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Erich Fromm
Religionssystem versus religiöses Denken
Christiane Pucher
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Erwin Bader
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.15366
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29992.20659.854764-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mit meiner Diplomarbeit habe ich die Relevanz von Fromms Gedanken eines religiösen Denkens, das sich auf die Grundpfeiler des urchristlichen Glaubens stützt, näher analysiert. Der Reverenzrahmen meiner Arbeit umfasst dabei stets die westliche Denkweise über Religionssysteme, ebenso wie die Analysen der Gesellschaft sich auf westliche Verhältnisse beziehen. Fromms kritische Haltung gegenüber der später einsetzenden dogmatischen Glaubenserziehung soll dabei, wie ich zeigte, aus dem Blickwinkel der kritischen Theorie verstanden werden. Meine Arbeit veranschaulicht die Intention Fromms, aufbauend auf Freuds psychoanalytischer Erklärung eines religiösen Bedürfnisses des Menschen, eine humanistische Religiosität zu fördern. Doch im Gegensatz zu Freud erkennt Fromm in der Umsetzung einer lebendigen humanistischen Religion die Möglichkeit, die Natur des Menschen von den Tabus der Gesellschaft zu befreien. In diesem Zusammenhang spielt auch die religionsphilosophische Konzeption der Ursprünge der christlichen Religion eine bedeutende Rolle. In der ausführlichen Untersuchung der Fromm’schen Interpretation zum Religionsverständnis der jüdischen Propheten und der mosaischen Tradition, wird deutlich, dass das Fundament der christlichen Religion auf einer humanistischen Einstellung zum Menschen gründet. Auf der Suche nach einem, den Bedingungen und Erkenntnissen seiner Zeit entsprechenden humanistischen Menschenbildes, begegnet Erich Fromm Karl Marx. Dessen Visionen über einen im Sozialismus eingebetteten religiösen Menschen, deckt sich nach Ansicht Fromms mit seinem humanistischen Religionskonzept. Jenes Verständnis von einer Religiosität zeichnet das Bild eines selbstbewussten Menschen, der in seinem religiösen Selbstverständnis die Vernunft als Kriterium für ein Leben im Einklang mit der eigenen Natur heranzieht. Im Zeitalter der Globalisierung ist es, meines Erachtens wichtig, der Frage nachzugehen, ob das Christentum einen humanistischen Kern besitzt, der aus seiner Geschichte abgeleitet werden kann. Meine Motivation zielte darauf ab dieser Frage affirmativ zu begegnen und die friedlichen, humanistischen Aspekte, die dem Christentum inhärent sind, zu betonen. Der aktuell im europäischen Raum vorherrschenden religionskritischen Bewegung, soll jenes humanistische Gedankenkonzept als Alternative zu einer institutionalisierten Religionszugehörigkeit dienen, um damit den religiösen Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden. Nicht zuletzt um als Mensch in der kapitalistischen Konsumgesellschaft seine wahren Bedürfnisse wiederzuentdecken und ihnen die Bedeutung zukommen zulassen, die sie tatsächlich verdienen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Erich Fromm Humanismus Religionssystem Marx Urchristentum Messianische Idee
Autor*innen
Christiane Pucher
Haupttitel (Deutsch)
Erich Fromm
Hauptuntertitel (Deutsch)
Religionssystem versus religiöses Denken
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
136 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Erwin Bader
Klassifikation
08 Philosophie > 08.37 Religionsphilosophie
AC Nummer
AC09427991
Utheses ID
13788
Studienkennzahl
UA | 296 | | |
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