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"Dass ich eigentlich nur fürs Enkelkind da bin"
intergenerationelle Ambivalenz am Beispiel der Kinderbetreuung durch Großmütter
Johanna Brandl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Rudolf Richter
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DOI
10.25365/thesis.16102
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29457.04147.617161-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Unterstützung bei der Kinderbetreuung durch Großeltern stellt für Familien eine zentrale Transferleistung dar. Während in Österreich die Betreuung von Kleinkindern in institutionellen Einrichtungen relativ selten ist, springen die Großeltern häufig bei der Beaufsichtigung der Kinder ein. Da diese Unterstützungsleistung besonders häufig von Großmüttern geleistet wird, liegt der Fokus in dieser Arbeit auf der Kinderbetreuung durch Großmütter. Im Zentrum der Untersuchung steht, wie die Betreuungssituation aus Perspektive der Großmütter zu bewerten ist. Als theoretisches Konzept bietet sich für die Arbeit das Modell der Generationenambivalenz an. Demnach sind Generationenbeziehungen nicht positiv oder negativ zu bewerten, sondern ambivalent, weil sowohl positive als auch negative Aspekte gleichzeitig auftreten. Im Rahmen problemzentrierter Interviews und Einträgen aus einem Online-Forum wurden Daten gesammelt, die in Folge mit einer Kombination der Feinstrukturanalyse und der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Da Ambivalenzen nicht immer reflektiert werden und somit den Individuen oft nicht bewusst sind, ist es wichtig, eine Analysemethode zu wählen, die auch latente Sinnebenen erfasst. Durch die Analyse wurde die Betreuungssituation aus Perspektive der Großmütter bewertet. Weiters wurden Gründe für die Kinderbetreuung sowie Voraussetzungen für eine positiv erlebte Betreuungssituation herausgearbeitet. Die Spannungsfelder, in denen sich Großmütter befinden sind unterschiedlich. Sie wollen einerseits ihre Freizeit und Spontaneität in der Pension genießen, andererseits wollen sie ihre Familie unterstützen. Die Betreuung der Kinder kann anstrengend sein, dennoch wollen die Großmütter eine Beziehung zu den Enkelkindern aufbauen. Die emotionale Verbundenheit mit den Kindern ist den Großmüttern wichtig, aber sie sind auch froh, wenn sie am Abend wieder abgeholt werden. Die Großmütter wollen in der Pension ihren Hobbys nachgehen und die Ruhe genießen, aber sie haben auch selbst erfahren, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schwierig ist und wollen ihren Kindern diese Erfahrung erleichtern. Manchmal sind die Großmütter mit der Betreuung der Enkelkinder überfordert, aber sie wollen die Harmonie in der Familie erhalten und mit der Kinderbetreuung das Konfliktpotenzial gering halten. Für die Generationenbeziehungen ist der Umgang mit Ambivalenzen zentral. Hier zeigen sich zwei Strategien. Manche Großmütter erkennen und reflektieren Ambivalenzen und nehmen sie als Anlass, die Situation zu ändern, andere Großmütter verdrängen Ambivalenzen bzw. erfahren diese nicht bewusst oder spielen negative Aspekte der Betreuungssituation herunter.
Abstract
(Englisch)
Grandparents providing childcare for their grandchildren are an important support for families. While institutional childcare for infants is quite uncommon in Austria, grandparents frequently take over the care for their grandchildren. As it is especially grandmothers who often support families by attending their grandchildren, this paper centers on childcare by grandmothers. The main focus is put on how childcare can be evaluated by the grandmothers. The model of generational ambivalence fits as a theoretical framework for this paper. It suggests that intergenerational relations cannot be evaluated as positive or negative but they have an ambivalent character because both positive and negative aspects occur at the same time. The data has been collected from postings in an online forum and by interviewing grandmothers. The analysis was based on a combination of fine structure analysis and qualitative content analysis. As ambivalence is not always being reflected and therefore individuals are not always aware of it, it is important to choose an analytical method that also captures a latent level of meaning. The analysis enabled the evaluation of childcare from the grandmothers’ perspective. Moreover, reasons for taking over childcare and conditions for a positive experience of childcare have been worked out. There are different ambivalences that grandmothers experience while taking care of their grandchildren. On the one hand they want to enjoy leisure time and spontaneity when they retire, on the other hand they also want to support their families. Although taking care of children can be exhausting, grandmothers want to establish a good relationship to their grandchildren. Being emotionally connected to the children is important to grandmothers but they are also glad when the little ones get picked up in the evening. When they retire grandmothers want to pursue their hobbies and enjoy tranquility. However, some of them have experienced that arranging work and family can be tough and they want to help their children. Sometimes grandmothers are overextended with taking care of their grandchildren but they want to preserve harmony in the family and keep the potential for conflicts low by providing childcare. The handling of such ambivalence is crucial for the formation of intergenerational relationships. Two strategies could be found how grandmothers handle ambivalence. Some identify and reflect ambivalence and see it as a chance to change the situation. Other grandmothers, however block it out, are not aware of it or play it down.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
grandmothers ambivalence generation
Schlagwörter
(Deutsch)
Großmütter Ambivalenz Generationen
Autor*innen
Johanna Brandl
Haupttitel (Deutsch)
"Dass ich eigentlich nur fürs Enkelkind da bin"
Hauptuntertitel (Deutsch)
intergenerationelle Ambivalenz am Beispiel der Kinderbetreuung durch Großmütter
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
105 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf Richter
Klassifikation
71 Soziologie > 71.21 Familie, Verwandtschaft
AC Nummer
AC08770048
Utheses ID
14445
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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