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Gender equality in the Afghanistan national development strategy
Barbara Stelmaszek
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Margarete Grandner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16171
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29593.29618.650954-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Jahrzehntelange politische und militärische Konflikte schlugen sich in Afghanistan in Form von extremer wirtschaftlicher Destabilisierung, Armut und geschlechtsspezifischen Ungleichgewichten nieder. Der Tribut der Menschen, resultierend aus feindlicher Invasion, dem anschließenden Bürgerkrieg von 1992 bis 1996, sowie der jetzigen Situation, ist enorm. Afghanistan leidet unter Korruption, einer schwachen politischen Führung und Querelen zwischen den Stammesgruppen. Obgleich der Grund für die internationale Einmischung in Afghanistan politische und ökonomische Interessen sein mögen, wäre eine stabile Demokratie in Afghanistan sehr wichtig, nicht zuletzt um die Lebenssituation der Bevölkerung, insbesondere von Frauen und Kindern zu verbessern, die überproportional unter der Last des Krieges leiden, weil ihr Zugang zu Hilfeleistungen zur Sicherung der wesentlichsten menschlichen Bedürfnisse erschwert ist, sie gleichzeitig inner- und außerhalb der eigenen vier Wände ohne Schutz und Hilfe durch die Regierung mit Gewalt konfrontiert werden. Gleichzeitig vergeben Internationale Finanzinstitutionen (IFIs), vor allem die Weltbank, Kredite im Gegenzug zu nationalen Armutsbekämpfungsstrategien („PRSP“). Letztere sind trotz internationaler Beteiligung an der Vorbereitung (wie im Fall von ANDS) regionaler Natur und unter anderem dazu gedacht, Gleichheit unter den Geschlechtern herbeizuführen. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher, die „Afghanistan National Development Strategies“ (ANDS) zu analysieren, um festzustellen, ob diese Strategien einen sinnvollen Schritt zur Verbesserung der Situation der Frauen in Afghanistan darstellen. Die Arbeit untersucht den westlich-feministischen Ansatz zur Gleichheit der Geschlechter, der höchstwahrscheinlich als Basis für den Zugang der Weltbank zu Gleichberechtigungsfragen dient. Die Weltbank fokussiert in hohem Maße die wirtschaftliche Stärkung der Frauen in Entwicklungsländern und auch die ANDS sehen eine nachhaltigere Involvierung der Frauen im privatwirtschaftlichen Sektor vor. Auch die politische Repräsentation und der gesetzliche Schutz von Frauen sollen zur Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern führen. Die Arbeit versucht dann, auf die Mängel nach dem westlich-feministischen Ansatz, wie Einkommensgefälle, Unterbeschäftigung, ineffektiven gesetzlichen Schutz, Gewalt gegen Frauen und eingeschränkten Zugang zu politischer Macht für Frauen offenzulegen und wie diese Mängel im Zusammenhang mit Afghanistan und den ANDS stehen. Dabei wird „Postdevelopment Theory“ angewendet, um die Durchführbarkeit und die Effizienz jener Aspekte der ANDS zu überprüfen; das Hauptaugenmerk wird darauf gelegt, wie sich insgesamt der Zugriff des Dokuments, die schwachen Regierungsstrukturen im Land, die Unterschiede zwischen Ankündigungen und Taten, die westliche Ausbeutung der Ressourcen von Entwicklungsländern und die Erfahrungen von Frauen mit Entwicklung den Prozess gestalten und auf Strategien wie ANDS einwirken, speziell auf dem Gebiet der Geschlechtergleichberechtigung. Darüber hinaus werden zwei in Afghanistan durchgeführte Studien (NRVA 2005 und APPPA) in die Arbeit miteinbezogen, welche die ANDS-Strategien abstecken sollten. Die Analyse konzentriert sich darauf herauszufinden, ob diese Studien tatsächlich auf Partizipation und Repräsentativität im Hinblick auf das Geschlecht abstellten. Dazu gehört, ob geschlechtsspezifische Themen aufgegriffen wurden, ob die Teilnahme an den Studien gleichberechtigt und in sinnvoller Weise erfolgte und ob die Daten nach Geschlechtern getrennt evaluiert wurden. In der Arbeit wird festgestellt, dass in den ANDS noch eine Vielzahl an Problemen auf unterschiedlichen Ebenen existiert, sodass deren Effizienz in Hinblick auf eine Gleichstellung der Geschlechter begrenzt ist. Ein weiterer Schluss aus den Nachforschungen ist, dass in der Regel IFIs ungeeignet sind, zur Lösung komplexer gesellschaftlicher Probleme armer Länder, wie z. B. die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, beizutragen, die oft auf eine Vielzahl von Ursachen zurückgehen und außerhalb des Einflussbereiches der IFIs liegen.
