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Ethik der Erziehung als Erziehung zur Ethik
Design einer 2nd-Order Theorie der Ethik zur Rekonstruktion der Konzeption von Erziehung
Ramita Gerda Blume
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Thomas A. Bauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.15278
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29118.50654.959161-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mit Bezug auf Luhmanns Dekonstruktion der Moral als möglichem Medium gesellschaftlicher Integration unter globalen Bedingungen kann Ethik nur noch in moralfreien Begriffen beschrieben und thematisiert werden: Ethik wird zur Frage der Kommunikation und Kommunikation zur Frage der Ethik. Basierend auf einer neokybernetischen, system- und kommunikationstheoretischen Logik wird in der vorliegenden Arbeit Ethik daher als 2nd-Order Design konzipiert, um als stets mitlaufende Frage nach ihr (der Ethik) Theorie und Praxis verbinden zu können. Als operational-funktionales Konstrukt ordnet dieses Design Ethik, Ästhetik und Erkenntnis zu einer logischen Schleife, die zu Lebensgestaltungsprozessen zweiter Ordnung anleitet um sich damit als „Anthropotechnik bewusster Evolution“ von Individuum und Gesellschaft darzustellen. Innerhalb der Zirkularität von Ethik und Gesellschaft gewinnt die Frage der Erziehung als Ort der generativen Weitergabe und somit Variation und Rekonstruktion (Retention) gesellschaftlicher Ethik zentralen Stellenwert. Wer in der Erziehung die Frage nach der Ethik stellt, stellt die Frage nach den Motiven dieses Erziehens, damit die Frage nach ihrem „blinden Fleck“ – und bekommt daher notwendig den „heimlichen Lehrplan“ zu sehen. In diesem Sinne ist die Erziehung gefordert, ihre Konzeption auf einer Ebene zweiter Ordnung zu reorganisieren, wodurch sie auch ihre ethische Attribution erhielte. Erziehung, die unter den Bedingungen der Globalität und im Kontext von Komplexität und Intransparenz der Zukunft eine ethische Perspektive vermitteln möchte, muss über entsprechende Selbst- und Kommunikationskompetenz sowie professionelle Technologien des „emanzipativ-therapeutischen“ wie auch „reparativ-therapeutischen“ Formenkreises verfügen. In diesem Zusammenhang werden systemischkonstruktivistische Kommunikationsstrategien und das für die Ethik als evolutionäre Anthropotechnik reformulierte Konzept des Empowerments vorgeschlagen. In der Kybernetik von Erziehung und Gesellschaft steht die „neue Ethik“ nicht mehr für eine Moral, sondern für reflektierte gesellschaftliche Absicht, die als Kultur der nächsten, also jedenfalls globalen Gesellschaft und damit notwendig als Kultur der Kulturen zum Ausdruck kommt. Ethik wird damit zur Kybern-Ethik (Heinz von Foerster), zur bewussten Selbststeuerung menschlicher Evolution durch den Menschen.
Abstract
(Englisch)
With reference to Luhmann’s deconstruction of morality as a medium of social integration under global conditions, ethics can only be described and thematized in concepts devoid of morality: Ethics turns into a question of communication and communications, vice versa, into a question of ethics. Hence, based on neocybernetical, system-theoretical and communication-theoretical logic, in this dissertation ethics is conceived as a 2nd order design so as to be able to connect theory and practise. As an operational functional construct, this design aligns ethics, aesthetics and epistemology to a logical loop, which induces 2nd-order life creation processes, thus presenting itself as an “antropotechnique of deliberate evolution” of the individual and society. Within the circularity of ethics and society, education as a place of delegation and (therefore) variation and reconstruction of social ethics gains paramount importance. Whoever asks the question of ethics related to education - the question of the motives of this education and therefore the question of her “blind spot” – inevitably gets to see, hence, the “hidden curriculum”. In this sense and in order to reach her ethical attribution education is forced to reorganize her concept at a 2nd-order level. Education which, under conditions of globality and in the context of complexity and opacity of the future, seeks to convey an ethical perspective, requires self- and communicative competence as well as the application of professional technologies of both “emancipator-therapeutic” and “reparative-therapeutic” methods. In this context, the present dissertation suggests communication strategies relying on system theory and constructivism as well as the concept of empowerment, redefined for the purpose of ethics as antropotechnique. Anyhow, in cybernetics of education and society the “new ethics” does not focus on morality anymore but turns into reflected social intention which is mirrored in the culture of the next global society as a culture of cultures. Ethics transforms into “cybern-ethics” (Heinz von Foerster), into the deliberate self-control of human evolution by man.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
ethics education 2nd-order cybernetics system-theory empowerment 2n-order competence self-control of human evolution
Schlagwörter
(Deutsch)
Ethik Erziehung 2nd-Order Kybernetik Systemtheorie Empowerment 2nd-Order Kompetenz Selbststeuerung menschlicher Evolution
Autor*innen
Ramita Gerda Blume
Haupttitel (Deutsch)
Ethik der Erziehung als Erziehung zur Ethik
Hauptuntertitel (Deutsch)
Design einer 2nd-Order Theorie der Ethik zur Rekonstruktion der Konzeption von Erziehung
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
268 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Thomas A. Bauer ,
Wolfgang Dür
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft
AC Nummer
AC08767224
Utheses ID
13710
Studienkennzahl
UA | 092 | 301 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1