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Literatur und Politik
eine Analyse des politisch versierten Autors Robert Menasse und seines Schauspiels "Das Paradies der Ungeliebten"
Uwe Matuschka-Eisenstein
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Rohrwasser
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16115
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30361.91073.482359-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit wird das Verhältnis von Literatur und Politik am Beispiel des österreichischen Schriftstellers Robert Menasse ausgelotet. Dabei gibt es vordergründig Schwierigkeiten, inwiefern Literatur und Politik überhaupt sinnvoll in einer derart kurzen Darstellung abgehandelt werden können. Einleitend wird also auf den aktuellen Stand eines, mehr oder weniger, ewigen Diskurses eingegangen, dessen brauchbarster Eckpunkt in der griechischen Antike zu verorten ist. Der Umstand, dass die momentane Situation einer scheinbaren entpolitisierten Literatur, nach der Logik zeitlicher Abläufe, in der Übertriebenheit des totalitären 20.Jahrhunderts zu finden ist, macht eine kurze Absteckung der Begrifflichkeiten unumgänglich und erfolgt gleichzeitig in der Hoffnung, hierbei nutzvolle Instrumente der Analyse zu entdecken. Da jeder Autor, vor allem ein politisch versierter, als Kind seiner Zeit zu begreifen ist, bietet das Kapitel „Menasses Generation“ eine Rückführung auf die Mentalität von Menasses Zeitgenossenschaft, welche im näheren Umfeld der sogenannten „68er-Generation“ zu verorten ist. Der Sinn darin liegt auch im Aufzeigen der Zäsur von 1989, die nicht nur das Leben jener Jahrgänge zu kristallisieren scheint, sondern auch als Anknüpfungspunkt zur vermeintlichen Entpolitisierung der Literatur funktionieren kann. Das Kapitel „Robert Menasse als politischer Künstler“ dient, auf Basis der historischen Umstände, der Beschreibung Menasses hinsichtlich seiner Herangehensweise an die Politik. Auch hier wird die Phase der schwarz-blauen Regierung thematisiert, welche als analytischer Gegenstand die These von der entpolitisierten Literatur provoziert und Robert Menasses politisches Agieren wiederum einen Fokus verschafft. Die „Skizze von Menasses Werk“ sollte noch vertiefend den Blickwinkel auf Menasses belletristisches Schaffen ermöglichen um dessen Grundzüge zu verinnerlichen, welche bei der Analyse des Theaterstückes Das Paradies der Ungeliebten den Blickwinkelo verschärfen. Das Stück wird zunächst einer Inhaltsangabe zugeführt, als Darstellung für den Leser, ebenso wie zur Verdeutlichung der Analyse eines Werkes, über das es bisher keine Literatur gibt. So gesehen ist auch die daran anschließende Inhaltsanalyse sinnvoll, um das Dargestellte weiter in Beziehung zu setzen, sozusagen der zweite Teil der Inhaltsdarstellung. Das Kapitel „Genese und Rezeption“ geht auf den komplexen Entstehungsprozess dieses Auftragswerks ein und versucht, soweit als möglich, die politischen Hintergründe zu beleuchten. Die Kritiken nach der Uraufführung bilden hierbei einen Ankerpunkt, welcher auch als Brückenschlag zu der, in beiden ersten Kapiteln bereits thematisierten, Zeit der schwarz-blauen Regierung funktionieren soll. Im „Spiegel von Menasses Werk“ wird Das Paradies der Ungeliebten vor allem auf gattungstheoretische Rückschlüsse hin untersucht und der Frage nachgegangen, inwiefern die literarische Leistung als typisch für Menasse zu bewerten ist. Schlussendlich ist das Kapitel über „Das Paradies der Ungeliebten als politisches Theater“ gewissermaßen die Conclusio des bisher Erörterten. Jedoch soll hier im Besondern die innovative Fläche, welche das Stück im Verhältnis von Literatur und Politik eröffnet, produktiv abgesteckt werden. Geschichte und Theorie des politischen Theaters korreliert hier mit dem Theater der Politik, welches in der zeitgenössischen, medialen Entwicklung die Gesetzgebung wesentlich beeinflusst. Die Schlussbetrachtung bietet, neben zusammenfassenden Gedanken, eine Spekulation, wie das Verhältnis von Literatur und Politik aussehen könnte und bringt die Frage ein, inwiefern die Wissenschaft hierbei sinnvoll funktionieren könnte.
Autor*innen
Uwe Matuschka-Eisenstein
Haupttitel (Deutsch)
Literatur und Politik
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse des politisch versierten Autors Robert Menasse und seines Schauspiels "Das Paradies der Ungeliebten"
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
155 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Rohrwasser
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC08784725
Utheses ID
14456
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
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