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Raumdarstellung in deutsch- und französischsprachiger Literatur im Kontext von Migration nach 1989
Magdalena Simmerer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Sandra Vlasta
DOI
10.25365/thesis.16186
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30262.65401.730864-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit stellt eine vergleichende Analyse der Raumdarstellung in deutsch- und französischsprachiger Literatur im Kontext von Migration dar. Unter dem
Begriff 'Literatur im Kontext von Migration' werden Texte zusammengefasst, die sich mit (Wanderungs-)Bewegungen, Orts- und Raumwechseln der ProtagonistInnen beschäftigen.
'Migration' steht dabei für eine Grenzüberschreitung im weitesten Sinne. Untersucht werden sechs Romane, die nach 1989 erschienen sind: Aus dem deutschen Sprachraum
werden "Selam Berlin" (2003) von Yadé Kara, "Zwischenstationen" (1999) von Vladimir
Vertlib und "Der kurze Weg nach Hause" (2002) von Catalin Dorian Florescu näher betrachtet. Aus dem frankophonen Raum werden "Zenzela" (1997) von Azouz Begag, "Un
aller simple" (1994) von Didier van Cauwelaert und "Kiffe kiffe demain" (2004) von Faïza Guène analysiert. Ziel dieser Arbeit ist es, Raumtheorie unter Berücksichtigung des "spatial
turn" in den Kulturwissenschaften für die Analyse von Literatur im Kontext von Migration fruchtbar zu machen und neue, textimmanente Betrachtungsweisen aufzuzeigen.
Der Hauptteil der Arbeit besteht aus Textanalysen, bei denen unterschiedliche Raumtheorien aus Literatur-, Kultur-, und Sozialwissenschaften zur Anwendung kommen: Jurij M. Lotmans Grenzmodell, Michel Foucaults 'Heterotopien', Homi K. Bhabhas Konzept des 'Dritten Raums' sowie Marc Augés Theorie der 'Nicht-Orte'. In den Analysekapiteln werden die verschiedenen Raumkonzepte zunächst vorgestellt und
anschließend exemplarisch auf je einen deutsch- und einen französischsprachigen Primärtext angewandt. Aus einer vergleichenden Zusammenschau der Textanalysen ergibt
sich das Moment der 'Bewegtheit' als gemeinsames Merkmal der Texte. Im Mittelpunkt stehen Grenzzonen und alternative Räume in Form von Heterotopien oder Dritten Räumen,
sowie Nicht-Orte, die durch ihren provisorischen Charakter gekennzeichnet sind. All diese Räume stellen 'Transiträume' dar – die Figuren halten sich zwar in ihnen auf, identifizieren
sich jedoch mit keinem bestimmten Ort. Räumliche Kategorien können in Literatur im Kontext von Migration demnach nicht mehr als statisch oder fix gesehen werden. Vielmehr
beschreiben die literarischen Figuren durch ihre Bewegungen und Passagen eigene, 'neue' Räume. Damit geraten vermehrt inner- und außerliterarische 'Aneignungsprozesse' sowie
die Räumlichkeit von Literatur selbst in den Blickpunkt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Literatur und Migration literarische Raumdarstellung Spatial Turn Raumtheorie Lotman Foucault Bhabha Augé Grenze Semiosphäre Heterotopie Nicht-Ort
Autor*innen
Magdalena Simmerer
Haupttitel (Deutsch)
Raumdarstellung in deutsch- und französischsprachiger Literatur im Kontext von Migration nach 1989
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
134 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sandra Vlasta
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.87 Besondere Literaturkategorien ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.89 Literaturtheorie: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.91 Literatursoziologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.10 Deutsche Literatur ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.23 Französische Literatur
AC Nummer
AC08794334
Utheses ID
14521
Studienkennzahl
UA | 393 | | |