Abstract
(Englisch)
Decades of conflict in Afghanistan have resulted in extreme instability, poverty and gender inequality. The human toll resulting from foreign invasion, the subsequent civil war (1992-1996) and the current conditions is great. Afghanistan suffers from corruption, weak governance, and violent factionalism. Although the reason for international involvement in Afghanistan may stem from political or economic interests, a stable democracy in Afghanistan is important, if for any reason, to improve living conditions, especially of women and children, who often disproportionately bear the brunt of war by having limited access to services which provide basic human needs as well as experiencing violence in and out of the home, all the while having no protection and recourse from the government. In the meantime, international financial institutions (IFIs), most prominently the World Bank, issue loans in exchange for PRSPs that, despite extensive international involvement in preparation (as is the case in ANDS), are said to be country owned and provide a path to gender equality. Therefore, the purpose of this research is to analyze ANDS to determine, whether it provides a meaningful path to improving the situation of women in Afghanistan. This research explores the western feminist approach to gender equality that is most likely the basis for World Bank’s approach to gender equality. The Bank focuses, to a large extent, on economic empowerment of women in developing countries and ANDS envisions women’s increased involvement in the private sector. Political representation and legal protection for women are also presumed to provide a path to gender equality in ANDS. The research goes on to point out the short-comings of the western feminist model like unequal pay, insufficient employment, ineffective legal protection, violence against women and limited access to political power and how this relates to Afghanistan and ANDS. Furthermore, the research uses post-development theory to address issues of ANDS’ feasibility and effectiveness, mainly focusing on how the global scope of the document, weak governing structures in the country, gaps between statements and actions in development, western exploitation of developing countries’ resources, and women’s experiences with development shape the process and impact the outcomes of strategies like ANDS, especially in areas of gender equality. Additionally, the research focuses on two participatory surveys (NRVA 2005 and APPPA) conducted in Afghanistan for the purpose of guiding the policies in ANDS. The analysis focuses on determining whether the surveys were participatory and representative in terms of gender. This includes determining whether gender specific issues were addressed, equal and meaningful participation took place and gender disaggregated data was presented. The research findings indicate that numerous problems at different levels exist with ANDS that may limit its effectiveness at achieving gender equality in the country. The findings also imply a general inability of IFIs to play a role in solving complex social issues in poor countries such as gender inequality that often stem from a multitude of causes and are outside of the institutions’ expertise.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Afghanistan gender equality development Afghanistan National Development Strategy (ANDS)
Schlagwörter
(Deutsch)
Afghanistan Gleichberechtigung der Frauen Entwicklung Afghanistan National Development Strategy (ANDS)
Autor*innen
Barbara Stelmaszek
Haupttitel (Englisch)
Gender equality in the Afghanistan national development strategy
Paralleltitel (Deutsch)
Die Gelichberechtigung der Frauen in der "Afghanistan National Development Strategy"
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
184 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Margarete Grandner
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
15 Geschichte > 15.75 Asien: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.94 Internationale Beziehungen: Sonstiges
AC Nummer
AC08770031
Utheses ID
14506
Studienkennzahl
UA | 067 | 805 | |
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