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Die Amsterdamer Rathausbrandkatastrophe 1652 im Bild ihrer Zeit
Bettina Funke
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Monika Dachs-Nickel
DOI
10.25365/thesis.15646
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29221.89641.918755-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind die künstlerischen Folgen der Amsterdamer Rathausbrandkatastrophe des 7. Juli 1652. Die Bilder der Brandnacht selbst, ebenso wie die Ruinendarstellungen der Folge. Da es sich in beiden Fällen um äußerst frühe Ausprägungen des jeweiligen Bildmotivs handelt, stehen hierbei Fragen nach den Einflüssen und Quellen im ikonographischen neben solchen nach den Erzählweisen und Darstellungsmotivationen.
Als Beweggründe der aufkommenden Illustration zeitgenössischer Katastrophen herauszustellen, vermochte der einleitende Blick auf die niederländische Katastrophendarstellung den Bezug zwischen der Bildwürdigkeit eines Katastrophenereignisses und dem Kampf der Holländer um ihr Land sowie denjenigen zwischen der Wertung eines Ereignisses als Katastrophe und der Zerstörung menschlicher Werke durch sie. Die symbolische Bedeutung des Rathauses von Amsterdam ließ sich als zusätzlicher entscheidender Beweggrund der Verbildlichungen desselben belegen.
Im Rahmen der motivischen Untersuchung des Rathausbrandthemas konnten als Vorbilder das Bild des nächtlichen Brandes, die Stadtlandschaftsdarstellung und das historische Ereignisbild nachgewiesen werden. Die motivischen Quellen des Rathausruinenmotivs sind hingegen v. a. in druckgrafischen Einzelaufnahmen symbolträchtiger holländischer Ruinen ab dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts zu finden.
Eine Inszenierung, die den Brand in einen größeren Untergangskontext einzubetten scheint, eine weitere, die sich eines bühnenartigen Bildaufbaues als Hintergrund für die unterschiedlichst motivierten Schauspiele bedient, sowie eine dritte, die durch die Zurücknahme der Dramatik näher an der realen Situation zu bleiben scheint, waren wichtige Erzählweisen im Rahmen der Brandbilder. Die Analyse der Rathausruinenbilder offenbarte in einem Beispiel der Malerei besonders die Inszenierung der Brandruine als malerisches Ruinenfeld, während den Zeichnungen mehr an der Aufnahme einer momentanen historischen Situation gelegen ist und wieder andere Beispiele sich eher zwischen den beiden Polen bewegen.
Als besonders konstantes Bildmittel in der Folge ließ sich die Dreiteilung des Bildaufbaus, die bewusst eingesetzte Bewegung zur Dramatisierung sowie die Konzentration in der Malerei auf das stimmungsvoll-atmosphärische Moment feststellen. In den Katastrophenruinen ließ sich besonders die Betonung einer sich gegen den allgemeinen Verfall sträubenden turmartigen Ruinenstruktur beobachten sowie eine Orientierung an klassischen Ruinendarstellungen und natürlich gealterten Strukturen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Katastrophe Brand Rathaus Amsterdam Niederlande
Autor*innen
Bettina Funke
Haupttitel (Deutsch)
Die Amsterdamer Rathausbrandkatastrophe 1652 im Bild ihrer Zeit
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
114, [ca. 80] S. : zahlr. Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Monika Dachs-Nickel
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.70 Europäische Kunst: Allgemeines
AC Nummer
AC08769373
Utheses ID
14037
Studienkennzahl
UA | 066 | 835 | |
