary policy. We find evidence of a convergence of the monetary policy transmission mechanisms in Europe, which is stronger in economies with similar financial structures. Despite a common monetary policy we can observe a different evolution of credit volumes between economies in the euro area in the first decade of the euro, as proxied by the credit to GDP ratio. As the monetary policy regime is the same, the third essay investigates whether these different developments are driven by credit supply or demand effects. We present a framework to disentangle credit supply and demand effects in the monetary transmission mechanism. We use our results to explain the evolution of credit volumes in individual member economies. We find that different bank behaviour in economies of the EA can explain part of the diverging evolution of credit volumes in the first decade of the euro. Overall, even though short run effects of monetary policy appear to be similar in EA member economies, differences in the financial structure of EA member economies matter in the medium term. The second essay emphasises that banks in economies with a similar financial structure transmit monetary policy impulses similarly, in contrast to banks in economies with different financial structures. The third essay argues that because contractionary monetary policy impulses are not passed-through completely through the banking system in smaller EA member economies, credit growth is higher in these economies, which might lead to asymmetric medium term effects of the common monetary policy in these economies.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Transmission Mechanism of Monetary Policy SVAR Financial Structure of economies Convergence
Schlagwörter
(Deutsch)
Transmissionsmechanismus der Geldpolitik SVAR Finanzstruktur von Ökonomien Konvergenz
Autor*innen
Wolfgang Schwarzbauer
Haupttitel (Englisch)
Essays on financial structure and monetary transmission in Europe
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
V, 95 S. : graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Robert Kunst ,
Johann Scharler
Klassifikationen
83 Volkswirtschaft > 83.12 Makroökonomie ,
83 Volkswirtschaft > 83.50 Geld, Inflation, Kapitalmarkt
AC Nummer
AC08558191
Utheses ID
12969
Studienkennzahl
UA | 084 | 140 | |
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