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Die Wehrmachtsausstellung in Deutschland und Österreich
ein Vergleich
Lukas Grossberger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Oliver Rathkolb
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16240
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29261.61208.959870-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Februar 1997 gerät eine von wissenschaftlicher Seite vielfach unterstützte und gelobte Ausstellung in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Während Bilder des Neonazi- Aufmarsches in München in ganz Europa auf Ablehnung und Entsetzen stoßen und politisch renommierte Parteien zum Boykott der Schau aufrufen, darf sich die Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ über Rekordbesuche ungeahnten Ausmaßes freuen. Gleichzeitig beschert das öffentliche Interesse der so genannten Wehrmachtsausstellung aber auch eine von der breiten Masse begleitete Diskussion über ihre Seriosität und Ausgewogenheit. Bedingt durch populistische Positionierungen zahlreicher Politiker, sowie aufgrund der starken Einbindung der Medienlandschaft, wie der breiten Öffentlichkeit in die Debatte, führt die bei ihrer Präsentation im März 1995 wenig beachtete Ausstellung ab dem Frühjahr 1997 zu einer ungeahnten Polarisierung der Gesellschaft. Neben den Generationenkonflikten, die offen zum Vorschein treten, wird auch innerhalb der Historiker ein uneinheitliches Bild sichtbar. Wissenschaftliche Institutionen und Experten reagieren völlig unterschiedlich und uneinheitlich auf die Wehrmachtsausstellung. Von breiter Unterstützung und Förderung bis hin zu strikter Ablehnung sind alle Positionen vertreten. Spätestens ab dem Frühjahr 1997 stößt die Wanderausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung auf ihrer Reise durch deutsche und österreichische Städte auf unterschiedlichste Reaktionen. Die Resonanz von Politik, Medien, Wissenschaft und nicht zuletzt auch der Ausstellungsbesucher prägen die Schau wesentlich und vermitteln einen Eindruck der komplexen gesellschaftlichen Beziehungen und Verbindungen innerhalb der beiden Länder. Selbst lange nach den Ereignissen von München kommt die Wehrmachtsausstellung nicht zur Ruhe. Vor allem der Streit um einzelne in der Ausstellung gezeigte Abbildungen bringt die Ausstellungsgestalter des Hamburger Instituts für Sozialforschung in Argumentationsnot. Die über sie hereinbrechende Kritik wird anfangs nur vereinzelt geäußert und entbehrt vielfach jeglicher seriöser Grundlage. Im Herbst 1999 verdichtet sich die Kritik jedoch. Der Historiker Bogdan Musial läutet im November 1999 schließlich das Ende der Ausstellung ein, indem er nach umfangreichen Recherchen fundiert und sachlich nachweist, dass den Gestaltern der Ausstellung schwerwiegende Fehler unterlaufen sind. Daraufhin wird das Projekt von medialer und wissenschaftlicher Kritik überhäuft. Dass die Ausstellungsmacher rund um ihren Leiter Hannes Heer alle Unstimmigkeiten zurückweisen und sich wie auch in den Jahren 142 zuvor starr weigern die aufgedeckten Fehler zur Kenntnis zu nehmen, führt schließlich zum Bruch zwischen dem Institut und dem Ausstellungsleiter. Die jahrelang ausgetragene Kontroverse endet letztlich mit einem Machtwort Jan Philipp Reemtsmas. Der Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung ruft die umstrittene Ausstellung zurück und entlässt zudem den nicht weniger umstrittenen Leiter des Projekts. Als im November 2001 die in ihrem Wesen komplett veränderte Neuauflage der Wehrmachtsausstellung präsentiert wird, findet die Diskussion über die Verbrechen der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg schließlich eine sachliche und würdige Fortsetzung.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
war war crimes
Schlagwörter
(Deutsch)
Wehrmacht Wehrmachtsausstellung Verbrechen Kriegsverbrechen Vernichtungskrieg Zweiter Weltkrieg Ausstellung Bilderdebatte
Autor*innen
Lukas Grossberger
Haupttitel (Deutsch)
Die Wehrmachtsausstellung in Deutschland und Österreich
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
143 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Oliver Rathkolb
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
15 Geschichte > 15.37 Europäische Geschichte 1914-1945 ,
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945 ,
15 Geschichte > 15.43 Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
AC Nummer
AC08777242
Utheses ID
14570
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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