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Soziale Wohnpolitik in der VR China anhand der Fallbeispiele Beijing und Shanghei 1998 - 2008
David Wense
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Agnes Schick-Chen
DOI
10.25365/thesis.15926
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29372.51922.650765-6
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im Zuge umfangreicher wirtschaftlicher Reformen begann die Zentralregierung der VR China 1998 mit der Neugestaltung des städtischen Wohnungswesens. Es wurde auf eine Kommerzialisierung des Wohnungsmarktes sowie auf die Entkoppelung der Wohnungsversorgung von den staatlichen Arbeitseinheiten abgezielt. Dieses neue System der Versorgung der Stadtbevölkerung mit Wohnraum hatte eine an das Einkommen der BewohnerInnen gekoppelte Segmentierung zum Ziel: Während den untersten Einkommensschichten Mietwohnungen zukommen sollten, war eine Unterstützung der unteren bis mittleren Einkommensschichten durch Kostengünstige und Angemessene Wohnungen bzw. Niedrigmietwohnungen vorgesehen. Gemäß des 1978 einsetzenden Trends der Dezentralisierung oblag jedoch auch die Implementierung der Wohnwirtschaftspolitik den regionalen Entscheidungsträgern, die diese unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten durchführen sollten. Unterschiede in der Umsetzung waren hieraus die Folge, was deutlich macht, dass die beschlossenen Richtlinien und deren Implementierung nicht zuletzt von der Beziehung zwischen Zentrale und Lokale determiniert werden. Dies bildet den theoretischen Rahmen der vorliegenden Arbeit welche die Frage untersucht:
Wie wurden die von der Zentralregierung der VR China erlassenen Richtlinien von 1998 für die soziale Wohnpolitik zur Versorgung der mittleren und unteren Einkommensschichten in Beijing und Shanghai im Zeitraum zwischen 1998 und 2008 umgesetzt und wie sind etwaige Unterschiede zu bewerten?
Als Forschungsmethodik wurde eine hermeneutische Politikfeldanalyse gewählt. Anhand von offiziellen Dokumenten und rechtlichen Bestimmungen soll durch eine vergleichende Analyse der Städte Beijing und Shanghai die lokale Umsetzung der politisch-rechtlichen Vorgaben der Zentralregierung untersucht werden. Durch diesen Städtevergleich sollen jene Einflussfaktoren identifiziert und interpretiert werden, die die lokale Umsetzung beeinflussten.
Die größte Diskrepanz in der sozialen Wohnpolitik der zwei untersuchten Städte lag in der Präferenz für unterschiedliche Systeme der Wohnraumversorgung. Beijings soziale Wohnpolitik war auf die Angestellten der Staatsbetriebe ausgerichtet. Dies war auf die hohe Konzentration an Arbeitseinheiten zurück zu führen, die bei der Errichtung von Kostengünstigen und Angemessenen Wohnungen zu einem beträchtlichen Teil – mit Duldung oder gar unter Befürwortung der Zentralregierung - aus Eigeninteresse agierten. Dies weist auf das Naheverhältnis Beijings zur zentralen Staats- und Parteiführung als Faktor der sozialen Wohnpolitik in Beijiing hin. Im Vergleich dazu spielten Arbeitseinheiten bei der Umsetzung der sozialen Wohnpolitik in Shanghai keine aktive Rolle. Shanghais Lokalregierung war bestrebt, eine Beeinträchtigung des Immobilienmarktes durch die Umsetzung der sozialen Wohnpolitk auszuschließen. Mit dem 11. Fünf-Jahresplan des Jahres 2006 wurde der allgemeine Trend einer Rezentralisierung auch in der Wohnpolitik feststellbar. Die Zentralregierung übernahm mehr Verantwortung für die Umsetzung und Finanzierung der sozialen Wohnpolitik. Infolgedessen wurde in beiden Städten verstärkt in den Ausbau des Niedrigmietsystems und des Systems der Kostengünstigen und Angemessenen Wohnungen investiert.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
China Beijing Shanghai Wohnpolitik Kostengünstige und Angemessene Wohnungen Niedrigmietwohnungen
Autor*innen
David Wense
Haupttitel (Deutsch)
Soziale Wohnpolitik in der VR China anhand der Fallbeispiele Beijing und Shanghei 1998 - 2008
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
VI, 170 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Agnes Schick-Chen
Klassifikation
89 Politologie > 89.50 Politische Prozesse: Allgemeines
AC Nummer
AC08770020
Utheses ID
14292
Studienkennzahl
UA | 066 | 811 | |
