Detailansicht

Framing-Effekte im Entscheidungsverhalten bei PatientInnen einer neurologischen Ambulanz
Petra Johanna Kurzwernhart
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ulrike Willinger
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.15825
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29528.80675.229553-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt den Framing-Effekt bei PatientInnen einer neurologischen Ambulanz. Der Effekt wird im Kontext von neurologischen Erkrankungen, exekutiven Funktionen, psychischen Belastungen und Persönlichkeitsakzentuierungen diskutiert, altersabhängige und geschlechterspezifische Aspekte der Empfänglichkeit für Framing werden thematisiert. Um dies zu erforschen wurden im Rahmen einer größer angelegten Studie 147 PatientInnen (im Alter von 18 bis 91 Jahren) der Ambulanz der Universitätsklinik für Neurologie des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien untersucht. Es kamen Fragebögen sowie computerisierte Tests zum Einsatz. Eine Framing-Manipulation der Instruktionen des „Game of Dice Task“ (GDT) und „Iowa Gambling Task“ (IGT) konnte einen signifikanten Framing-Effekt im Risikoverhalten im GDT bewirken: Durch Betonung der Wichtigkeit von Gewinnen (positive Bedingung) konnte Risikofreude hervorgerufen werden, durch Betonung des Vermeidens von Verlusten (negative Bedingung) Risikoaversion. Es konnten keine altersabhängigen Unterschiede im Risikoverhalten festgestellt werden. Geschlecht hatte zwar keinen Einfluss auf das Risikoverhalten im Allgemeinen, es zeigten sich jedoch Frauen als empfänglicher für den Framing-Effekt. Negatives Framing wirkte bei Frauen effektiver als positives, bei Männern zeigte sich umgekehrt eine stärkere Tendenz zur Wirkung des positiven Framings. Die jeweiligen Diagnosen der PatientInnen zeigten keinen signifikanten Einfluss auf die Anzahl riskanter Entscheidungen, jedoch zeigte eine Unterteilung in PatientInnen mit neurologischen und nicht-neurologischen Erkrankungen einen Unterschied in der Empfänglichkeit für Framing. Hohe kognitive Flexibilität korrelierte mit steigendem Risikoverhalten in der positiven Bedingung. Hohe Ängstlichkeit zeigte sich als „Schutz“ vor dem Effekt in der positiven Bedingung, es wurde Risikoaversion anstatt Risikofreude beobachtet. Weiters stellte sich eine opponierend-streitbare Persönlichkeitsakzentuierung als hemmend für das Reagieren auf das Framing heraus. Die Ergebnisse der Arbeit stimmen mit der Literatur überein, sie werfen jedoch auch spannende Fragen und Anregungen für weitere Forschung auf, besonders beim wenig untersuchten Zusammenhang zwischen Framing und neurologischen Erkrankungen.
Abstract
(Englisch)
The present diploma thesis deals with framing effects in patients of a neurological outpatient-clinic. In particular the topic is discussed with regard to neurological disorders, executive functions, psychological strain and aspects of personality. In addition, age- and gender-related differences concerning susceptibility to framing effects are part of the research. Data was collected in the context of a wider study. For the present thesis 147 patients (aged between 18 and 91 years old) of the neurological outpatient-clinic of the university clinic of the general hospital of Vienna participated. Questionnaires as well as computerized tests were administered. A framing-manipulation of the instructions of the “Game of Dice Task” (GDT) and the “Iowa Gambling Task” (IGT) evoked a significant framing effect in risk behavior in GDT: Highlighting the importance of winning (positive condition) caused increased risk-taking whereas emphasizing the importance of avoiding loss (negative condition) caused risk aversion. No age-related differences in risk taking could be observed. Although gender played no role in risk taking in general, a higher susceptibility for framing effects was observed in women. Women showed stronger reactions to negative than positive framing whilst men exhibited a tendency to stronger reactions for positive framing. Patients´ diagnoses had no influence on their number of risky decisions. Nevertheless, a distinction between patients with neurological and non-neurological diagnoses revealed different susceptibility for framing effects. Higher cognitive flexibility correlated with increased risk taking in the positive condition. Higher levels of anxiety prevented a strong response to framing in the positive condition: risk aversion instead of risk taking was observed. In addition, an opposing-aggressive personality trait seemed to inhibit a reaction to framing. The results of the study are consistent with previous findings but they also raise interesting questions and implications for further research especially concerning relationships between framing and neurological disorders.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
framing effects decision-making neuropsychology executive functions psychological strain personality neurological disorders
Schlagwörter
(Deutsch)
Framing-Effekt Entscheidungsverhalten Neuropsychologie Exekutivfunktionen psychische Belastung Persönlichkeit neurologische Erkrankungen
Autor*innen
Petra Johanna Kurzwernhart
Haupttitel (Deutsch)
Framing-Effekte im Entscheidungsverhalten bei PatientInnen einer neurologischen Ambulanz
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
158 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Willinger
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC08819293
Utheses ID
14203
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1