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Performativität von Graffiti im öffentlichen Raum
eine Unabhängigkeitserklärung ohne Präambel?
Renate Irmgard Roswitha Fuchs
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Clemens Stepina
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.15556
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29772.40579.762269-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In vorliegender Arbeit wird das in den Kulturwissenschaften seit Jahren prominente Konzept von Performativität angewendet auf American Graffiti im öffentlichen Raum. Neben Entstehungsgeschichte und mehreren Interpretationsvarianten von American Graffiti liefert die Arbeit auch Ergebnisse einer Untersuchung zu den Motiven der Writer, sowie juristischen Hintergrund sowohl zur strafrechtlichen Verfolgung der Graffiti als auch zum öffentlichen Raum. Ausgehend von dem maßgebenden Charakteristikum der American Graffiti, in der Regel ungefragt, unbefugt und also illegal im öffentlichen Raum platziert zu sein, wird Performativität in dieser Arbeit nicht über die Aspekte von Aufführung, Inszenierung, Theatralität oder Ritualität eingeführt. Der Fokus liegt vielmehr auf einer anderen Facette performativer Äußerungen: auf der Frage nach Autorisierung und Handlungsmacht, nach der Macht, die für das Gelingen einer performativen Äußerung erforderlich ist, und die somit entscheidet, ob eine Äußerung Konsequenzen hat oder nicht. Zur Ausleuchtung dieses Aspekts wird als Basistext J.L.Austins „How to do things with Words“ herangezogen, weiters sprachphilosophische Texte zu Performativität von Emile Benveniste (aus „Probleme der allgemeinen Sprachwissenschaft“), Alexander Sesonske („Performatives“) und Pierre Bourdieu („Was heißt Sprechen“), sowie mehrere auf Performativität bezogene Publikationen von Jacques Derrida und Judith Butler. Während bei Austin, Benveniste, Sesonske und Bourdieu für einen gelungenen Sprechakt eine dem Sprechakt vorgängige Autorisierung des Sprechers vorhanden sein muss, weist Derrida nach, dass Autorisierung auch erst in performativen Äußerungen und durch performative Äußerungen hergestellt werden kann und auch wird, und betont so (v.a. in den „Unabhängigkeitserklärungen“) das Gemachtsein von Recht und von Gesetz. In Verbindung mit American Graffiti im öffentlichen Raum verweist das Konzept der Performativität vor allem auf das Hergestelltsein von Normen und Gesetzen, auf die durch Wiederholungen befestigte Dichotomie von öffentlichem und privatem Lebensraum, aber auch auf die prinzipielle Veränderbarkeit derselben, und wird in dieser Hinsicht für eine Annäherung an Graffiti als durchaus einsetzbares Konzept bewertet.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Performativität Graffiti Öffentlicher Raum
Autor*innen
Renate Irmgard Roswitha Fuchs
Haupttitel (Deutsch)
Performativität von Graffiti im öffentlichen Raum
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Unabhängigkeitserklärung ohne Präambel?
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
100 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Clemens Stepina
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.34 Sprachphilosophie ,
20 Kunstwissenschaften > 20.03 Methoden und Techniken der Kunstwissenschaften
AC Nummer
AC08802624
Utheses ID
13950
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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