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Nirgendwo im Film
Nele Meissner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Christian Schulte
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14978
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29287.67886.266770-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit setzt sich gemäß ihrem Titel „Nirgendwo im Film“ mit filmisch umgesetzten ‚Nicht-Orten‘ auseinander, bewegt sich hierbei aber innerhalb festgelegter Grenzen. Indem die Abhandlung Gedächtnisstrukturen in den Fokus rückt, treten Orte jeweils dann als Nicht-Orte in Erscheinung, sobald sie auf Erinnerungsprozesse zurückzuführen sind. Mittels der angewandten Termini Vergessen, Erinnern und Projizieren wird dabei jedoch ersichtlich, dass die Beschäftigung mit Gedächtnis immer verschiedene Zeitebenen zugleich umfasst, und daher per definitionem mit Ununterscheidbarkeit konfrontiert ist. (Sodass von klar abgesteckten Grenzen im Grunde nicht mehr die Rede sein kann.) Ausgehend von Augustinus‘ Darlegung der Sukzession der Gegenwarten werden die dazugehörigen Orte folglich als ‚unordentliche Unorte‘ deklariert. Der erste Theorieteil (2.1.) nimmt die Begrifflichkeiten Vergessen, Erinnern und Projizieren aus den Perspektiven von Psychoanalyse, Philosophie, Sozialpsychologie, Literatur, Medizin- und Kulturwissenschaften in den Blick. Im Zuge dessen findet eine Schwerpunktlegung auf die enge Verknüpfung von Erinnerung und Projektion statt, auf die Frage, wie Vergangenheit interpretiert und Erinnerung in Sprache übersetzt wird. Als Ergebnis von ‚Wahrheitssuche‘ präsentiert Marcel Proust in diesem Zusammenhang eine Wahrheit der Zeit; die Suche nach der verlorenen Zeit ist somit auf die Zukunft gerichtet. Unter 2.2. geraten Vergessen, Erinnern und Projizieren im Film in den Blick. Die Betrachtung unterschiedlicher Analysemethoden, Montageprinzipien, Bild- und Toneinsatzmöglichkeiten sowie der ganz eigenen Zeitdimension des Films bereitet das Fundament für die anschließende Untersuchung am konkreten Beispiel. Mit Die Ewigkeit und ein Tag von Theo Angelopoulos und Jenseits der Wolken von Michelangelo Antonioni und Wim Wenders fiel die Wahl nicht nur auf zwei Filme, die sich durch höchst unkonventionelle Verwendung zeitillustrierender Mittel auszeichnen; darüber hinaus führt Jenseits der Wolken als Antonionis letzter Spielfilm den Aspekt ‚Gedächtnis als Vermächtnis‘, Film als Erinnerungsträger, ein. Indem die Regisseure ihre Figuren innerhalb nichtexistenter Zeitgrenzen nicht(mehr)existente Orte betreten lassen, fördern sie surreale Erinnerungsbilder zu Tage, die das (heute) Unsichtbare sichtbar machen. Bilder eben, die nicht länger nirgendwo sind, sondern Nirgendwo im Film.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Theo Angelopoulos Michelangelo Antonioni Erinnerungsbilder Gedächtnis Nele Meissner Nicht-Orte Marcel Proust Wim Wenders
Autor*innen
Nele Meissner
Haupttitel (Deutsch)
Nirgendwo im Film
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
126 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Schulte
Klassifikationen
24 Theater > 24.30 Film: Allgemeines ,
24 Theater > 24.31 Systematische Filmwissenschaft ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC08792539
Utheses ID
13442
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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