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Erleben und Gestalten des Familienalltags, wenn ein Kind behindert ist - aus der Sicht der gesunden Geschwister
Vera Böcskör
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Sabine Metzing
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.15191
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30018.31968.876665-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ein behindertes Kind in der Familie zu haben, führt zu zahlreichen Herausforderungen. Viele Studien und Bücher zu der Thematik, wie Eltern mit der Herausforderung ein behindertes Kind zu haben umgehen, sind bereits publiziert worden. Doch wie gehen andere Familienangehörige mit der Situation um, ein behindertes Kind in der Familie zu haben, insbesondere die gesunden Geschwister? Hier zu Lande gibt es so gut wie keine aussagekräftigen Veröffentlichungen, wie Geschwister den Alltag mit einem behinderten Kind erleben. Erste qualitative Untersuchungen zu dem Thema „Young Carers“ oder zu deutsch “Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige“ hat Saul Becker aus Großbritannien in den 90er Jahren durchgeführt. Der Schwerpunkt der Pflege liegt bei einem erkrankten Elternteil oder sogar bei beiden. Zwar wird erwähnt, dass sich „Young Carers“ auch um erkrankte Geschwister kümmern, jedoch ist diese Zielgruppe eher weniger zu Untersuchungen herangezogen worden. Ziel dieser Diplomarbeit ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass der Alltag und die Situation ein behindertes Geschwister zu haben, auch für die gesunden Geschwister nicht immer als normal empfunden wird. Es sind 10 qualitativ - retrospektive Interviews mit jungen Erwachsenen im Alter zwischen 19 - 31 Jahren durchgeführt worden, die Geschwister mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen haben. Die Analyse der Interviews ist mit Hilfe der Grounded Theory erfolgt. Durch die Analyse der Interviews sind fünf Phänomene hervorgetreten, die den Alltag von jungen Erwachsenen mit behinderten Geschwistern gekennzeichnet haben. Das stärkste Phänomen ist „immer da sein“ und „sich kümmern“. Es ist von allen jungen Erwachsenen in ihrer Kindheit erlebt worden und besteht zum Teil auch heute noch. Weitere Erkenntnisse sind, dass es für alle jungen Erwachsenen wichtig ist, „Familie sein“ zu können und dass ihre behinderten Geschwister, sowie sie selbst „normal sein können“. Eine weitere tragende Rolle spielt die Belastung im Alltag, welche jedoch für alle jungen Erwachsenen nicht als schwerwiegend empfunden worden ist, aber als gegeben. Die größte Belastung für die jungen Erwachsenen in ihrer Kindheit ist „sich sorgen“ gewesen, wenn sich der Gesundheitszustand ihres behinderten Geschwisters plötzlich verschlechtert hat und auch ein Spitalsaufenthalt notwendig gewesen ist. Für alle jungen Erwachsenen in der Untersuchung ist der Alltag als normal empfunden worden, da sie es nicht anders gewohnt sind und sich an die Umstände angepasst haben. Hält die gesamte Familie zusammen und unterstützt sich gegenseitig, kann die Situation ein behindertes Kind in der Familie zu haben für alle ausreichend bewältigt werden.
Abstract
(Englisch)
Having a disabled child in the family results in numerous challenges. Many studies and books of the issue of how parents have to deal with the challenge of a disabled child are published in literature. But how do other family members deal with the situation of having a disabled child in the family, especially the healthy sibling? In Austria there exists almost no meaningful publication about the topic, how siblings experience everyday life with a disabled child. In the 90s Saul Becker from Great Britain has carried out the first qualitative research on the topic "Young Carers”. In this study the main focus of the care is on a sick parent or even on both. Although it is mentioned that "Young Carers" also care for sick sibling but this target group has been rather less engaged in studies. Aim of this diploma thesis is to point out, that the daily life and the situation of having a disabled sibling also by the healthy siblings is not always seen as normal. There were 10 qualitative - retrospective interviews conducted with young adults aged between 19 - 31 years, who have siblings with physical and / or mental disabilities. The analysis of the interviews was carried out with the help of the Grounded Theory Method. Through analysis of the interviews five phenomena have emerged, which characterized the daily life of young adults with a disabled sibling. The most powerful phenomenon is "always be there" and "take care". It has been experienced by all young adults in their childhood and it exists sometimes even today. Other findings are that for all young adults it is important “being family” and "being normal". Another major role plays the burden in everyday life, which was not by all young adults seen as serious, but as given. The major burden for the young adults in their childhood has been “to worry" when the health of their disabled sibling has suddenly deteriorated and a hospital stay has been necessary. For all young adults in the study the daily life has been perceived as normal, because they are used to it and have adapted to the circumstances. With family closeness and supporting each other, the situation of having a disabled child in the family is managed adequately for all.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Young Carers disability family caregivers healthy siblings everyday familiy life
Schlagwörter
(Deutsch)
Young Carers Behinderung pflegende Angehörige gesunde Geschwister Familienalltag
Autor*innen
Vera Böcskör
Haupttitel (Deutsch)
Erleben und Gestalten des Familienalltags, wenn ein Kind behindert ist - aus der Sicht der gesunden Geschwister
Paralleltitel (Englisch)
Experience and forms of everyday family life when a child is disabled - from the perspective of the healthy siblings
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
134 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sabine Metzing
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC08769962
Utheses ID
13631
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |
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