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Frauenfreundschaft unter der Vorherrschaft des Patriachats nach Janice Raymond
Katharina Köller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Klaus Puhl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14936
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30216.45533.182062-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Innerhalb der Neuen Frauenbewegung der 70er Jahre wurden die Konsequenzen der Vorherrschaft des Patriarchats facettenreich beleuchtet. Unter der Parole "Frauen gemeinsam sind stark" kämpften die Frauen der Neuen Frauenbewegung gegen die männlich dominierte Gesellschaft, die ihnen die Teilnahme an sozioökonomischen und politischen Ressourcen verweigert hatte. Die Werte "Frauensolidarität" und "Schwesterlichkeit" wurden verbreitet. Doch bereits während der feministischen Bewegung entstanden Widersprüche zwischen den Idealen und der tatsächlichen weiblichen Praxis. Die geforderte Solidarität konnte nicht eingehalten werden. In vielen Fällen endeten die Parolen von "Frauensolidarität" und "Schwesterlichkeit" im Schlussakkord: "Frauen gemeinsam sind unerträglich". Diese Entwicklung war umso enttäuschender, weil der patriarchale Gegner gar nicht anwesend war. Innerhalb der feministischen Theorie führte das zu einer Thematisierung der weiblichen sexistischen Sozialisation. Die Herrschaft des Patriarchats reiche weiter, als ursprünglich vermutet, es geht nicht nur um politische und sozioökonomische Macht, auch die Psyche wurde "kolonialisiert", so wurde argumentiert. Janice G. Raymond, eine amerikanische Philosophin, die sich für die vorliegende Arbeit als Schlüsseltheoretikerin erwiesen hat, entwirft innerhalb dieser Situation eine Vision von Frauenfreundschaft, die sich gegen die sexistische Sozialisation von Frauen stellt und gleichzeitig deren Wurzeln untersucht. Freundschaft ist ein zentraler Begriff in der Philosophie. Allerdings wurde der Begriff der Freundschaft, wie er z.B. bei Aristoteles zu finden ist, ausschließlich auf Männer-freundschaften angewandt. Über Freundschaft zwischen Frauen findet man vergleichsweise wenig. Eine ähnliche Tradition, wie die der Männerfreundschaft scheint es bei Frauen nicht zu geben. Das liegt aber nicht an einer generellen Antipathie zwischen Frauen sondern daran, dass ihre Freundschaften von der patriarchalen Herrschaft unterminiert waren, so Raymond. Die Methode dieser Arbeit ist die genaue Rezension von Raymonds Buch "Frauenfreundschaft. Philosophie der Zuneigung" und die Herausarbeitung ihrer Patriarchats-kritik. Ihre Thesen, Untersuchungen und Erkenntnisse des Themas sollen im Zuge der Arbeit mit anderen PatriarchatskritikerInnen in Vergleich gesetzt und überprüft werden mit dem Ziel, einen Beitrag zum Verständnis von Janice Raymonds Theorie über Frauenfreundschaft zu leisten und sie als Quelle auch für den europäischen Kontext zugänglich zu machen.
Abstract
(Englisch)
Within the New Feminist Movement of the 70s the consequences of the patriarchal regime have been variously debated. Under the slogan "Women together are strong" women of the Second Wave Feminism fought against the male dominated society, that had prohibited their participation on socioeconomic and political resources. The values "women solidarity" and "sistering" were spread. But already within the Feminist Movement occurred inconsistencies between the ideals and the actual female realm. The required solidarity could not be followed. In many cases the slogans of "woman solidarity" and "sistering" transformed into the line "Women together are unbearable". The disappointment of this development was even higher due to the absence of the patriarchal enemy. Within feminist theory this led to a new topic: the sexist socialization of the female. The patriarchal regime reaches even further than expected, it was not only preventing the share of political and socioeconomic power, it had infiltrated the mind, the female psyche was "colonized". Janice G. Raymond, the key theoretician of the following paper, is an American philosopher, who developed, within the described situation, a vision of women friendship. Her vision is turning against the sexist socialization of women and at the same time investigating on its origins. Friendship is a general term within philosophy. But so far it has been used mainly to describe friendship between men. There is little one can find about women friendship. The reasons for this cannot be found in a general antipathy among women but within the undermining of women friendship from the patriarchal regime, so says Raymond. The method of the following paper is to review Raymond´s book "A Passion for Friends. Towards a Philosophy of Female Affection" and to examine her critics on the patriarchal regime. Her thesis, discoveries and analysis shall be investigated and compared with other feminist theoreticians in order to make Janice Raymond more accessible for the European context.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
women friendship
Schlagwörter
(Deutsch)
Frauenfreundschaft
Autor*innen
Katharina Köller
Haupttitel (Deutsch)
Frauenfreundschaft unter der Vorherrschaft des Patriachats nach Janice Raymond
Paralleltitel (Englisch)
Women friendship under the patriarchal regime
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
124 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klaus Puhl
Klassifikation
08 Philosophie > 08.44 Sozialphilosophie
AC Nummer
AC08912384
Utheses ID
13403
Studienkennzahl
UA | 296 | | |
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