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Les conditions particulières de la littérature francophone
témoignages d'auteurs des Antilles, de l'Afrique subsaharienne et du Maghreb
Angelika Müller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Jörg Türschmann
DOI
10.25365/thesis.15520
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30317.90170.598665-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit handelt von den besonderen Rahmenbedingungen und Gemeinsamkeiten der frankophonen Literatur, wobei der Schwerpunkt auf die französischen Antillen, Subsahara-Afrika und den Maghreb gelegt wurde.
Ausgehend von der Skizzierung der terminologischen Debatte zur Abgrenzung der frankophonen Literatur innerhalb und außerhalb Frankreichs und den historischen, soziokulturellen sowie sprachlichen Einflüssen auf das Schreiben, wird die Entwicklung der frankophonen Literatur exemplarisch dargestellt. Wurde vorerst die europäische Literatur nur imitiert, beziehungsweise den Erwartungen der europäischen Leser nach exotischen Motiven entsprochen, so hat sich die frankophone Literatur mittlerweile so weiterentwickelt, dass die durch die verschiedenen kulturellen und sprachlichen Eigenheiten entstandenen Identitäten selbstbewusst vertreten werden.
Dazu leisteten die Gründungsväter der „Negritude“ wertvolle Beiträge. Auf das Wirken von Aimé Césaire, Léopold Sédar Senghor, Franzu Fanon, wird genauer eingegangen, um deren Ideen und Beiträge zu einer neuen Auffassung der Identität und Literatur zu präsentieren. Sie werden von zeitgenössischen frankophonen Autoren heute noch als Vorbilder angesehen. Des Weiteren prägen Édouard Glissant und Patrick Chamoiseau heute noch das Selbstverständnis einer eigenständigen Literatur im Karibikraum. Durch ihr Denken und Ideen entstanden im 20. Jahrhundert Bewegungen, die dazu halfen, ein neues Bewusstsein zu erwecken, und die den Anspruch auf künstlerischer Gleichberechtigung aller frankophonen Autoren laut werden ließ.
Diese Entwicklung führte schließlich zum „Manifest der 44“, die einen universalen Anspruch an die französischsprachige Literatur haben, und keine Abgrenzung mehr zwischen Frankreich und den frankophonen Autoren mehr wünschen. Ein Schlüsseltext dazu stellt das am 16. März 2007 in der Tageszeitung Le Monde veröffentlichte Manifest „Pour une littérature-monde en français“, in der jeder französischsprachige Text gleichberechtigt und unabhängig von politischen oder geographischen Kategorisierungen seinen Platz einnehmen kann.
Der frankophone Autor, dessen Muttersprache in der Regel von seiner literarischen Sprache abweicht, wird vor allem mit zwei Grundthemen konfrontiert: die Identitätsfrage und die Komplexität der Sprache. Dazu äußern sich viele Autoren, da sie auch immer wieder in eine Rolle der Rechtfertigung gedrängt werden. Diese Autoren aus den drei genannten Kulturräumen lassen wir auch in dieser Diplomarbeit zu Fragen der Identität und der Sprache zu Wort kommen. Der Einfluss der kreolischen Elemente in der Literatur der französischen Antillen, des gesprochenen und für die Religion reservierten Arabisch im Maghreb und der Vielfalt der afrikanischen Sprachen auf die Verwendung des Französischen in der Literatur wird in eigenen Kapiteln erläutert.
War ursprünglich die französische Sprache mit dem Makel der früheren Kolonialmacht behaftet, so erlaubte sie allerdings auch den Schriftstellern, mit dem Französischen als bereits erprobte Literatursprache zu schreiben. In vielen Ländern wurden die Muttersprachen der Schriftsteller nur gesprochen und müssten oder müssen für den literarischen Ausdruck erst kodifiziert werden. In der zeitgenössischen Literatur hat sich diese Entwicklung allerdings auch in eine andere Richtung fortgesetzt. Die Autoren adaptieren die französische Sprache nach ihren Bedürfnissen, integrieren lexikalische Ausdrücke ihrer Muttersprachen oder ändern beispielsweise die Syntax unter dem Einfluss anderer Sprachen. Im Namen der künstlerischen Freiheit soll die französische Sprache allen zur Verfügung stehen, die sich ihrer bedienen möchten.
In vielen Ländern innerhalb der Frankophonie prägen aber auch schwierige politische Situationen mit Zensur oder Mängel im Verlagswesen das Schaffen der Autoren. Auf diese Produktionsbedingungen und die große Bedeutung der wichtigsten Verlage in Paris sowie des perfekt funktionierenden Literaturbetriebs im Mutterland Frankreich mit den großen Verlagen in Paris und den renommierten Literaturpreisen wird abschließend in dieser Arbeit eingegangen, um die Rahmenbedingungen für das literarische Schaffen innerhalb der Frankophonie zu charakterisieren.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
frankophone Literatur frankophone Autoren Négritude littérature-monde
Autor*innen
Angelika Müller
Haupttitel ()
Les conditions particulières de la littérature francophone
Hauptuntertitel ()
témoignages d'auteurs des Antilles, de l'Afrique subsaharienne et du Maghreb
Paralleltitel (Deutsch)
Die besonderen Rahmenbedingungen der frankophonen Literatur
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
101 S.
Sprache
Beurteiler*in
Jörg Türschmann
AC Nummer
AC08777791
Utheses ID
13928
Studienkennzahl
UA | 236 | 346 | |