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Die Dialektik von verbaler und visueller Sprache
eine Analyse von mythologischen und biblischen Texten in Werken Caravaggios
Lejla Halilovic
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Metzeltin
DOI
10.25365/thesis.15653
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29491.48990.844264-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ist es möglich ein Bild als ein eigenes Zeichensystem zu betrachten? Text und Bild werden in dieser Arbeit als parallele, gleichwertige Zeichensysteme verstanden, die im Grunde vier besondere Gemeinsamkeiten haben: Beide Systeme haben einen ähnlichen Ablauf. Es gibt die Überlagerung bestimmter Einheiten, die zur Textkohärenz und zur Textkohäsion beitragen. Beide Systeme haben außerdem das gleiche Ziel, nämlich gewisse Themen und Inhalte an den Rezipienten zu transportieren. Der Produzent eines verbalen oder visuellen Textes will die Welt deuten, so wird die Produktion immer zum Vorgang einer Selbstreflexion und gleichzeitig einer Diskussion mit der Außenwelt. Die vierte Gemeinsamkeit liegt darin, dass der Rezipient in beiden Fällen am Aufbauprozess des Endproduktes beteiligt ist.
Hierbei wird der visuelle Text durch folgende Etappen vermessen: die elementare Teilung und allgemeine Symmetriebetrachtungen, die Anwendung des Thaleskreises und der Platonsichen Körper, sowie die Analyse von interferierenden Parametern, die zur Spannung im Text beitragen. Dabei wird dieser immer auch im historischen Kontext betrachtet.
Diese Methode wurde auf dreizehn Werke Caravaggios angewandt. Vier Werke beruhen auf Texten der griechischen Mythologie, der Rest auf Texten des Alten Testaments. Die Ziele dieser Untersuchung sind vielfältig. Auf der Makroebene sollen die Fragen beantwortet werden, was man eigentlich sieht, was dies bedeuten kann und in welchem Kontext das Werk betrachtet werden muss. In dieser Phase müssen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen sprachlichen und visuellen Text analysiert werden. Auf der Makroebene wird der Frage nachgegangen, worin die Analogie zwischen Sprache und Bild überhaupt besteht. Die Metaebene verfolgt das Ziel einer Annäherung aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Ausgangspunkt ist die Semiotik, die in Verbindung mit der Geometrie eine Basis zur Entschlüsselung der gewählten Bilder Caravaggios formt. Meine Überzeugung ist, dass die verbale Sprache, die Visuelle und die Sprache der Mathematik eine Einheit bilden. Die Anwendung dieser Methode ist ohne das ständige Verweben von Mathematik, Linguistik und Kunst nicht denkbar, wodurch sich der interdisziplinäre Charakter von selbst erklärt.
Abstract
(Englisch)
Is it possible to consider an image as a self-contained symbolic system? In this paper text and image will be understand as parallel and equal symbolic systems, which share four exceptional commonalities: Both systems have a similar procedures. There is an interference of certain parameters which adds to the coherence or cohesion of a text. Furthermore both systems have the same aim to deliver specific contents to the recipient. The creator of a verbal or visual text wants to reinterpret the world, which leads to the production being a way of self-reflection and a discussion with his surroundings at the same time. The fourth commonality is due to fact that in both cases the recipient is part of the construction process of the final product.
Within this process the visual text will be analysed in the following steps: the elementary partitioning and general symmetry inspections, the appliance of Thales' theorem and platonic solids as well as the analysis of interfering parameters that add to the visual tension. Within this process the text will also be observed in regard to its historical context. This method was applied to 13 works by Caravaggio. Four works based on texts from the Greek mythology, the rest based on texts from the old testament. The objectives of this examination are multifarious. On a macro scale it seeks to answer the question as to what can actually be seen, what this could possibly mean and in which context the work has to be considered. In this phase similarities and differences between the lyrical and the visual text are analysed. This part seeks to answer the question as to wherein the analogy between language and image consists of. The meta scale seeks to approach the subject from various perspectives. Starting point is semiotics which, in connection with geometry, serves as the basis for the decoding of Caravaggio's works. I am convinced that verbal, visual and mathematical language together have to be considered as one entity. The appliance of this method would not be possible without the constant interweaving of mathematics, linguistics and art by which means the interdisciplinary character explains itself.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Romanische Philologie Semiotik Kulturwissenschaft Linguistik
Autor*innen
Lejla Halilovic
Haupttitel (Deutsch)
Die Dialektik von verbaler und visueller Sprache
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse von mythologischen und biblischen Texten in Werken Caravaggios
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
242 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Michael Metzeltin ,
Alfred Noe
AC Nummer
AC08765055
Utheses ID
14043
Studienkennzahl
UA | 092 | 236 | 349 |