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Alter(n) als Kulturaufgabe
Andrea Schaffer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Alfred Dunshirn
DOI
10.25365/thesis.16267
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30371.87852.293659-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit setzt sich mit dem Phänomen des Alter(n)s auseinander. Dabei soll nicht das biologische, sondern das kulturelle Alter im Mittelpunkt stehen. Dazu wird die Bewertung des Alters, die zu keiner Zeit eindeutig war, genauer betrachtet. Die Wurzel dieser Ambivalenz in Hinblick auf das Alter findet sich bereits in der Antike in den gegensätzlichen Diskursen der Altersklage und des Alterslobes. Im ersten Kapitel werden zunächst der positive Ansatz, das Alterslob also, anhand von Platon und Cicero und anschließend die negative Rede vor allem von Aristoteles näher beleuchtet.
Das zweite Kapitel setzt sich mit der Diskursanalyse Göckenjans auseinander. Gerd Göckenjan analysiert in seinem Werk „Das Alter würdigen“ den Altersdiskurs und macht darauf aufmerksam, dass das polarisierende Konzept Alter nicht Alterswirklichkeit, sondern Deutungskonzept ist. Göckenjan erklärt, dass die Rede über das Alter nicht deskriptiv, sondern normativ ist. Altersdiskurse sind Ordnungskonzepte und sogar die gegensätzlichen Diskurse von Platon und Aristoteles verfolgen dasselbe Ziel – nämlich die richtige Ordnung des Lebens.
Im dritten Kapitel wird der gegenwärtige Diskurs über das Alter erörtert. Die heutige Forderung nach Jugendlichkeit steht für Modernität, Lebendigkeit, Offenheit und Innovation, die als Qualitäten nicht an Altersgruppen festzumachen sind. Im Gegenzug dazu wird Alter zu einer negativ besetzten Erscheinung, die in jedem Lebensalter auftreten kann. Mit dem renommierten Sozialgerontologen Leopold Rosenmayr wird darauf hingewiesen, dass der Gesellschaft eine Alterskultur fehlt, weil die gegenwärtige Konfrontation mit dem Phänomen Alter(n) eine vollkommen neue ist. Langlebigkeit und eine steigende Anzahl der alternden Menschen fordern einerseits eine Umstrukturierung der Gesellschaft und sind andererseits eine neue Herausforderung für jeden Einzelnen. Sich auch noch im hohen Alter selbst zu entwerfen, Ziele zu setzen und sein Leben mit Sinn zu erfüllen, kollidiert mit den biologisch bedingten körperlichen Einschränkungen, den Begrenzungen, die dem Alternden von der Gesellschaft auferlegt werden, dem herannahenden Tod und der fehlenden Hoffnung auf Zukunft.
Mit Jean Améry, Simone de Beauvoir, Norberto Bobbio und anderen soll gezeigt werden, dass das Altern als Prozess viele Gesichter hat und nicht mehr unter einem einzigen Begriff, nämlich dem „Alter“ gefasst werden kann.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Alter Altern kulturelles Alter soziales Alter Alterstheorie Altersdiskurs Alterwirklichkeit Altersbilder Alterspolitik Alterskultur Alterstötung Altersehrung Altersverehrung Alterklage Alterslob Altersschelte Alterstrost Vergreisung Greisenalter Greis Greisin Ruhestand Langlebigkeit späte Freiheit Verjüngung Jugendlichkeit Libido Vitalität Unsterblichkeit Endlichke
Autor*innen
Andrea Schaffer
Haupttitel (Deutsch)
Alter(n) als Kulturaufgabe
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
107 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Dunshirn
Klassifikation
08 Philosophie > 08.38 Ethik
AC Nummer
AC08909831
Utheses ID
14586
Studienkennzahl
UA | 296 | | |