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Olfaktorische Störungen bei neurodegenerativen Erkrankungen
Regina Galabov
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Dorota Majchrzak
DOI
10.25365/thesis.16497
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29413.65575.161054-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der Großteil der Patienten, die an neurodegenerativen Erkrankungen leidet, weist neben motorischen Symptomen ebenfalls eine olfaktorische Störung auf. Diese
Erscheinung ist vor allem beim idiopathischen Parkinson‐Syndrom, bei der Alzheimer‐Demenz und bei der Lewy‐Body‐Demenz sichtbar. Andere neurodegenerative Erkrankungen sind mit einer leichten oder mäßigen Riechminderung verbunden.
Beim idiopathischen Parkinson‐Syndrom ist die olfaktorische Störung ein sehr häufiges Symptom, welches bei 80‐90% der Betroffenen auftritt. Eine Riechstörung kann bei einer Person, die unter dem idiopathischen Parkinson‐Syndrom (IPS) leidet unabhängig
von Alter, Geschlecht und Dauer der Erkrankung auftreten.
Mit psychophysischen Riechtests (z.B. „Sniffin´ Sticks“) kann eine olfaktorische Störung schnell erkannt werden. Diese ist besonders in der Frühdiagnostik von
neurodegenerativen Erkrankungen von großer Bedeutung, denn nur so besteht eine Chance für eine potenzielle Neuroprotektion im noch präsymptomatischen
Krankheitsstadium‐ vor Auftreten motorischer Symptome. Hier steht folgende Beobachtung im Vordergrund: neurodegenerative Prozesse beginnen im olfaktorischen System und im Hirnstamm und befallen erst dann spezifische
Hirnregionen. Heutzutage wird angenommen, dass Riechstörungen den motorischen
Störungen etwa 4‐6 Jahre vorausgehen.
Bei Personen, die eine idiopathische olfaktorische Störung aufweisen‐ eine
Riechstörung mit unklarer Ursache, muss immer mit einem höheren Risiko für die
spätere Entwicklung einer neurodegenerativen Erkrankung, vor allem eines
idiopathischen Parkinson‐Syndroms oder einer Alzheimer‐Demenz gerechnet werden.
In diesen Fällen sollten bei Auffälligkeiten in der Anamnese und der ärztlichen
Untersuchung neurologische Tests erfolgen. Hier empfehlen sich besonders die
Magnetresonanztomographie (MRT) und die Single‐Photonen‐Emissions‐
Computertomographie‐Untersuchung (SPECT).
Eine wichtige Rolle spielen Riechtests ebenfalls in der frühen Differentialdiagnose
neurodegenerativer Erkrankungen. Da Patienten mit progressiver supranukleärer
Blickparese (PSP) und kortikobasaler Degeneration (CBD) keine Beeinträchtigung des
Riechvermögens aufweisen und Patienten, die an Multisystematrophie (MSA) leiden
nur eine leichte Hyposmie zeigen, kann man dadurch zwischen diesen Krankheiten und
dem idiopathischen Parkinson‐Syndrom differenzieren.
Mit Hilfe von psychophysischen Riechtests, die in der Früh‐und Differenzialdiagnose
neurologischer Erkrankungen sinnvoll eingesetzt werden können, kann man
olfaktorische Störungen leicht, schnell und preisgünstig feststellen, wodurch eine
frühzeitige Erkennung einer neurodegenerativen Erkrankung ermöglicht wird.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
olfaktorisches System Riechstörungen neurodegenerative Erkrankungen Alzheimer-Demenz idiopathisches Parkinson-Syndrom psychophysischer Riechtest
Autor*innen
Regina Galabov
Haupttitel (Deutsch)
Olfaktorische Störungen bei neurodegenerativen Erkrankungen
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
102 S.: Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Dorota Majchrzak
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC08847296
Utheses ID
14791
Studienkennzahl
UA | 474 | | |