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Von Mandern und Mandarinen
Gendering beim Simultandolmetschen
Lavinia Lanner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14607
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30028.89916.792064-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Sprache ist ein essenzieller Baustein für die Konstruktion von Realität. In ihr manifestiert sich, was von den Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft als wirk-lich und existent erachtet wird. Sprache kann jedoch auch missbräuchlich zur Machtaneignung durch Personen und zur Diskriminierung von anderen ver-wendet werden. Die Regeln der deutschen Grammatik geben ein generelles Mitgemeintsein der Frauen unter dem generischen Maskulinum vor, was in Hinblick auf die sprachliche Gleichstellung in manchen Fällen erhebliche Probleme aufwirft. Besonders beim Dolmetschen ergeben sich aufgrund un-terschiedlicher vorherrschender Sprach- und Kultursysteme Herausforderun-gen bezüglich symmetrischer und gendergerechter Formulierung. Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt auf der Rolle der dol-metschenden Person in Hinblick auf das Gendering. Anhand der durchgeführ-ten empirischen Studie soll herausgefunden werden, wie angehende DolmetscherInnen mit diesem Thema umgehen. Es werden die Ergebnisse der am Zentrum für Translationswissenschaft in Wien durchgeführten Studie zum Thema „Gendering beim Simultandolmetschen“ im Sprachenpaar Italie-nisch/Deutsch präsentiert. In der Untersuchung wurde ein eigens dafür kreierter italienischer AT von 13 Studierenden ins Deutsche gedolmetscht. Untersucht wurde die spon-tane Reaktion der VersuchsteilnehmerInnen auf gezielt eingebaute Unschär-fen bzw. Mehrdeutigkeiten bezüglich der Geschlechtszuweisung der im Text vorkommenden Personen. Dabei war das Geschlecht im AT nicht von Anfang an ersichtlich und ergab sich erst im Laufe der Dolmetschung durch sprachli-che Hinweise. Im Anschluss an die Dolmetschung wurden mit den Studieren-den leitfadengestützte Selbstinterviews durchgeführt, wobei sie mittels Fragebogen Einschätzungen zum Thema Gendering beim Dolmetschen so-wie im Alltag abgaben. Es zeigte sich, dass durch den Zeitdruck beim Simul-tandolmetschen nicht immer spontan eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann, dass jedoch durch die Sensibilisierung auf diese Problematik passende Strategien erarbeitet werden können.
Abstract
(Englisch)
The use of language is an essential element in the construction of reality. It reflects the way in which members of a language group perceive reality. If applied abusively, language can also lead to people acquiring power over others who are consequently made subject to discrimination. An existing rule in German grammar - the masculine form used in a generic way to include women in its meaning - is problematic with an indiscriminate use of language. Due to the idiosyncrasies of systems dealing with this issue in language and culture, the result is a major challenge for interpreting. This thesis focuses on the interpreter’s role regarding the issue of gendering. The empirical study conducted investigates the reaction of students of interpreting in the sphere of gendering. In the course of the thesis the results of the study conducted in the Italian/German languages at the Centre for Translation Studies of the University of Vienna are presented. The main part of the study comprised a prepared Italian source text interpreted by 13 students into German. The text contained a series of intentionally designed difficulties and ambiguities regarding the gender of the persons mentioned. The following analysis of the interpretation focuses on the reaction of the students to the above-mentioned critical points, in which the information regarding the persons’ gender was revealed step by step in the course of the text. After interpreting, the students answered 13 questions dealing with their attitude to gendering in interpreting as well as in daily life. The interview was carried out with each student in a booth by means of auto-questioning following a given questionnaire. The results of the study show that the lack of time in simultaneous interpreting is the main cause of the inability to think of appropriate solutions regarding inclusive-language verbalization. However, there are possibilities that appropriate strategies can be implemented by raising awareness.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Interpreting Gender Simultaneous Interpreting
Schlagwörter
(Deutsch)
Dolmetschen Gender Simultandolmetschen Studie
Autor*innen
Lavinia Lanner
Haupttitel (Deutsch)
Von Mandern und Mandarinen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Gendering beim Simultandolmetschen
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
121 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC08569271
Utheses ID
13103
Studienkennzahl
UA | 065 | 348 | 342 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1