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Barbaric, backward, and belligerent
residual Eastern European evil in post-1989 U.S.-American and British film
Leonard Dworschak
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Monika Seidl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14476
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30137.67344.840253-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das U.S.-amerikanische und britische Kino der Gegenwart besticht durch die starke Präsenz osteuropäischer Bösewichte und die stetig negative Darstellung von Osteuropäern im Allgemeinen. Dies deutet darauf hin, dass die Filmindustrien der betreffenden Nationen Osteuropa bewusst als binären Gegensatz zur propagierten freien, westlichen Welt konstruieren. Dadurch nehmen die U.S.A. und Großbritannien eine privilegierte Position ein; sie definieren sich über gewisse Makeln, die, als unzivilisiert, undemokratisch, und archaisch zurückgewiesen, auf Osteuropa projiziert werden. Osteuropa steht in Folge für Barbarei, Rückständigkeit, und Kriegstreiberei. Dass die beiden größten Vertreter des westlichen Kinos selbst mehr als 20 Jahre nach dem Berliner Mauerfall und dem damit assoziierten Ende des Kalten Krieges Osteuropa immer noch als binären Widersacher darstellen, liegt zum einen in starren Kinotraditionen, zum anderen in jüngsten geopolitischen Entwicklungen begründet. Im Hollywood der 50er verankerte die berüchtigte Welle an anti-sowjetischen Propagandafilmen den osteuropäischen Bösewicht dauerhaft im Fundament des westlichen Kinos. Letzteres wurde und wird im 21. Jahrhundert vom globalen Krieg gegen den Terror geprägt, in dem die Vereinigten Staaten und Großbritannien einem international agierenden, praktisch profillosen, und – im doppelten Wortsinn – schwer fassbaren Gegner gegenüber stehen. In einem Guerillakrieg von ungewissem Ausgang, der an der Heimatfront entschieden wird, fungieren die osteuropäischen Kino-Bösewichte als bekannte und bezwingbar geltende Gegner, als greifbares Fremdes, das die Tugenden der westlichen Demokratien und die Notwendigkeit ihrer Verteidigung klar und deutlich hervor streicht. In meiner Diplomarbeit habe ich die Ursprünge der Formeln zur cineastischen Darstellung des osteuropäischen Bösen aufgezeigt und diese anhand von Beispielen aus dem Hollywood Sci-fi/Horror-Genre der 50er eingehend analysiert. Des weiteren habe ich erwiesen, dass die Darstellung osteuropäischer Bösewichte im U.S.-amerikanischen und britischen Kino des 21. Jahrhunderts nur minimal von diesen Formeln abweicht. Abschließend habe ich gezeigt, dass in besagtem Kino auch der Trend zu einem globalen Backwoods-Genre erkennbar ist, in dem Osteuropa als unzivilisiertes, parasitäres Hinterland der kapitalistischen Weltordnung konstruiert wird.
Abstract
(Englisch)
The constantly pejorative depiction of Eastern Europeans in contemporary U.S.-American and British cinema suggests that the respective film industries reproduce and naturalize a dichotomous order in which Eastern Europe is stigmatized as the evil Other. In the process, the West obtains a privileged position. The United States and Great Britain construct themselves in binary opposition to a negative image of Eastern Europe. They project their own flaws onto the Other which thus becomes irredeemably connoted with a plethora of negative characteristics. The latter include, to name but a few, barbarism, backwardness, and belligerence. More than 20 years have passed since the end of the Cold War – commonly associated with the collapse of the Berlin Wall in 1989 – but the major Western film industries still depict Eastern Europe as a binary opponent. The persistence of said dichotomy results from strong cinematic formulas and recent geopolitical developments. On the one hand, Hollywood’s notorious wave of anti-Soviet propaganda movies in the 50s deeply implanted the Eastern European villain in U.S.-American and British cinema tradition. On the other hand, the United States and Great Britain currently wage a global war on terror. Their adversaries operate internationally, are basically indeterminable from common citizens, and – ambiguously – prove hard to grasp. It is a guerilla conflict, and its outcome cannot be predicted. In this context, Eastern European villains provide a known Other which, as history has shown, can be defeated. Eastern European villains remind Us of the virtues of Western democracies and the need to protect them. In my diploma thesis, I analyzed the roots of the formulaic Eastern European villain in Western cinema and its manifestation in the Hollywood sci-fi/horror genre of the 50s. Moreover, I showed that the depiction of Eastern European villains in contemporary U.S.-American and British cinema only slightly diverts from the original formulas. Finally, I revealed Western cinema’s trend towards a global backwoods genre which constructs Eastern Europe as an uncivilized, parasitic hinterland within the capitalist world order.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
eastern Europe U.S.-American and British film industry East-West dichotomy villains horror science fiction war on terror
Schlagwörter
(Deutsch)
Osteuropa U.S.-amerikanische und britische Filmindustrie Ost-West Dichotomie Bösewichte Horror /Science Fiction /Krieg gegen den Terror
Autor*innen
Leonard Dworschak
Haupttitel (Englisch)
Barbaric, backward, and belligerent
Hauptuntertitel (Englisch)
residual Eastern European evil in post-1989 U.S.-American and British film
Paralleltitel (Deutsch)
Barbarisch, rückständig und kriegstreibend
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
123 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Monika Seidl
Klassifikation
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC08588991
Utheses ID
12981
Studienkennzahl
UA | 343 | | |
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