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Strategic benchmarking for hospitals
Markus Kraus
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Marion Rauner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14472
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29402.98287.248361-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In Europa, den USA und vielen anderen westlichen Ländern sind Maßnahmen zur Kostendämpfung und Effizienzsteigerung im Gesundheitssektor seit geraumer Zeit Gegenstand der politischen Diskussion. Eine sorgfältige Planung und Koordination von Ressourcen, Prozessen und Finanzen ist eine Grundvoraussetzung, um die Effizienz von Krankenhäusern, die für einen großen Anteil der Gesundheitsausgaben verantwortlich sind, zu steigern. Dementsprechend suchen nationale, regionale und lokale Regierungen nach geeigneten Ansätzen, um diese finanziellen Belastungen zu reduzieren. Ein erster Schritt in die Richtung der Evaluierung von Gesundheitssystemen und infolgedessen eine effiziente Verteilung von Human- und ökonomischen Ressourcen stellt deren Effizienzmessung dar. Um verschiedene Ansätze der Effizienzmessung im Krankenhaussektor bewerten zu können, wurde eine Taxonomie, die auf die Untersuchung und Klassifizierung von Krankenhauseffizienzstudien mittels Data Envelopment Analysis (DEA) oder verwandter Methoden abzielt, erstellt. Ein spezieller Fokus dieser Taxonomie liegt auf der umfassenden Analyse von Input- und Outputvariablen, die bei der Effizienzbestimmung von Krankenhäusern eingesetzt werden. Die Untersuchung der Inputvariablen diente der Identifizierung wichtiger Größen in Entscheidungs- und Planungsprozessen. Die Analyse der Outputvariablen zielte auf das Eruieren zentraler Kennzahlen für die Performance Messung ab. Bei der Analyse der Input- und Outputvariablen konnten jeweils drei zentrale Kategorien ermittelt werden: “capital investment”, “labor” und “operating expenses” im Bereich der Inputgrößen und “medical visits, cases, patients, and surgeries”, “inpatient days” und “admission, discharges, and services” im Bereich der Outputgrößen. Im Gegensatz zu ex-post Effizienzanalysen mittels DEA oder verwandter Methoden, ermöglichen Planspiele, die den komplexen Entscheidungs- und Planungsprozess in Krankenhäusern abbilden, eine ex-ante Evaluierung von Reformvorhaben. Zudem tragen sie zum Beispiel zur Ausbildung von gegenwärtigen und zukünftigen Krankenhausmanagern bei. Um den aktuellen Stand existierender Planspiele, ihre Hauptcharakteristika und ihre Schwächen (z.B. fehlende Adaptierung an geänderte Patientenvergütungssysteme) zu erfassen, wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde eine Taxonomie erstellt, die derartige Krankenhausplanspiele hinsichtlich allgemeiner Klassifizierungsmerkmale, Anwendungsgebiete, Zielgruppen, Entscheidungs- und Planungsprozesse sowie eingesetzter OR-Methoden untersucht und kategorisiert. Die Untersuchung der einzelnen Spiele zeigt, dass die Modellierung der internen Entscheidungs- und Planungsprozesse unter Berücksichtigung externer Gegebenheiten das Herzstück eines jeden Planspiels darstellt. Die Untersuchung veranschaulicht ebenfalls, dass Krankenhausplanspiele und Operations Research in Zeiten von knappen Budgets, steigender Nachfrage nach Gesundheitsversorgung und steigenden Technologiekosten in der Verwendung von knappen Ressourcen sehr an Bedeutung gewonnen haben. Mit Kenntnis der wichtigsten Größen in Entscheidungs- und Planungsprozessen und zur Performance Messung sowie des State-of-the-art von Krankenhausplanspielen wurde die Business Logik von COREmain hospital, einem internet-basierten Krankenhausplanspiel, entwickelt. COREmain hospital bietet einen Einblick in den ökonomischen und organisatorischen Entscheidungs- und Planungsprozess zentraler Aufgaben im komplexen System Krankenhaus. Die Prozesse werden unter Zuhilfenahme von Diskreter-Event-Simulation simuliert. Die bis zu sechs Krankenhäuser einer Region konkurrieren über eine Dauer von zwölf Perioden um Patienten und Budget in Abhängigkeit von ihrer Mission, der regionalen Gesundheitspolitik, dem Patientenvergütungssystem (Tagespauschalen, Fallpauschalen, globales Budget), der Arbeitsmarktsituation und den am Markt verfügbaren Röntgengeräten. Die Spieler lernen in einer komplexen, interdisziplinären Entscheidungssituation zielgerichtete Entscheidungen zu treffen. Dabei können sie unterschiedliche Managementstrategien z.B. im Bezug auf Kapazitäts- und Ablaufplanung anwenden und ihre Auswirkungen prüfen. Die Performance eines Krankenhauses wird anhand vordefinierter Zielvorgaben nach jeder Spielperiode gemessen. Sieger ist jenes Krankenhaus, das sowohl die selbst definierten als auch die regional vorgegeben Ziele bestmöglich erreicht. Die Innovation von COREmain hospital im Vergleich zu existierenden Krankenhausplanspielen besteht in den internet-basierten Rahmenbedingungen, der Verbindung von Ressourcen-, Prozess- und Finanzmanagement und der Möglichkeit zur Simulierung unterschiedlicher Patientenvergütungssysteme. Es ist ein vielversprechendes Trainingsinstrument, um die Grundlagen für einen effizienten Entscheidungs- und Planungsprozess zu vermitteln. Das Planspiel möchte nicht nur Studenten und Krankenhauspersonal die Entscheidungsfindung in komplexen Situationen verdeutlichen, sondern auch Entscheidungsträgern die Auswirkungen von geänderten Bestimmungen auf die Entscheidungsbildung in Krankenhäusern veranschaulichen. Der Einsatz dieses Planspiels in Lehre, Politik und Forschung könnte zu verbesserten Entscheidungs- und Planungsprozessen auf Spitals-, regionaler und nationaler Ebene beitragen.
