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Dazuge-hören?
Erfahrungen gehörloser / hörbehinderter Schulabsolvent/innen aus integrativen Settings höherer Schulen mit ihrer sozialen Integration in der Klassengemeinschaft
Angela Klumper
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Gottfried Biewer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16063
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30047.90199.487059-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Allgemein wird angenommen, dass gemeinsame Erziehung und Bildung heterogener Schulklassen objektiv auch das Ziel der sozialen Integration verfolgt, da intensive Kontakte und gemeinsame Tätigkeiten wechselseitiges Verstehen und gegenseitige Wertschätzung fördern sollen. Ob eine gemeinsame Beschulung jedoch auch praktisch zu einer besseren sozialen Integration führt, ist damit nicht automatisch belegt und wird speziell in der Gehörlosenpädagogik kritisch betrachtet. Dennoch ist in Österreich für gehörlose/hörbehinderte Menschen der Weg zu höherer Bildung nur über Integration möglich. Aus diesem Grund sollen in vorliegender Diplomarbeit gehörlose/hörbehinderte Schulabsolvent/innen, welche innerhalb des formal vorgegebenen Rahmens der institutionellen Integration – in vorliegendem Fall – der Klassengemeinschaft berufsbildender und allgemein bildender höheren Schulen in Österreich die Reifeprüfung abgelegt haben, selbst zu Wort kommen. Ziel ist, ihre subjektiven Erfahrungen während der letzten Jahre ihrer Schulzeit unter dem Gesichtspunkt ihres persönlich empfundenen „Dazuge-hörens“ zur Klassengemeinschaft darzustellen. Um erheben zu können, wie gehörlose/hörbehinderte Schüler/innen den Besuch integrativer Settings im Bezug auf ihre subjektive soziale Integration tatsächlich erlebt haben, wurden nach einer theoretischen Auseinandersetzung mit nationaler und internationaler Literatur und Erfahrungsberichten, Problemzentrierte Interviews mit fünf gehörlosen/hörbehinderten Personen unterschiedlichen Alters durchgeführt. Bei der anschließenden Auswertung und Analyse des Interviewmaterials mittels der zusammenfassenden qualitativen Inhaltsanalyse zeigten die Ergebnisse, dass deutliche Unterschiede der Erfahrungen besonders zwischen einzeln integrierten und Personen, welche mit anderen gehörlosen/hörbehinderten Schüler/innen in einer Klasse integriert waren, zu erkennen sind. Zusammenfassen kann man jedoch, dass alle Interviewpersonen von problematischen Erfahrungen in der Klassengemeinschaft berichten können, wenn auch bei drei Personen eine allgemeine Verbesserung eintrat. Deutlich wird, dass bei einer Bewertung der Erfahrungen aller befragten Personen, das subjektive Empfinden insgesamt entweder in normalen Bereichen anzusiedeln, oder eher negativ zu beurteilen ist. Von eindeutig positiven Erfahrungen wird verschwindend wenig erzählt. Der Grund dafür kann nur indirekt in der Gehörlosigkeit/Hörbehinderung gefunden werden, als vielmehr in den dadurch aufgetretenen Kommunikationsbarrieren, welche ein „Dazuge-hören“ im Sinne sozialer Integration in die Klassengemeinschaft erheblich erschwerten.
Abstract
(Englisch)
Generally it is assumed that joint education and training of heterogeneous classes also covers the need for social integration, because intensive contact and joint activities are expected support mutual understanding and respect. Whether a mainstreaming indeed also leads to better social integration is not automatically verified and within pedagogy of the Deaf is seen particularly critical. Nevertheless, in Austria access to higher education for Deaf/Hard of Hearing people is only possible through integration. For this purpose this thesis is an attempt to give voice to Deaf/Hard of Hearing graduates, which have taken mainstreaming classes within a formally defined framework of institutional integration, about their class community in vocational and general secondary schools in Austria. The goal is, to present their subjective experiences during the last years of their education in terms of their personal feeling of participation in the class community. After a theoretical discussion of national and international literature and reports, problem-centered interviews with five Deaf/Hard of Hearing graduates of all ages were carried out, in order to capture their subjective view and experiences concerning their social integration within mainstreaming classes. In the subsequent evaluation and analysis of the interview material by means of qualitative content analysis, the results showed considerable differences in experiences especially between those individuals who were mainstreamed alone and those who were accompanied by other Deaf/Hard of Hearing pupils in a class. Summed up can be said that all interviewees report problematical experiences within the classroom community, even if three people described a general tendency of improvement of their situation over time. It is striking though, that an evaluation of the experiences of all interviewees shows that these are either in a rather normal range or tend to be judged negatively. Account of clearly positive experiences it is almost inexistent. The reasons can only be found indirectly in the Deafness/Hearing impairment itself, but rather lie in the resulting communication barriers, which make full participation in terms of social integration in the classroom community very difficult.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
deafness hearing impairment Deaf Hard of Hearing social integration mainstreaming higher education
Schlagwörter
(Deutsch)
Gehörlosigkeit Hörbehinderung gehörlos hörbehindert soziale Integration schulische Integration integrative Settings
Autor*innen
Angela Klumper
Haupttitel (Deutsch)
Dazuge-hören?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Erfahrungen gehörloser / hörbehinderter Schulabsolvent/innen aus integrativen Settings höherer Schulen mit ihrer sozialen Integration in der Klassengemeinschaft
Paralleltitel (Englisch)
To be part of? ; experiences of deaf/hard of hearing graduates of institutions of higher education with integrative settings regarding their social integration in the classroom community
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
171 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gottfried Biewer
Klassifikationen
80 Pädagogik > 80.29 Hörgeschädigtenpädagogik ,
81 Bildungswesen > 81.21 Soziale Ungleichheit im Bildungswesen ,
81 Bildungswesen > 81.77 Sekundarstufe II ,
81 Bildungswesen > 81.99 Bildungswesen: Sonstiges
AC Nummer
AC08962781
Utheses ID
14410
Studienkennzahl
UA | 297 | | |
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