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Existentielle Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen während der Strahlentherapie mit und ohne psychoonkologische Betreuung
Stefanie Drachsler
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Germain Weber
DOI
10.25365/thesis.14677
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29389.63481.719666-0
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hintergrund und Ziel: Über den Effekt individueller psychologischer Betreuung während der Strahlentherapie gibt es in Bezug auf die existentielle Lebensqualität bisher kaum Forschungsbefunde. Die Effekte auf die krankheitsspezifische Lebensqualität sind besser, aber auch wenig erforscht. Jedoch finden sich in Studien Beweise, dass sich manche Bereiche der Lebensqualität von Beginn bis zum Ende der Strahlentherapie signifikant verschlechtern. Das Ziel dieser Studie ist es zu erforschen, ob sich die existentielle und krankheitsspezifische Lebensqualität durch eine individuelle psychologische Betreuung während der Strahlentherapie im Vergleich zu einer Kontrollgruppe signifikant verbessern lässt.
Methoden: Zwischen Juli 2010 und Dezember 2010 wurden 46 Brustkrebspatientinnen in einem Krankenhaus in Oberösterreich für die vorliegende Studie über ihre Lebensqualität befragt. Dazu wurden der relativ neue „Fragebogen zur existentiellen Lebensqualität“ (Görtz, 2005) und der strahlentherapiespezifische Fragebogen „StrahlenIndex RadioOnkologie“ (Sehlen, Fahmüller et al., 2003) verwendet. Die Patientinnen teilten sich dazu selbst in eine Versuchsgruppe (n = 23), die eine individuelle psychologische Betreuung während der Bestrahlungszeit erhalten hat, und in eine Kontrollgruppe (n = 23) ein. Jede Patientin wurde zu Beginn und am Ende der Strahlentherapie mit den beiden Fragebögen über ihre Lebensqualität befragt. Die Versuchsgruppe hat die Frequenz und die Themen der individuellen psychologischen Betreuung selbst gewählt.
Resultate: Es konnten keine signifikanten Verbesserungen in der existentiellen oder krankheitsspezifischen Lebensqualität der Versuchsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt werden. Jedoch konnten bei der Effektstärken kleine bis mittlere Effekte zwischen den beiden Gruppen in den Faktoren „Positives Lebensgefühl” (d = 0.364), „Beziehungserleben” (d = 0.364), „Soziales Scheitern” (d = 0.392), „Personale Aktivität” (d = 0.419), „Existentielle Erfüllung” (d = 0.327), „Globalfaktor 1“ (d = 0.375), „Globalfaktor 2“ (d = 0.468) und „Informationsdefizit” (d = -0.261) berechnet werden.
Diskussion und Konklusion: In dieser Studie konnten keine signifikant positiven Effekte einer individuellen psychologischen Betreuung auf die existentielle oder krankheitsspezifische Lebensqualität festgestellt werden. Jedoch konnten durch die Effektstärken Unterschiede zwischen Brustkrebspatientinnen mit und ohne psychologische Betreuung gezeigt werden. Gründe für die kleinen bis mittleren Effekte sind die aktive Auseinandersetzung mit der Krankheit im psychologischen Setting und Gefühl des Angenommenseins und Verstandenwerdens vom Psychologen. Viele Patientinnen haben in dieser Studie aber nur ein einziges psychologisches Gespräch in Anspruch genommen. Für weitere Studien wäre möglicherweise für signifikante Ergebnisse wichtig, dass die psychologischen Interventionen strukturiert werden.
Abstract
(Englisch)
Background and purpose: In literature there is no information about the influence of individual psychological interventions during radiotherapy on existential quality of life and little on health-related quality of life. Some literature, however, showed a decreasing effect from the beginning to the end of radiotherapy concerning quality of life. The purpose of this study was to investigate whether individual psychological interventions during radiotherapy increase some quality of life aspects in comparison to a control group.
Methods: Between July 2010 and December 2010, 46 patients with breast cancer from a clinic in Upper Austria participated in the present study. The questionnaire consisted of the relatively new ”Questionnaire of existential quality of life“ (”Fragebogen zur existentiellen Lebensqualität“, Görtz, 2005) and the radiotherapy specific ”RadiationIndex Radiooncology“ (”StrahlenIndex Radioonkologie“, Sehlen, Fahmüller et al., 2003). The patients were divided into an individual psychological treatment group (n =23) and a control group (n =23) by choice and were asked on tow occasions (at the beginning and at the end of radiotherapy). The psychological treatment consisted of an individual frequency and of an unstructured setting.
Results: The results show no significant difference between the individual psychological treatment group and the control group. But there were some small and medium effects between the groups in ”positive attitude towards life“ (“positives Lebensgefühl”, d = 0.364), “relationship experience” (“Beziehungserleben”; d = 0.364), “social failure“ (“Soziales Scheitern”, d = 0.392), “personal activity” (“Personale Aktivität”, d = 0.419), “existential self-fulfillment” (“Existentielle Erfüllung”, d = 0.327), “global factor 1” (“Globalfaktor 1“, d = 0.375), “globalfactor 2” (“Globalfaktor 2“, d = 0.468) and “information deficit” (“Informationsdefizit”, d = -0.261).
Discussion and conclusion: In this study individual psychological treatment did not significantly affect quality of life. But the effect sizes showed some difference between breast cancer patients with and without individual psychological treatment. Reasons for the small and medium effects could be the active coping with the disease in the psychological setting and the empathy and acceptance from the psychologist. Many patients only attended one single psychological counselling session. Maybe for future research it is necessary to structure the frequency of the psychological treatment to get a significant difference.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
breast cancer psychooncology radiotherapy existential quality of life
Schlagwörter
(Deutsch)
Brustkrebs Psychoonkologie Strahlentherapie existentielle Lebensqualität
Autor*innen
Stefanie Drachsler
Haupttitel (Deutsch)
Existentielle Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen während der Strahlentherapie mit und ohne psychoonkologische Betreuung
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
180 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Germain Weber
AC Nummer
AC08553101
Utheses ID
13167
Studienkennzahl
UA | 298 | | |