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Objektivierte Messung von Emotionen mittels Schreckreflexmodulation
eine EMG-Studie
Cornelia Pajek
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Peter Walla
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16389
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29564.66318.776564-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Durch die aktuelle Studie sollten einerseits bisher vorhandene Ergebnisse bezüglich der Schreckreflexmodulation repliziert werden. Die Modulation wirkt wie folgt: Bei einer negativen Grundstimmung fällt der Reflex auf einen Schreckreiz höher aus als vor dem Hintergrund einer positiven Stimmung. Dies zeigt sich in erhöhten EMG-Maxima, welche direkt die Intensität des Lidschluss-Reflexes erfassen, sowie in gesteigerten physiologischen Parametern. Um diese Effekte erneut nachweisen zu können, wurden den teilnehmenden Personen Bilder gezeigt, die jeweils einer der fünf Kategorien „Angst“, „Ekel“, „neutral“, „positiv“ und „Erotik“ zugeordnet waren. Während einigen dieser Bilder wurde ein so genanntes „weißes Rauschen“ als Schreckreiz appliziert. Die Reaktionen darauf zeigten – mit Einschränkungen – das gleiche Bild wie die Ergebnisse der bereits vorhandenen Studien. Bei Bildern der Kategorie „Ekel“ zeigten sich signifikant höhere Reflexe in den EMG-Daten als bei Bildern der anderen Kategorien. Die geringsten EMG-Maxima zeigten sich wie erwartet in der Kategorie „Erotik“. Lediglich bei den Maxima der Kategorie „Angst“ ergaben sich keine hypothesenkonformen Ergebnisse, da diese sich nicht signifikant von der Kategorie „Erotik“ unterschieden und somit ebenfalls die schwächsten Reaktionen zur Folge hatten. Leider zeigten sich auch bei den physiologischen Parametern (Hautleitfähigkeit, Temperatur, Herzrate bzw. Blutpulsvolumen und Atemfrequenz) keine signifikanten Unterschiede zwischen den emotionalen Kategorien. Neben den Ergebnissen zur Schreckreflexmodulation sollte mithilfe der aktuellen Studie auch Funktion und Handhabung des mobilen Geräts NeXus-10 sowie der dazugehörigen Software Biotrace+ (Mind Media, 2004-2006) näher untersucht werden. Dieses Gerät hätte bei entsprechender Anwendbarkeit sehr große Vorteile wie etwa eine enorme Kostenreduktion sowie aufgrund der Mobilität natürlich örtliche Unabhängigkeit bezüglich der Datenableitung. Weiters ist mit diesem Gerät die Erhebung aller auch für anspruchsvolle Studien nötigen Parameter möglich. Allerdings ergaben sich bei der Durchführung der Studie einige technische Probleme hinsichtlich des USB-Sticks sowie der Bluetooth-Verbindung. Auch die Software sollte in der aktuellen Version nur für Studien geringen Umfangs verwendet werden (dies betrifft sowohl den Umfang der Stichprobe als auch den der Stimuli), da beispielsweise das Erstellen einer Bildschirmpräsentation aufgrund nicht durchführbarer Befehle mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden ist. Auch die Übertragung der erfassten Parameter in ein entsprechendes Statistik-Programm ist nicht optimal gelöst. Die Frage nach der Anwendbarkeit kann somit wie folgt beantwortet werden: Das Gerät NeXus-10 sowie die dazugehörige Software Biotrace+ (Mind Media, 2004-2006) kann lediglich für die Durchführung von Studien mit geringem Stimuli- sowie Stichprobenumfang empfohlen werden. Hierbei überwiegen ganz klar die Vorteile dieses Geräts. Bei der Durchführung einer größeren Studie allerdings sollte – wenn bereits vorhanden – eine neuere Version verwendet werden. Andernfalls muss ein entsprechend umfangreicher Zeitaufwand für die Vor- sowie Nachbereitung der Studie berücksichtigt und den Vorteilen gegenübergestellt werden. Für mögliche Folgestudien sollte unbedingt die in der aktuellen Arbeit angeführte Kritik berücksichtigt werden. Sehr wichtig ist eine optimale Zusammensetzung der Stichprobe. Diese sollte heterogener und umfangreich genug für eine Aufteilung der Probanden in Gruppen nach Alter und Bildungsniveau sein, um so eventuelle Effekte dieser Variablen aufdecken zu können. Weiters sollte eine Gleichverteilung der Geschlechter angestrebt werden. Hinsichtlich des Stimulusmaterials sollte auch auf eine Kategorisierung betreffend des Arousals geachtet werden, um dieses als Störvariable auszuschließen.
Abstract
(Englisch)
The aim of the present study was to replicate the former findings, that the startle reflex modulates as a function of the actual mood of a subject. If this mood is negative affected, the reflex will be higher than at a positive background. This reflex is shown in a high EMG-maximum, which is measured by the intensity of the eyeblink, and further by increased physiological parameters. To verify this effects, affective pictures from the International Affective Picture System (Lang, 1988) were presented to the participants, which consist of five ‘emotional’ categories: ‘anxiety’, disgust’, ‘neutral’, ‘positive’, and ‘erotic’. Some of the pictures were linked with the stimulus – a ‘white noise’ – to trigger the startle reflex. In addition the following physiological parameters were measured as well: skin conductance, temperature, respiratory rate, heart rate and blood volume pressure. The responses show – with some limitations – the same findings like the former studies. In answer to pictures of the category ‘disgust’ there are signifikant higher EMG-maxima than to pictures of the other categories. According to previous researches pictures of the category ‘erotic’ create the lowest startle reflex, which is significant as well. Only the effects of the category ‘anxiety’ didn’t turn out as planned. This category has the lowest reactions and doesn’t differ from the ‘erotic’-category. Unfortunately there were no significant differences between the categories concerning the physiological parameters. The second aim of the present study was to analyse the function and the handling of the portable gadget NeXus-10 plus the corresponding software Biotrace+ (Mind Media, 2004-2006). This device has – adequate practicability assumed – huge advantages, eg. reduces of costs and local independence concerning the measurement. Furthermore it’s possible to collect all of the necessary data, even for ambitious studies. However there were some technical problems first and foremost with the USB-device and the bluetooth-connection, which sometimes was disturbed for no reason. Moreover the software is only recommendable for studies with a low complexity – this concerns both the sample and the stimuli, because eg. the creation of a presentation on screen takes an extensive expenditure of time, if there is a large set of stimuli. It’s also not possible to automatically transfer the data from this software to another (eg. an statistics software). Each data must be copy and past individually. The handling of the NeXus-10 and the software Biotrace+ (Mind Media, 2004-2006) can be summerized as follows: This device and software can only be recommended for studies with few stimuli and a low sample. But in this case the advantages predominate. Certainly at high complex studies one should use an upgraded version, if available. If not, one should keep in mind, that there are huge time efforts for the preparation and the post-processing of the data. One has to contrast this with the advantages.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
startle reflex EMG
Schlagwörter
(Deutsch)
Schreckreflexmodulation EMG
Autor*innen
Cornelia Pajek
Haupttitel (Deutsch)
Objektivierte Messung von Emotionen mittels Schreckreflexmodulation
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine EMG-Studie
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
110 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Walla
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.46 Emotion ,
77 Psychologie > 77.50 Psychophysiologie
AC Nummer
AC08792387
Utheses ID
14697
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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