Detailansicht

Ein selbstvergessener Moment?
die internen und externen "Anderen" im feministischen Wissenschaftsdiskurs über den SoldatInnenkörper im israelischen Militär
Katrin Oberdorfer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Thomas Slunecko
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16390
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29954.63454.659463-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mit der verpflichtenden Einführung des Militärdienstes für beide Geschlechter in Israel wurde vielerorts ein Aufbrechen geschlechterstereotyper Rollenbilder erhofft. Ob dadurch auf institutionaliserter Ebene eine Gleichstellung von Männern und Frauen im Militär erwirken konnte, oder ob Frauen darin erneut auf ihre vergeschlechtlichten Rollenbilder festgeschrieben werden, erforscht seit den frühen 80er Jahren eine immer größer werdende Zahl israelischer und internationaler Feministinnen. Im Laufe der letzten Jahre wurde dabei vermehrt die Konstruktion von SoldatInnenkörpern in der israelischen Armee als zentraler Erkenntnisgegenstand behandelt wird. In vielen dieser feministischen Arbeiten werden jedoch die Körper von PalästinenserInnen und damit der Krieg als analytische Kategorie zur Leer_stelle. Den Prozess der diskursiven Hervorbringung des Erkenntnisgegenstandes IDF-SoldatInnenkörper im feministischen Diskurs (re)konstruierte ich vor diesem Hintergrund entlang der Frage, wie sehr der ‚eine’ Körper mit dem ‚anderen’ Körper in Beziehung gesetzt wird. An signifikanten Diskursfragmenten versuche ich zu zeigen, wie sich der ‚andere’ Körper als selbstvergessener Moment in den behandelten Texten einschreibt. Einer intersektionalen Analyseeinstellung folgend fokussierte ich dabei, inwiefern ‚gender’ und ‚race’ im Kontext eines kritischen Diskurses als Strukturkategorien miteinander in Beziehung gesetzt werden. Mit dem Analyseraster der Foucaultschen Diskursanalyse und Ansätzen dekonstruktiver Feministinnen (re)konstruiere ich auf diesem Weg ein diskursives Spannungsfeld. Die Auslassung des ‚anderen‘ Körpers verorte ich folglich nicht innerhalb einer dichotomisierenden Gegenüberstellung von Einbindung vs. Auslassung, sondern zeige damit vielmehr die Dialektik, Irritationen und Brüche innerhalb eines Diskurses, den ich in Anlehnung an Foucault als ein „System streuender Aussagen“ (Foucault, 1981, S. 39) verstehe, das ich „nach dem Mechanismus seines Drängens“ (ebda.) untersuche. Meine zentralen (re)konstruierten diskurstragenden Kategorien erschlossen sich mir durch die epistemologischen Instrumentarien israelischer Feministinnen, die durch die Verknüpfung feministischer und antimilitaristischer Agenden friedenspolitische Ansätze zwischen israelischen und palästinensischen Frauen entwickeln konnten.
Abstract
(Englisch)
In Israel, the military service for women is mandatory. This legal framework awakened the hope for an implementation of equal opportunities for women on a structural level. Thus the question of gender mainstreaming in the Israeli Army constitutes an interesting field of research within feminist theory construction. In recent years more and more feminist papers embrace the soldier’s body as an object of knowledge. However in many of these papers the Palestinian bodies, the so called ‘other’ bodies are factored out. Even though it is a critical discourse that challenges androcentric structures, the ‘other’ body becomes its empty spot. I re(construct) the discursive process of bringing forth the IDF-Soldiers-Body as an object of knowledge along the question in what way the ‘one’ body is related to the ‘other’ body. By taking a look at significant discourse fragments I wish to show how the ‘other’ body is inscribed as a self-forgotten moment within such a text. Following an intersectional analysis setting I ask at what extend ‘gender’ and ‘race’ are analysed in relation to one another. By using Foucault’s discourse analysis and approaches of feminist deconstructionism as my analysis framework I (re)construct a discursive field of tension. Hence, I don’t locate the omission of the ‘other’ body within a reductionist dichotomy of integration vs. omission. It’s rather a perspective which allows me to assess the dialectic, irritations and discontinuities within a single discourse. It is due to the work of critical feminist and antimilitarist Israeli scientist, who take the question of the ‘others’ into account, that allowed me to untangle the key discourse strands which I locate within prospects for peace in the so called Middle East.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Körper Geschlecht Militär Diskursanalyse Dekonstruktion
Autor*innen
Katrin Oberdorfer
Haupttitel (Deutsch)
Ein selbstvergessener Moment?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die internen und externen "Anderen" im feministischen Wissenschaftsdiskurs über den SoldatInnenkörper im israelischen Militär
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
151 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Slunecko
Klassifikation
77 Psychologie > 77.69 Sozialpsychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08829919
Utheses ID
14698
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1