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Autoritätsfindung und Gesellschaft
Autoritätenkritik und kulturelle Umstrukturierung der Autorität am Beispiel der Achtundsechzigerbewegung
Jonathan Mauerhofer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Reinhard Sieder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.15020
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29455.63865.636864-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Um das Jahr 1968 kam es vielerorts zu einer Selbstentzündung rebellischer Bewegungen, die von einem Verlangen nach einer Veränderung der Gesellschaft geprägt waren und die sich als Antiautoritätsbestrebungen erwiesen. Diesen Zusammenhang von Autorität und Gesellschaft, möchte die Masterarbeit beleuchten. Dabei wird an der Achtundsechzigerbewegung angeknüpft, die allgemein als antiautoritäre Bewegung charakterisiert wird. Damit soll der Prozess ergründet werden, der die Spannung und Dynamik hinter den herrschenden Autoritäten und der Antiautoritätsbestrebungen charakterisiert. Die ersten Ausführungen widmen sich der Einführung, der Selbstreflexion, der Beschreibung der Methodik und der Begründung der Textwahl. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen zur Achtundsechzigerbewegung erarbeitet. Dabei wird die Relevanz der Bewegung für die Forschungsfrage ersichtlich gemacht, dies jedoch in dem Kontext der globalen Bewegungen und der breiten gesellschaftlichen Transformationen, die in der Arbeit immer wieder aufgegriffen und in Dialog zur Bewegung gebracht werden. Die Achtundsechzigerbewegung ist für die Untersuchung relevant, nicht weil sie für sich ein geschlossenes System bildet, sondern weil sie sich inmitten weltweit vollziehender gesellschaftlicher Veränderungen als mehr oder weniger abgeschlossene Bewegung fassen, reflektieren und beschreiben lässt. Der erste Abschnitt des Hauptteils folgt der Methodik der systematischen Interpretation von schriftlichen Texten, der zweite Abschnitt der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Im zweiten Teil soll der persönliche Werdegang des Individuums stärker beleuchtet werden. Darauf anschließend folgt die Zusammenfassung und Schlussfolgerung. Diese Arbeit verdeutlicht, wie selbst antiautoritäre Strömungen ihre Autoritäten hervorbringen und prägen. Antiautorität meint folglich nicht ein generelles Schwinden jeder Autorität. Die Achtundsechzigerbewegung war in ihrer Autoritätenkritik letztendlich eine Demokratisierungsbewegung. Es ging ihr nicht darum, jegliche Autorität zu beseitigen, sondern letztlich Autoritäten zu etablieren, welche die absolute Freiheit des Individuums gewährleisten. Diese Autoritäten müssten aus den einzelnen Individuen selbst begründet und dürften nicht von oben herab gesetzt werden. Die Autoritätenkritik der Achtundsechzigerbewegung fand im Rahmen der gesamtgesellschaftlichen kulturellen Umstrukturierung der Autorität statt. Das gänzliche Schwinden von Autorität konnte weder erreicht, noch konnte es letztlich als erstrebenswert festgemacht werden. Die Autoritätsfindung erwies sich als ein Prozess, der nicht aufhörte und sichtlich auch nicht aufhören darf. Die Frage nach der Autoritätsfindung der Gesellschaft kann nicht als eine Entwicklung zwischen zwei Fixpunkten dargestellt werden. Es handelt sich dabei um einen Prozess, ohne eindeutigen und klaren Anfangs- und Endpunkt. In dieser Komplexität und Größe möchte die Gesellschaft ihn nun auch wissen, als Teil der demokratischen Gesellschaft und ihren Gesetzmäßigkeiten doch nicht erlegen. Die Dynamik zeigt sich in einem ständigen Ringen zwischen Autoritäten und Antiautoritätsbestrebungen. Die Autoritätsfindung einer Gesellschaft führt zwangsweise zu einem Rückgriff auf eine letztlich die ganze Welt umspannende Ideologie, in der zuletzt der autonome freie Mensch im Zentrum steht.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Autorität Antiautorität Autoritätsfindung Achtundsechzigerbewegung 68er
Autor*innen
Jonathan Mauerhofer
Haupttitel (Deutsch)
Autoritätsfindung und Gesellschaft
Hauptuntertitel (Deutsch)
Autoritätenkritik und kulturelle Umstrukturierung der Autorität am Beispiel der Achtundsechzigerbewegung
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
122 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhard Sieder
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.24 Neue westliche Philosophie ,
11 Theologie > 11.99 Theologie, Religionswissenschaft: Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC08561045
Utheses ID
13478
Studienkennzahl
UA | 066 | 688 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1