Abstract
(Englisch)
In Europe, the US, and other Western countries, the interest of executives in containing health care costs and increasing the sector’s efficiency has been high on the political agenda. Careful planning and coordination of resource, process, and financial management is imperative for increasing the efficiency of hospitals, which consume a large share of total health care expenditures. To reduce this financial burden, national, regional, and local governments search for suitable approaches. A first step towards the evaluation of a health care system and, as a consequence, the efficient distribution of human and economic resources in these sectors, is efficiency measurement. Reviewing the application of efficiency measurements in the hospital sector was, therefore, the key motivation for deriving a taxonomy of hospital efficiency studies, which classifies studies using data envelopment analysis (DEA) and related techniques. In this taxonomy a particular focus was placed on identifying the most important input and output variables. The analysis of the input variables served to identify key categories in the decision making processes, whereas the analysis of the output variables aimed at identifying key categories for performance measurement. In the course of the analysis of the input variables, three broad categories were derived: “capital investment”, “labor”, and “operating expenses”. Analyzing the output variables led to “medical visits, cases, patients, and surgeries”, “inpatient days”, and “admission, discharges, and services” being identified as major categories. In contrast to ex-post efficiency evaluations using DEA or similar techniques, simulation games, which reproduce the complex decision making processes within hospitals, enable ex-ante evaluations of reforms and the training, for example, of present or future hospital managers. To assess the current state of the art of hospital management games a comprehensive literature review was conducted. A taxonomy was derived to determine the state of the art of existing hospital games, their main characteristics as well as their shortages with respect to, for example, the adaption to new reimbursement systems. This taxonomy categorizes and investigates such games in terms of general classification attributes, application area, target player groups, decision making, and the OR techniques used. The analysis reveals that the core of hospital management games consists of the modeling of the complex decision making processes in internal resource, process, and financial management in the context of the external hospital environment. It also highlights the increasing importance of hospital management games and OR techniques in planning the use of scarce resources in times of tight budgets, growing health care demand, and increasing technology costs. Having determined the most important variables for decision making and hospital performance, and knowing the state of the art of hospital management games, the business logic of COREmain hospital, an internet based hospital management game, was derived. COREmain hospital illustrates the economic and organizational decision making processes in a hospital by using discrete event simulation. The game simulates a region with up to six hospitals competing against each other for inpatients in different disease categories and budgets contingent on hospital missions, regional health policy, inpatient reimbursement systems (day-, case-, or global-budget based) as well as labor and radiology technology markets. Twelve decision periods are simulated. Within different game situations, the players can evaluate the outcome of alternative decisions, as, for example, in capacity planning and patient scheduling. The performance of each hospital is evaluated on pre-selected performance measures at the end of each period. The winner of the game is the hospital player group which performed best both in fulfilling their own hospital mission targets and the regional health policy. COREmain hospital is unique due to the internet-based framework, the combination of resource, process, and financial result management, in a set-up with interchangeable reimbursement systems and environmental conditions. It is a promising tool for training more efficient decision making in hospitals. It seeks not only to help students and hospital staff understand decision making in complex situations, but also to illustrate to policy makers how potential changes in regulation impact hospital decision making and outcomes. Its deployment in teaching, policy, and research might improve policy making at the hospital, regional, and national levels.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Internet-based hospital management game decision making competing hospitals reimbursement systems
Schlagwörter
(Deutsch)
Internet-basiertes Krankenhausplanspiel Entscheidungs- und Planungsprozesse konkurrierende Krankenhäuser Patientenvergütungssysteme
Autor*innen
Markus Kraus
Haupttitel (Englisch)
Strategic benchmarking for hospitals
Paralleltitel (Deutsch)
Strategisches Benchmarking von Spitälern
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
Getr. Zählung
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Marion Rauner ,
Walter Gutjahr
Klassifikation
85 Betriebswirtschaft > 85.00 Betriebswirtschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC08558195
Utheses ID
12979
Studienkennzahl
UA | 084 | 151 | |
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