Detailansicht
Marionetten im zeitgenössischen Kino
ästhetische und metaphorische Beobachtungen
Severin Dostal
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christian Schulte
DOI
10.25365/thesis.16158
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30380.59055.971669-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Marionette wurde als theatrale, an vertikal verlaufenden Fäden bewegte Figur charakterisiert, die von einem Publikum als Objekt wahrgenommen wird und durch die ihr verliehene Gestalt, Bewegung, und häufig auch Sprache, das Verlangen des Publikums, sie als lebendig zu empfinden, befriedigt. Sie wurde am Beginn der vorliegenden Arbeit aus der mehrbödigen Kiste der Geschichte herausgezogen und somit der Versuch unternommen, einige Fäden zu entwirren und auf ihre Festigkeit zu überprüfen. Recht ausführlich wurde auf die etwas unbefriedigende Dokumentation und die mangelnde Trennung der einzelnen Spielformen in den verschiedenen Historiographien eingegangen. Der über lange Zeit extrem niedere Stellenwert der Kunstform und ihrer Proponenten kann als Hauptgrund für das erst sehr spät erwachende intellektuelle Interesse gesehen werden.
Ebenso wurde die Zeit der Romantik und damit die Periode der symbolischen Prägung der Marionetten intensiver beleuchtet, um auch die revolutionären Ansichten Kleists im historischen Kontext zu sehen und später die Dimension der filmischen Exploitation des gesamten metaphorischen Korpus abschätzen zu können. Als wesentliche symbolische Qualität wurden die Eignung zur Darstellung des Menschen an sich sowie die vielschichtigen Beziehungsebenen zum Oben erkannt. Eine beinahe programmatische Einladung, die von den Filmemachern, von jedem auf seine Weise, dankbar angenommen wurde.
Die Untersuchung der kinematographischen Herangehensweisen der Filme Being John Malkovich und Strings an die einzigartige Ästhetik der Marionetten brachte viele interessante Facetten dieser intermedialen Verbindung zutage, man denke etwa an die Tauchszenen oder die aus der Froschperspektive nach oben gerichtete Kamera. Andererseits wurden auch gewisse Defizite der Marionetten, allen voran das Laufen, sichtbar, die sich trotz der Möglichkeiten von Bildkomposition und Schnitt nicht ausmerzen ließen.
Schließlich wurden in theoretischen Überlegungen, wie etwa von Bazin, Bresson oder Kluge, Anhaltspunkte für eine Urverwandtschaft von Marionette und Kino gefunden, die beide Seiten bereichern können und einzelne intermediale Begegnungen wertvoll werden lassen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
marionette marionettes cinema contemporary cinema
Schlagwörter
(Deutsch)
Marionette Marionetten Kino Severin Dostal zeitgenössisches Kino Strings Being John Malkovich Spike Jonze Charlie Kaufman Anders Ronnow Klarlund Marionettentheater
Autor*innen
Severin Dostal
Haupttitel (Deutsch)
Marionetten im zeitgenössischen Kino
Hauptuntertitel (Deutsch)
ästhetische und metaphorische Beobachtungen
Paralleltitel (Englisch)
Marionettes in contemporary cinema
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
156 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Schulte
AC Nummer
AC09037445
Utheses ID
14495
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
