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Untersuchung von realistischen Visualisierungen für sicherheitsbezogene Fahrerinformationssysteme
Marion Hagen
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Peter Vitouch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16388
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29137.36942.705466-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In den letzten Jahren zeigte sich bei Fahrerinformationssystemen in Bezug auf Design und technischen Funktionen ein Trend zu immer noch raffinierteren Systemen. Einerseits werden die Visualisierungen immer realistischer, bis hin zu Augmented Reality (AR) Darbietungen, und andererseits spielen Echtzeit-Sicherheitsmeldungen, wie zum Beispiel Unfallwarnungen, zusehends eine bedeutendere Rolle. Realistische Darstellungen, wie die AR-Darbietung, bedeuten gegenüber den herkömmlichen, schematischen Darbietungen allerdings eine Zunahme von visueller Information, die vom Fahrzeuglenker verarbeitet werden muss und könnten daher zu einer negativen Beeinflussung des Fahrverhaltens (primäre Fahraufgabe) und der Sicherheit führen. Auf der anderen Seite könnte durch die höhere Übereinstimmung der AR-Darstellung mit der realen Umwelt, trotz der vermehrten Details, ein schnelleres Identifizieren ermöglicht werden. Bei der hier durchgeführten experimentellen Feldstudie wurden die Auswirkungen von drei verschiedenen Darbietungsarten (Audio-, schematische und Ar-Darbietung) systematisch verglichen. 31 Probanden, die in randomisierter Weise jeweils einer Darbietungsgruppe zugeordnet wurden, fuhren eine vordefinierte Strecke ab, bei der verschiedene Sicherheitsempfehlungen (sekundäre Aufgabe) des Systems auszuführen waren. Ziel dieser Studie war es, durch einen direkten Gruppenvergleich mehr Klarheit darüber zu erreichen, ob visuelle gegenüber auditiven Informations-Darbietungsarten bei sicherheitsbezogenen Fahrerinformationssystemen eine Erleichterung mit sich bringen oder die Fahrer mehr von der Fahraufgabe ablenken. Außerdem sollte geklärt werden, ob sich schematische oder AR-Visualisierungen vorteilhafter auswirken. Wie die Ergebnisse zeigen, kommt es zwischen den drei Darbietungsgruppen zu keinen signifikanten Unterschieden bei der Bewältigung des sicheren Fahrens und der Befolgung der Sicherheitsempfehlung. Bei den visuellen Darbietungen kam es aber zu signifikant mehr Blicken auf das System als bei der Audiodarbietung. Wie die Ergebnisse bezüglich primärer und sekundärer Aufgabenbewältigung zeigen, wirkten sie sich aber nicht auf diese aus. Es zeigten sich also keine Hinweise darauf, dass die visuellen Darbietungen den Fahrer von der Fahraufgabe ablenken und eine größere Gefahr mit sich bringen als Audioanweisungen. Weiters konnten auch keine Indizien dafür gefunden werden, dass die AR-Darbietung eine stärkere visuelle Belastung oder Entlastung darstellt. Beide visuellen Darstellungen führten zu vergleichbaren Performances der primären und der sekundären Fahraufgabe, sowie beim Blickverhalte. Diese Ergebnisse sprechen also, in Bezug auf die Entwicklung von Designs für Fahrerinformationssysteme, weder für eine generelle Reduzierung visueller Darstellungen, noch für eine Ablehnung von AR-Darbietungen. Die Darbietungen scheinen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit gleichwertig zu sein.
Abstract
(Englisch)
In recent years there has been a trend to more and more sophisticated in-vehicle driver systems in terms of design and technical functions. On the one hand, visualizations are becoming more realistic, towards augmented reality (AR), and on the other hand, real-time telematic services, like accident warnings, are becoming more important. Realistic presentations like AR cause an increase of visual information which the driver needs to process. This could lead to a negative influence on driving performance (primary driving task) as well as safety compared to schematic presentations. On the other side, the higher concordance of the AR presentation with the real outside world might enable a faster identification, despite the higher degree of detail. This experimental field study compares the effects of three different presentations (audio, schematic, AR) in a systematic manner. 31 test users, who were randomly assigned to one of the three groups, drove along a predefined route where different safety recommendations (secondary tasks) had to be followed. The goal of this study was to gain through a direct group comparison more insight on whether visual information presentation is superior to audio information presentation regarding safety recommendations, or if it distracts the driver form the driving task. An additional goal was to find out which visualization is more beneficial, schematic or AR. The results show no significant difference between the three presentation styles concerning the primary and secondary task. However, visual presentations lead to significantly more glances at the in-vehicle driver system in comparison to audio presentation. Apparently, this increase in glances does therefore not have a strong impact on driving behavior. This means that we cannot see any evidence that visual presentations are more distracting for the driver or that they are more dangerous than audio presentations. Furthermore, no indications were found that AR leads to an increase or decrease of work load. Both presentations yield comparable results in primary and secondary task performance as well as in glancing behavior. Concerning the development of designs for in-vehicle driver systems, there is no need to recommend a reduction of visual presentation nor is there any evidence for declining AR presentations. The three different presentation styles seem to be of equal value regarding their effects on driving safety.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
HMI HCI in-vehicle information system attention
Schlagwörter
(Deutsch)
HMI HCI Fahrerinformationssystem Aufmerksamkeit
Autor*innen
Marion Hagen
Haupttitel (Deutsch)
Untersuchung von realistischen Visualisierungen für sicherheitsbezogene Fahrerinformationssysteme
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
140 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Vitouch
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.30 Allgemeine Psychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.37 Aufmerksamkeit ,
77 Psychologie > 77.93 Angewandte Psychologie
AC Nummer
AC08793172
Utheses ID
14696
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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