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Neuere Ergebnisse zur Risikobewertung von Bisphenol A
Johanna Rittinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Rosa Lemmens
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.15007
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29599.51655.682064-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bisphenol A (BPA) ist eine chemische Substanz, die in der Industrie in großem Ausmaß eingesetzt wird. Für den Lebensmittelsektor relevant ist BPA als Grund-bestandteil von Polycarbonat und als Epoxidharz in der Verpackung von Lebens-mitteln. Bei Degradation des Materials wird BPA freigesetzt und gelangt in das Lebensmittel. BPA steht im Verdacht diverse schädigende Effekte auf den menschlichen Körper auszuüben und zwar in Konzentrationen, die teilweise unter dem Richtwert von 50µg/ kg Körpergewicht pro Tag liegen. Dieser Referenzwert wurde durch die europäische Sicherheitsagentur (European Food Safety Agency EFSA) und die US-amerikanische Sicherheitsagentur (US Food and Drug Administration FDA) herausgegeben. Grundsätzlich vertraten die Sicherheits-agenturen lange die Meinung, dass keine Gefahr für den Menschen von einer BPA Exposition ausgehe. Die kanadische Sicherheitsagentur (Health Canada) und neuerdings auch die FDA zeigen sich mittlerweile vorsichtiger, wenn es um die Risikobewertung von BPA geht und planen mehrere Maßnahmen um die BPA Exposition des Menschen zu verringern, da eine Reihe von wissenschaftlichen Studien gesundheitsgefährdende Wirkungen von BPA gezeigt hat. Das Ziel dieser Arbeit war es, der Frage nach dem aktuellen Forschungsstand zur Risikobewertung von BPA nachzugehen. Im menschlichen Organismus wird BPA nach oraler Aufnahme zum größten Teil in der Leber konjugiert und damit unschädlich gemacht. Allerdings wurden in menschlichen Körperflüssigkeiten und –Geweben auch Mengen an freiem und daher aktivem BPA gefunden, wobei die Ursachen hierfür nicht gänzlich geklärt sind. In seiner aktiven Form übt BPA im menschlichen Körper die Funktion eines endokrinen Disruptors aus, indem es in den Hormonhaushalt eingreift. Über die klassi-schen und alternativen Östrogenrezeptoren imitiert BPA eine östrogenähnliche Wirkung, dazu reichen teilweise bereits sehr geringe Dosierungen im nanomolaren Bereich. Mit diesem Mechanismus kann BPA z.B. den Glucosemetabolismus und den Fettstoffwechsel aus dem natürlichen Gleichgewicht bringen und die Wirksamkeit von Chemotherapeutika vermindern. Weniger eindeutig ist u.a. der Zusammenhang der BPA Exposition und der Inzidenz für Herz-Kreislauferkrankungen. Es ist daher zum heutigen Zeitpunkt nicht auszuschließen, dass von BPA ein Risiko für die Gesundheit des Menschen ausgeht, die Untersuchungen zu dieser Thematik sind aber keineswegs abgeschlossen.
Abstract
(Englisch)
The chemical Bisphenol A (BPA) is extensively used to make polycarbonate plastic and epoxy resins for food packaging and beverage containers. Due to the decay of plastics, BPA is released into food items. Recent results suggest that BPA may have detrimental effects on human health, even if ingested at doses smaller than 50µg/kg body weight, the reference dose set by the European Food Safety Agency (EFSA) and the US Food and Drug Administration (FDA). Based on these findings, this maximum permissible value has been subject to debate. Safety agencies consider the limited intake of BPA as safe, although the Canadian safety agency (Health Canada) and more recently, even the FDA itself tend to be more cautious concerning this topic, since a number of scientific studies have proved BPA to be harmfull to human health. In humans, BPA is usually metabolized rapidly after oral intake by forming the BPA glucuronid, which is inactive in the human body. However, unconjugated and therefore active BPA has been detected in human body fluids and tissues as well although the amount of free BPA circulating in the human body is currently not known, as only a few surveys have analyzed free (unconjugated) BPA separately. Therefore more research into free BPA in human body fluids and tissue with very sensitive methods of detection is needed. Free BPA acts like an endocrine disruptor and mimics hormones, especially estrogen, by binding classical and non classical estrogen receptors. In some cases BPA follows a non-monotonic dose-response relationship and therefore elicits its effects already at very low doses in nanomolar range. Following the mechanism of an endocrine disrupter, BPA interferes with glucose and lipid metabolism and decreases the efficacy of several chemotherapeutics. Further ailments like coronary heart diseases and several types of cancer have also been associated with BPA exposure although the scientific evidence substantiating these effects is not convincing. Based on these findings BPA may be considered as a risk to human health, however, due to inconsistencies regarding several effects, additional research is needed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bisphenol A
Autor*innen
Johanna Rittinger
Haupttitel (Deutsch)
Neuere Ergebnisse zur Risikobewertung von Bisphenol A
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
V, 99 S. : graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rosa Lemmens
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.99 Naturwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC08779121
Utheses ID
13465
Studienkennzahl
UA | 190 | 477 | 456 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1