Detailansicht
Vom Hexensabbat zu den Pforten der Göttin
das Phänomen des Hexenwesens aus westhistorischer und psychologischer Sicht unter eingehender Berücksichtigung der neopaganen Religion "Wicca"
Evelino Gortchev
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Manfred Kremser
DOI
10.25365/thesis.15877
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29631.72932.872162-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im ersten Teil der vorliegenden Diplomarbeit habe ich das Ziel verfolgt, der Genese und Erscheinung des Hexensabbatstereotyps aus westhistorischer Perspektive nachzugehen, sowie dem Sammeldelikt der Hexerei, das einer vehementen Verfolgung ausgesetzt war. Meine Analyse gebührte primär den eigentümlichen soziopolitischen und ökonomischen Umständen, die in den Alpenregionen vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit geherrscht haben
und folglich als Katalysatoren für die Hexenverfolgungen fungierten. Die theoretischen Grundzüge meiner Arbeit umschlossen dabei das historische Problem der Vernachlässigung der Opferstimmen und die Verallgemeinerung der mutmaßlich begangenen Verbrechen. Die wahren Geständnisse und
Ursachen wurden dank den Urteilen und Meinungen der Inquisitoren und Dämonologen von den Tribunalen verschleiert. Ihre ideologische Tragweite hatte eine verzerrende Wirkung auf
strukturelle Wandlungen in Politik und Gesellschaft. Die ausgestreute Angst vor Verschwörungen und Geheimbündeleien wirkte sich stark auf das Bild der Hexerei und des Sabbat, mit dem auch häretische Religionen und Sekten explizit in Verbindung gebracht wurden. Außerdem gibt es bereits viele Belege dafür, dass die Entwicklung der Sabbatvorstellung sich aus dem Reservoir des Volksglaubens speiste, welches in antike Mythen und Legenden wurzelt.
Ein weiteres zentrales Thema, dem ich mich zuwandte, war die Verknüpfung zwischen „historischer“ und „moderner“ Hexe, welche wie es sich herausgestellt hat, zurecht in einem
Verhältnis zueinander analysiert werden sollten. Eine kritische Sicht auf die Verflechtung dieser kulturellen Erscheinungen impliziert eine gründlichere Auseinandersetzung mit den analysierten Mythen, die als ausschlaggebend für die Konstruktion individueller neopaganer Mythologien und
der Identität moderner Hexen erachtet werden können. Es lag auch im Sinne meiner Argumentationslinie, auf die Charakteristika des Neuheidentums einzugehen und den größeren Bezugsrahmen, in dem es eingebettet ist, kurz darzustellen.
Eine psychologische Herangehensweise an die Entstehung des Hexenbildes und seine außerordentliche symbolische Reichhaltigkeit wurde ebenfalls angestrebt. Einerseits war es meine Absicht, das verklärte Bild der „bösen Hexe“ zu überarbeiten und andererseits das romantisierte Bild der „weisen, kräuterkundigen Frau“ zu relativieren, das mit dem Aufkommen der Romantik um 1800 sukzessiv rezipiert wurde. Nicht zuletzt, ging es mir um die Darstellung bestimmter
Phänomene aus dem Bereich der neopaganen Religion Wicca, wie den Coven, den ich unter anderem aus der Sicht der transpersonalen Psychologie kurz anriss. Den Höhepunkt meiner
Recherchen bildeten die Initiationsriten der Craft und ihre psychologische Relevanz und Wirkung.
Abstract
(Englisch)
In the presented diploma thesis my intention and aim was to examine the inception and rise of the Witches Sabbath stereotype and also of witchcraft as a vehement prosecuted crime from a western historical point of view. My analysis focused primarly on the idiosyncratic sociopolitical and
economic circumstances that prevailed in the Alpine region from the Middle Ages to the early modern era and thus officiated as catalysts for the witches prosecution. My theoretical
engagements faced the historical problem of neglecting the voices of the victims and the standardization of the alleged commited crimes. Genuine data and causes were obscured by the tribunals, due to the demonologist's and inquisitor's opinions and judgements, which, applied as ideological means functioned as distraction to structural changes in politics and society. The fear of conspiracy and secret societies affected the image of witchcraft and the Sabbath heavily and accelerated the accusations of heretical religions and sects, which, in the end were explicitly associated with the crime of witchcraft. Moreover it is proven that the development of the
imagination of the Sabbath derives from popular belief contents and elements, which root in ancient myths and legends. A short overwiev about this topic was also given.
Another central topic was the link between "historical" and "modern" witchcraft, which, as illustrated, should be analysed in relation to each other. A critical perspective on the nterweaving
of these cultural phenomena implicates a critical view on some of the analysed myths, that seem to be crucial for the debate on building up the "modern witches identity" and the construction of personal neopagan mythologies, characteristic of the neopagan movement. My intention was also to highlight the attributes and characteristics of Neo-paganism and the framework in which it is embedded. A psychological approach to the development of the witch-image and its remarkable symbolical range and relevance was also introduced. On the one hand my purpose was to revise the diabolical transfigured image of the "evil witch" and on the other hand to modify the image of the "wise old woman", that emerged increasingly with the rise of the Romantic Movement around 1800. Last but not least, my effort was to display some phenomena of the neopagan religion Wicca, like the witches' circle – the Coven from a transpersonal perspective, stressing also the psychological importance of the Craft's initiation rites and their vehement impact on the protagonists' psyche.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
witchcraft witches' sabbath mythology religion Wicca neo-paganism cultural phenomenon history psychology
Schlagwörter
(Deutsch)
Hexenwesen Hexerei Hexensabbath Mythologie Religion Wicca Neuheidentum Kulturphänomen Geschichte Psychologie
Autor*innen
Evelino Gortchev
Haupttitel (Deutsch)
Vom Hexensabbat zu den Pforten der Göttin
Hauptuntertitel (Deutsch)
das Phänomen des Hexenwesens aus westhistorischer und psychologischer Sicht unter eingehender Berücksichtigung der neopaganen Religion "Wicca"
Paralleltitel (Englisch)
From the Witches' Sabbath to the Gates of the Goddess
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
163 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Manfred Kremser
AC Nummer
AC08592928
Utheses ID
14247
Studienkennzahl
UA | 307 | | |