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Die Weltläden im Konzept des Fairen Handels
Ökonomie und Menschenrechtsansatz
Cora Hörmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Elke Mader
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16453
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29170.03488.471453-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ein Großteil der Weltbevölkerung lebt noch immer unter Armut und menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen, davon betroffen sind vor allem die benachteiligten Länder des Südens. Gründe dafür sind die weltweite ungleiche Verteilung, ungerechte Handelsstrukturen und die negativen Auswirkungen der Globalisierung. Die Gewinne des internationalen Handels sind ungleich verteilt, der globale Wettbewerb ist inzwischen zu einem harten Konkurrenzkampf geworden und die Weltmarktpreise für Güter und Dienstleistungen sinken aufgrund von Billiganbietern die mehr und mehr den Markt dominieren. All dies wirkt sich negativ auf die ärmsten Bevölkerungsschichten, vor allem in Entwicklungsländern, aus und führt zu Löhnen unter dem Existenzminimum, menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und umweltschädlicher Produktionsmethoden. Die Folgen sind somit tiefgreifende Menschenrechtsverletzungen und menschenunwürdige Lebensumstände. Der Faire Handel will als alternatives Handelssystem gegen diese Ungerechtigkeiten kämpfen, indem er seinen ProduzentInnen einen anderen gerechten Handel bietet. Dadurch sollen die Hauptziele des Fair Handels Konzepts, die Armutsbekämpfung und die Förderung nachhaltiger Entwicklung, erreicht werden. Durch ein faires Handelssystem sollen Handels-, Markt- und Arbeitsbedingungen im Süden verbessert werden. Weiters sollen durch faire Entlohnung, sozial- und umweltfreundlicher Produktion sowie durch Entwicklungsprojekte die Lebensbedingungen der ProduzentInnen und deren Gemeinschaft nachhaltig verbessert werden. Die Weltläden nehmen im Konzept des Fairen Handels einen wichtigen Platz ein. Als Fachgeschäfte fair gehandelte Produkte leisten sie zusätzlich zum Produktverkauf Informations- und Bildungsarbeit, beteiligen sich an Kampagnen und politischen Aktionen und unterstützen Entwicklungsprojekte, wodurch sie einen weiteren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zum Menschenrechtsschutz leisten wollen. Trotz der wichtigen Rolle, die die Weltläden in diesem Konzept einnehmen, wird ihnen oft zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt. Ihre Arbeit, Aktivitäten und Projekte werden häufig wenig bis gar nicht beleuchtet. Mit Hilfe einer empirischen Sozialforschung, aufbauend auf einer Feldforschung, werden in dieser Arbeit die Rolle der Weltläden im Konzept des Fairen Handels sowie die Arbeit und Aktivitäten der Weltläden näher betrachtet. Auch der Menschenrechtsansatz im Fairen Handel findet in dieser Arbeit größere Aufmerksamkeit, indem er konkreter dargestellt wird. Eine theoretische Betrachtung zeigt in welche theoretischen Ansätze der Ökonomischen Anthropologie das Konzept des Faire Handels eingeordnet werden kann und welche Rolle der ökonomische Kreislauf Produktion, Distribution und Konsum in diesem Konzept einnimmt. Weiters wird gezeigt welche Auswirkungen die Globalisierung auf den Bereich Konsum hat und wie dieser Aspekt mit dem Fairen Handel in Zusammenhang gebracht werden kann. Die nähere Auseinandersetzung mit dem Konzept des Fairen Handels und der Weltläden hat gezeigt, dass hier ein Beitrag zur Armutsbekämpfung und nachhaltigen Entwicklung geleistet wird. Weiters zeigte sich, dass das Konzept des Fairen Handels nicht nur ein effizientes Instrument der Entwicklungszusammenarbeit darstellt, sondern auch ein wichtiges Instrument ist Menschenrechte zu fördern und umzusetzen.
Abstract
(Englisch)
A large part of the world's population still lives in poverty and under inhumane working and living conditions, affected are mainly the disadvantaged countries of the South. The reasons are the uneven distribution worldwide, unfair trade structures and the negative effects of globalization. The gains of international trade are unequally distributed, global competition has become an intense competition and world market prices for goods and services are falling because low cost companies more and more dominate the market. All this has negative impacts on the poorest populations, especially in developing countries, leading to wages below the subsistence level, inhumane working conditions and environmentally harmful production methods. The consequences are so profound human rights abuses and inhumane living conditions. Fair Trade wants, as an alternative trading system, to fight against these injustices by providing its producers an other, fair trade. Through that the main goals of the Fair Trade concept, poverty reduction and promoting sustainable development, should be achieved. Through the Fair Trade system, trade, market and labor conditions are improved in the south. Furthermore, through fair wages, social and environmentally friendly production and development projects the living conditions of producers and their community are sustainably improved. The World Shops take an important place in the concept of Fair Trade. As specialty stores fairly traded products they make in addition to product sale information and education work, participate in campaigns and political action and support development projects, by which they want to make a further contribution to sustainable development and human rights protection. Despite the important role that the World Shops have in this concept, they are often given insufficient attention. Their work, activities and projects are often not very or not at all illuminated. With the help of an empirical social research, based on field research, the role of World Shops in the concept of Fair Trade and the work and activities of the World Shops are discussed in more detail in this paper. The human rights approach to Fair Trade finds in this work more attention by being shown concrete. A theoretical analysis shows in which theoretical approaches to economic anthropology the concept of fair trade can be arranged and which role the economic cycle production, distribution and consumption plays in this concept. It also shows the impact of globalization on the area of consumption and how this aspect can be brought in connection with Fair Trade. A closer examination of the concept of Fair Trade and the World Shops has shown that there is a contribution to poverty alleviation and sustainable development. Furthermore, it was found that the concept of fair trade is not only an efficient instrument for development cooperation, but also an important instrument to promote and implement human rights.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Weltläden Fairer Handel
Autor*innen
Cora Hörmann
Haupttitel (Deutsch)
Die Weltläden im Konzept des Fairen Handels
Hauptuntertitel (Deutsch)
Ökonomie und Menschenrechtsansatz
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
VI, 137 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elke Mader
Klassifikationen
73 Ethnologie > 73.39 Wirtschaftsethnologie: Sonstiges ,
73 Ethnologie > 73.71 Recht, Normen
AC Nummer
AC08836678
Utheses ID
14756
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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