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Doppelresidenz in Österreich
die Perspektive der Kinder
Sonja Luftensteiner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Harald Werneck
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29547.29266.939960-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Steigende Scheidungszahlen und das Streben nach einer Gleichstellung von Männern und Frauen in beruflichen als auch erzieherischen Belangen tragen zur Forderung nach flexibleren und liberaleren Kinderbetreuungsmodellen bei. Eines dieser neuartigen Kinderbetreuungsmodelle ist die Doppelresidenz. Im Rahmen der Doppelresidenz wechseln die Kinder in einem tageweisen oder wocheweisen Rhythmus zwischen ihren beiden Elternteilen und verfügen somit über zwei Lebensmittelpunkte. In Österreich existiert für diese Betreuungsform bislang keine gesetzliche Grundlage. In der vorliegenden Arbeit soll unter Anwendung eines qualitativen Zuganges der Frage nachgegangen werden, unter welchen strukturellen Rahmenbedingungen österreichische Familien dieses Modell leben, wie Familien dieses Modell erleben, welche Unterschiede es in den Erlebensweisen der einzelnen Familienmitglieder gibt, und welche Kriterien für eine erfolgreiche Umsetzung der Doppelresidenz gegeben sein sollten. Im Rahmen eines Pilotprojektes, aus welchem drei Diplomarbeiten entstanden, wurden qualitative Interviews mit Müttern, Vätern und Kindern durchgeführt, die das Modell der Doppelresidenz in Österreich praktizieren. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der kindlichen Perspektive, weshalb in einer ersten theoretischen Einführung die kindlichen Scheidungsfolgen und die damit zusammenhängende Relevanz der Betreuungsform näher erläutert werden soll. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Eltern als auch Kinder sehr zufrieden mit der Doppelresidenz sind. Limitierend anzumerken ist jedoch, dass die Ergebnisse keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben, da die Auswahl der befragten Familien nicht repräsentativ für alle österreichischen Familien ist. Die Kinder erleben eine enge Beziehung zu beiden Elternteilen, fühlen sich aber durch den logistischen Aufwand der Wohnortwechsel belastet. Dennoch empfinden die Kinder die Doppelresidenz als Normalität, die sie nicht missen möchten. Um eine erfolgreiche Umsetzung der Doppelresidenz zu ermöglichen stellen eine adäquate Aufklärung von Familien über die Komplexität dieses Modells und eine ausreichende Begleitung und Unterstützung von Familien, die dieses Modell praktizieren möchten, unabdingbare Voraussetzungen dar. Das Kindeswohl betreffend kommen der Umsetzung entlastender Maßnahmen in Zusammenhang mit den Wohnortwechseln und einer ständigen Adaptierung der Regelung in Abhängigkeit von den sich verändernden kindlichen Bedürfnissen eine besondere Bedeutung zu.
Abstract
(Englisch)
Increasing divorce rates and the attempt to treat men and women equally in terms of career and parenting, force more flexible and liberal child care models. Joint physical custody is such a new child care model. In the context of joint physical custody children switch beween their parents daily or weekly. Therefore these children have two equal homes. In Austria there is actually no legislation by law for joint physical custody. The aim of this paper is to examine in a qualitative way under which structural conditions austrian families live the model of joint physical custody, how families do experience this model, which differences do exist between the family members in terms of their experience and which criteria have to exist for a successful implementation of joint physical custody. To answer all these questions a pilot project was started and qualitative interviews were conducted with fathers, mothers and children, who actually practice joint physical custody in Austria. The focus of this paper concentrates on the perspective of the children, who are confronted with joint physical custody in their daily life. Therefore the divorce consequences for children in connection with different child care models are discussed in a first theoretical introduction. The results show that parents as well as children are very satisfied with joint physical custody. Nevertheless the results are limited by the circumstance of missing representativness. On the one hand children in joint physical custody experience a close relationship to both parents. On the other hand they feel burdened because of the logistic efforts connected with their daily or weekly home changes. Nevertheless the children experience joint physical custody as normal and don´t want to miss it. To permit a successful implementation of joint physical custody it´s important to tell families about the complexity of the model and to attend and support them in implementation of joint physical custody. In terms of child´s well-being it´s necessary to provide relieving actions in connection with home changes to the child and to adopt the model depending on a change in the child´s needs.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Doppelresidenz kindliche Anpassung Scheidung kindliche Scheidungsfolgen
Autor*innen
Sonja Luftensteiner
Haupttitel (Deutsch)
Doppelresidenz in Österreich
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Perspektive der Kinder
Paralleltitel (Englisch)
Joint physical custody in Austria
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
245 S.
Sprache
Deutsch
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC08332629
Utheses ID
13328
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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