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Aus dem Süden in den Norden
eine empirische Studie zu peruanischen Au-Pairs in Österreich-Wien
Carmen Hobitsch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Patricia Zuckerhut
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16449
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29462.17465.987465-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Relevanz des hier behandelten Untersuchungsthemas zeigt sich durch seinen Umfang und angesichts der Berührungspunkte mit zentralen gesellschaftspolitischen Themen wie Migration/Transnationalismus sowie Reproduktionsarbeit/Hausarbeit des 21. Jahrhunderts. Diese Zusammenhänge wurden in die Analyse der empirischen Studie von peruanischen Au-Pairs in Österreich- Wien miteinbezogen. Dazu war ein transdisziplinärer Zugang nötig der das Au-Pair Programm im TheorieTeil der Arbeit aus einer Makro- sowie einer Mikro-perspektive beleuchtete und auf den aktuell „kargen“ wissenschaftlichen Forschungsstand von Au-Pairs hindeutete. Im Theorie Teil der Arbeit stand v. a. das Aufzeigen des Bedarfs an Arbeitskräften aus anderen Weltregionen in der EU sowie auch in Österreich (mit Augenmerk auf die Nachfrage im Reproduktions- sowie dem Kinderbetreuungsbereich) im Mittelpunkt der Untersuchung. Die Versorgungslücke im Bereich der Kinderbetreuung wurde aufgezeigt und so die Nachfrage nach Au-Pairs als private Lösung im Reproduktions -und Kinderbetreuungsbereich verdeutlicht. Neben ihrer wichtigen Rolle im privaten Bereich für Familien wurde auch zur Rolle von Au-Pairs in der Migrationslandschaft Stellung genommen. Das Au-Pair Programm wurde als „temporary migration“ (temporäre Migration) verstanden und die Au-Pairs innerhalb der Gruppe von „migrantdomestic workers“ eingeordnet. Weiters wurden Au-Pairs als AkteurInnen des Transmigrationsprozesses angesehen (also als „transmigrants“). Die Mikroperspektive der Arbeit fokussierte sich auf die noch immer bestehende Feminisierung der Hausar-beit/Kinderbetreuung, so wurde der Rückgriff auf die Unterstützung von MigrantInnen bzw. Au-Pairs (meist sind es Frauen) erklärt. Weiters nahm die Mikroperspektive auf die Vor- und Nachteile von „live- ins“ Bezug und erläuterte deren Bedeutung. Der empirische Teil der Arbeit untersuchte die realen Arbeits- und Lebensbedingungen von peruanischen Au-Pair Mädchen in Österreich-Wien. Dazu wurden sechs peruanische Frauen interviewt, die ihren Au-Pair Aufenhalt in Österreich absolvierten. Die wichtigsten Ausreisemotive, die Rolle der Au-Pair Agentur, die Beziehung zur Gastfamilie, die realen Lebensbedingungen sowie das Ausmaß der zu verrichtenden Tätigkeiten und die subjektiven Erfahrungen der jungen Frauen gaben die Realität des Programms wieder. Die zuvor erwähnten Bereiche werden nicht durch „Gegenseitigkeit“ charakterisiert, dieses Bild des Au-Pair Programms wird lediglich in der Öffentlichkeit propagiert. Das eigentliche „Miteinander“ zwischen Gastfamilie und Au-Pair (etwa in Form gemeinsamer Freizeitaktivitäten, des Austausches auf verschiedenen Ebenen wie dem Erlernen der Sprache des/der Anderen etc.) ist aufgrund diverser Faktoren nicht gegeben. Eine andere Art von „Gegenseitigkeit“ wurde anhand der Arbeit erkennbar, die die Beziehung sowie die Auslegung der Arbeitsform zwischen Au-Pair und Gastfamilie ausmacht. Hierbei handelt es sich um ein „intimes“ Arbeitsabkommen zwischen Au-Pair und Gastfamilie, das jedoch vom eigentlichen Sinn des Programms als Kulturaustauschprogramm abweicht und es in neuem Lichte präsentiert. So wird der tatsächliche „Zweck“ des Programms in heutiger Zeit für Au-Pairs (v. a. für die, die aus einem so genannten „Entwicklungsland“ in ein Industrieland reisen) sowie für Gastfamilien aufgezeigt.
Abstract
(Englisch)
The relevance of this empirical examination is determined by it´s amplitude and it´s boundary bonds with central sociopolitical topics like migration/transnationalism and re-productive work/housework of the 21st century. These coherences (between the last named topics) were integrated into the analysis of the empirical study which concerns Peruvian au-pairs in Austria-Vienna. A transdisciplinary access was taken to present the au-pair programme in the theoretical part of this study from a macro- as well as from a micro per-spective that also highlighted the stark scientific state of any research regarding au-pairs. The theoretical part of the work focussed mainly on showing the need for immigrant labour from other parts of the world within the EU as well as within Austria (focussing on the demand in the reproductive area as well as in the child care service domain). The supply gap within the child care service has been presented as well as the demand for au-pairs as a private solution in the reproduction- and child care area. Their important role in the private sector, for families, together with their role in the phenomenom of migration have been identified and shown. The Au-Pair programme has been understood as „temporary migration“ and au-pairs have been located witin the group of „migrant domestic workers“. They were also seen as "actors" within the process of transmigration and were therefore understood as transmigrants. The microperspective of the study focussed on the, what is still in current times, feminisation of housework/child care. The recourse for support in these areas has been allocated to (mostly female) migrants and therefore also au-pairs. The microperspective also referred to the advantages and disadvantages of „live- ins“, the meaning of the latter also being clarified. The empirical part of the study examined the real work and living conditions of Peruvian au-pair women living in Austria-Vienna. Six Peruvian women that absolved their au-pair stage in Austria were interviewed. The most important motives for leaving their countries, the role of their au-pair agency, the relationship to their (guest)family, their real life conditions, the extent of their duties and work and their subjective experiences as au-pairs render the reality of the au-pair pro-gramme. All those latter named areas are not characterised by reciprocity, which is the picture of the programme that is used in the public sphere (Eg. in the media). The genuine „with each other“ between family and au-pair (Eg. by doing things together in the spare time, exchanging on different levels, learning the language from each other etc.) is not giv-en because of diverse factors. A different way of bonding with eachother though, has been recognized within this work. This can be seen as an „intimate“ work agreement between au-pair and family. This agreement does however deviate from the original meaning of the programme as a cultural exchange programme. With this new approach, the programme can be presented in a new light and it´s real purpose (for families and for au-pairs) is rec-ognizable (mostly for those au-pairs that come from a „least developed country“ into an industrialized nation) and actual.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Au-Pair Hausarbeit Gender Migration Transnationalismus Peru Lateinamerika
Autor*innen
Carmen Hobitsch
Haupttitel (Deutsch)
Aus dem Süden in den Norden
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine empirische Studie zu peruanischen Au-Pairs in Österreich-Wien
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
124 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Patricia Zuckerhut
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.45 Einzelne soziale Gruppen, Außenseiter, Randgruppen
AC Nummer
AC08801893
Utheses ID
14752
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1