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Der Held im Wandel der Zeit am Beispiel von Vergils Aeneis und dem Waltharius-Epos
Helga Schwarz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christine Ratkowitsch
DOI
10.25365/thesis.14788
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30302.55856.809870-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In vorliegender Arbeit wird das Heldenbild am Beispiel von zwei
literaturrelevanten Heroen analysiert. Verglichen werden die Protagonisten der Aeneis von Vergil und des Waltharius-Epos eines unbekannten mittelalterlichen Verfasser. Sowohl die Datierung als auch die Berühmtheit der Autoren könnte unterschiedlicher nicht sein – dennoch zeigt die Gegenüberstellung des antiken Recken und des christlichen Kämpfers deutliche Parallelen.
Beide Autoren bezwecken mit ihrer Dichtung nicht nur eine deskriptive
Geschichtsschreibung oder eine narrative Unterhaltungslektüre, sondern beide haben deutlich erkennbare pädagogische Intentionen. Durch die Darstellung eines Idols mit allen der Ära, den geltenden Moralansichten und der aktuellen Wertehaltung und Religion entsprechenden Vorzügen kann deutlich vermittelt werden, was als herausragend, positiv und anstrebenswert gilt. Beide Helden weisen dabei aber auch sehr menschliche Züge auf, sie irren, zweifeln und fehlen. Keine realtitätsferne Vollkommenheit wird ihnen auf den Leib geschrieben, sondern gut verständliche Überlegungen und Motivationen, die eine hohe Identifikation der Leserschaft mit den zentralen Figuren erlaubt.
Da sowohl Aeneas als auch Walther Fehler begehen, müssen sie auch beide büßen und auch höchst unheldenhafte Rückschläge einstecken. Die Entwicklung von der Antike – Aeneas als archaische Kampfmaschine, die unangebrachte Mitleidsüberlegungen anstellt – bis zum christlichen Mittelalter – Walther, der wider besseres Wissen stiehlt und tötet und sein Tun danach bereut – zeigt den Wandel des Heldenbildes über Jahrhunderte.
Dennoch ist parallel zu den Entwicklungen in Ansichten, Moral und Ethik die menschliche Komponente völlig unverändert: Helden können zwar alle Feinde und Widrigkeiten von außen bezwingen, doch nicht ihren inneren Schweinehund, der sie vom Weg der Vollkommenheit abbringt.
Die Analyse untersucht schwerpunktmäßig die Kampfszenen, bei denen
klassisch Heroisches deutlich im Vordergrund steht. Die beiden Werke
werden in einer kurzen Zusammenfassung vorgestellt und durch Zitate und eigene Übersetzungen an relevanten Stellen verdeutlicht. Die Charaktere in unmittelbarer Nähe zu den Helden werden ebenso einzeln untersucht als auch in Bezug auf den Protagonisten beschrieben. Parallelen zu Bibelstellen finden sich in einem eigenen Kapitel. Die Arbeit wurde bewusst in modernem Stil und zeitgemäßer Sprache verfasst, um die Aktualität der Inhalte und der Überlegungen der zentralen Charaktere zu unterstreichen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Held
Autor*innen
Helga Schwarz
Haupttitel (Deutsch)
Der Held im Wandel der Zeit am Beispiel von Vergils Aeneis und dem Waltharius-Epos
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
106 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christine Ratkowitsch
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC08577471
Utheses ID
13270
Studienkennzahl
UA | 190 | 338 | 350 |