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Auszug aus dem Elternhaus
die Eltern-Kind Beziehung beim Übergang in das Erwachsenenalter
Karin Perkovits
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Rudolf Richter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16104
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29338.22368.241065-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Oft herrscht die Annahme, dass es zu einer Auflösung der Familie kommt, sobald sich das Kind räumlich von den Eltern trennt. Die Arbeit geht davon aus, dass Generationenbeziehungen für den ganzen Lebenslauf relevant sind, untersucht die Eltern-Kind Beziehung vor, während und nach dem Auszugsprozess und stellt die Sicht der Kinder in den Mittelpunkt. Der Auszug aus dem Elternhaus ist ein wichtiges Ereignis, das den Übergang in das Erwachsenenalter markiert, weshalb als theoretische Grundlage die Lebenslaufperspektive herangezogen wurde, die nicht mehr einzelne Familienzyklen in den Mittelpunkt stellt, sondern auf das Individuum und eine seine Biographie und auf lebenslaufbezogene Übergänge fokussiert. Weiters wurde die soziologische Sicht auf Generationenbeziehungen miteinbezogen, die die Relevanz von intergenerationalen Transferleistungen, Kontakt und emotionaler Nähe hervorhebt. Um den Prozess des Auszuges und die Bedeutung der Eltern-Kind Beziehung in dieser Phase abbilden zu können, wurden zehn qualitative Interviews geführt, die aus einer offenen Einstiegsfrage und einem anschließenden Leitfaden bestanden, der auf die Alltagswelt der jungen Erwachsenen vor und nach dem Auszug fokussierte. Zur Auswertung wurden Feinstrukturanalyse, um auf latente Sinnelemente zu schließen, und qualitative Inhaltsanalyse, um Kategorien zu bilden und das Datenmaterial zu reduzieren, kombiniert. Mittels Empirie konnte festgestellt werden, dass die Eltern-Kind Beziehung das Timing des Auszuges und den Kontakt zu den Eltern nach dem Gründen eines eigenen Haushalts beeinflusst. Junge Erwachsene verbleiben länger im elterlichen Haushalt, wenn sie ein nahes Verhältnis zu den Eltern haben. Nachdem sie ausgezogen sind, um autonomer zu sein oder mit dem/r Partner/in einen Haushalt zu gründen etc., bleiben sie in engem Kontakt mit den Eltern (oft wird eine Wohnung in der Nähe der Eltern bezogen) und nehmen häufig elterliche Transferleistungen, wie finanzielle Unterstützung, Hilfe im Haushalt usw. an. Diese Transfers führen dazu, dass Kinder länger von ihren Eltern abhängig bleiben und der Übergang in das Erwachsenenalter verzögert stattfindet. Personen, die ein flüchtiges oder konfliktreiches Verhältnis zu den Eltern haben, verlassen den elterlichen Haushalt früher und ziehen in weiter entfernte Wohnungen, um Kontakt zu den Eltern zu vermeiden und sich ihrer Kontrolle zu entziehen. In Zuge dessen lehnen sie Transferleistungen von Seiten der Eltern ab, um ein unabhängiges Leben zu führen. Der Auszugsprozess gestaltet sich schneller und sie treten früher in das Erwachsenenalter ein. Nach dem Auszug berichten sowohl junge Erwachsene mit enger Beziehung zu den Eltern, als auch diejenigen mit flüchtiger oder konfliktreicher Beziehung, von einer Verbesserung des Verhältnisses zu den Eltern. Der Auszug aus dem Elternhaus stellt nur selten ein Beenden der Eltern-Kind Beziehung dar und kann sogar förderlich auf das Verhältnis zwischen den Generationen wirken.
Abstract
(Englisch)
Leaving home is often considered the end of the family, where parents and children separate. This thesis assumes that intergenerational relations are relevant for the whole life course and examines the parent-child relationship before, during and after the process of moving out while focusing on the children’s point of view. Leaving home is an important event which marks the transition to adulthood. Therefore the life course perspective became the theoretical background of this thesis which focuses on life course transitions and interdependent lives, where one transition affects the life of the other generation. Also the sociological concept of generational relations was important for this paper, because it concentrates on intergenerational transfers, contact and emotional closeness to understand intergenerational relationships. Ten qualitative interviews were conducted in order to describe the process of leaving home and the importance of the parent-child relationship in this life stage. These interviews were analysed by the fine structure and the qualitative content analysis. The empirical analysis made clear that the relationship between parent and child influences the timing of leaving home and the contact after establishing an own household. Young adults stay at home longer if they have a close relationship with their parents. After they move out to achieve more autonomy, to be closer to the their workplace or university or to move in with a partner, they are in close contact to their parents and often draw from parental transfers such as financial support, assistance in housework and so on. Because of these transfers, children depend longer on their parents and the transition to adulthood is postponed. They move in apartments close to their parents, which enables them to visit the parents very often. On the other hand, people who have a loose or conflictual relationship with their parents, move out at a younger age and look for apartments that are located more distantly to escape their parents’ control. They often don’t want any support from their parents and enter an independent and adult life style at a younger age compared to young people who have had a close relationship with their parents. After leaving the parental home, both young adults who had a close relationship and those who had a loose and conflictual relationship with their parents, report on an improvement of the relationship. Establishing an own household only seldom leads to a parent child separation; it is rather beneficial for the intergenerational relationship.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
intergenerational relationships life course transitions adolescents adulthood
Schlagwörter
(Deutsch)
Generationenbeziehungen Lebenslauf Übergänge Jugendliche Erwachsenenalter
Autor*innen
Karin Perkovits
Haupttitel (Deutsch)
Auszug aus dem Elternhaus
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Eltern-Kind Beziehung beim Übergang in das Erwachsenenalter
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
122 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf Richter
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.20 Formen des Zusammenlebens: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.21 Familie, Verwandtschaft ,
71 Soziologie > 71.35 Kindersoziologie, Jugendsoziologie
AC Nummer
AC08770902
Utheses ID
14447
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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