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Ästhetik - Konsequenz von Kognition?
Überlegungen in Bezug auf das kognitiv-affektive Modell der ästhetischen Erfahrung
Katharina Zenz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Helmut Leder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.15109
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30226.99162.704054-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit umfasst eine Multimediabeilage. In der vorliegenden Untersuchung wurde, sowohl in Anlehnung an die Studie von Millis und Larson (2008), als auch dem kognitiv-affektiven Modell von Leder, Belke, Oeberst und Augustin (2004) folgend, versucht, die kognitiven Aspekte der Verarbeitung eines Kunstobjekts im Verlauf einer ästhetischen Episode abzubilden. In vier Vorstudien wurden passende Darbietungszeiten und Stimuli, die hohe Ähnlichkeit in Stil und Inhalt aufwiesen, für die Hauptstudie ermittelt. Jeweils drei ähnliche, gegenständliche, moderne Kunstwerke von insgesamt 14 Künstlern wurden 25 Teilnehmern, die über wenig bis kein Kunstwissen verfügten, präsentiert. Die zeitliche Dimension wurde anhand der drei Betrachtungszeiten 50 ms, 3 s und 5 s abgebildet. Neben der Beurteilung der kognitiven Verarbeitungsaspekte Anzahl an aufgekommenen Gedanken und Ausmaß an Verständnis für das Kunstwerk wurde auch die affektive Komponente, das Ausmaß an Gefallen, anhand einer siebenstufigen Skala erhoben. Zusätzlich wurde der Fragebogen von Herz und Cupchik (1992) zur Spezifizierung der Gedanken, Ideen oder Erinnerung nach 5 s Betrachtungszeit vorgegeben. Die Auswertung ergab eine signifikante Zunahme der Gedanken, je länger ein Kunstwerk betrachtet wurde. Wie die Ergebnisse des Fragebogens zeigen, sind die Gedanken bei langer Betrachtungszeit stärker personenbezogen und orientieren sich nicht an dem betrachteten Kunstwerk. Darüber hinaus sind sie emotional, sehr klar, haben ein spezielles Erlebnis zum Inhalt, woran sehr oft gedacht wird und, sie sind größtenteils zu vage um erinnert zu werden oder erstmals in den letzten 10 Jahren aufgetreten. Entgegen der angenommenen Hypothese bleibt das Verständnis für das Kunstwerk bei längerer Betrachtungszeit konstant. Mit einer leicht abfallenden Tendenz über die ästhetische Episode hinweg bleibt die emotionale Verarbeitungskomponente des Gefallens zu allen drei Betrachtungszeiten gleich. Insgesamt lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass ein ästhetisches Urteil bei naiven Kunstbetrachtern sowohl durch die Anzahl an aufgekommenen Gedanken, als auch durch das Ausmaß an Verständnis bedingt ist, Letzteres aber größere Relevanz besitzt.
Abstract
(Englisch)
The aim of the present study was, following the study of Millis and Larson (2008), to show the cognitive aspects of the processing of an artwork during an aesthetic episode, similar to the processing stages of the model of aesthetic appreciation and aesthetic judgment (Leder, Belke, Oeberst & Augustin, 2008).Four prestudies were conducted, to determine suitable presentation times and artworks, which showed high similarity in style and content, for the main study. Twenty-five art novices saw three similar, representational, modern works of art of in total 14 artists. The aesthetic episode was represented by three viewing times of 50 msec, 3000 msec and 5000 msec. For each viewing time participants rated the artworks on cognitive aesthetic responses including number of experienced thoughts and achieved understanding and on enjoyment, the emotional aesthetic response. A questionnaire for the specification of the experienced thoughts (Herz & Cupchik, 1992) was also rated after 5000 msec. Results showed a significant increase of the thoughts the longer an artwork was viewed. As the results of the questionnaire show, the thoughts are strongly evoked by personal memory at long viewing time and are not based on the considered artwork and its content. In addition the thoughts tended to be emotional, very clear and vivid, specific, frequently thought of and are too vague to be reminded or occurred for the first time in the last ten years. The cognitive aspect of achieved understanding remains constant at longer viewing time. During the aesthetic episode there was a decreasing tendency of the emotional aesthetic response of enjoyment. All in all, from this follows that also art novices use cognitive aspects like number of experienced thoughts and achieved understanding to deliver an aesthetic judgment, but the latter seem to be of most relevance.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
aesthetic appreciation aesthetic judgment cognition thoughts understanding
Schlagwörter
(Deutsch)
Ästhetik Kunstwahrnehmung Kognition Gedanken Verständnis Gefallen
Autor*innen
Katharina Zenz
Haupttitel (Deutsch)
Ästhetik - Konsequenz von Kognition?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Überlegungen in Bezug auf das kognitiv-affektive Modell der ästhetischen Erfahrung
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
83 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Helmut Leder
Klassifikation
77 Psychologie > 77.05 Experimentelle Psychologie
AC Nummer
AC08600574
Utheses ID
13558
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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