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Biologisch-medizinische und soziale Aspekte von Schwangerschaften in der Adoleszenz
eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Unterstützungs- und Betreuungssituation
Karina Kirisits
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Sylvia Kirchengast
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DOI
10.25365/thesis.16529
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30128.68234.116766-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: Medien suggerieren den Eindruck, Schwangerschaften in der Adoleszenz seien ein zunehmendes Phänomen unserer Zeit, ohne wissenschaftliche und biografische Zusammen-hänge zu berücksichtigen. Zielsetzung: Gegenstand der vorliegenden Arbeit war die Ermittlung der Häufigkeit jugendlicher Schwangerer in Österreich im internationalen Vergleich, das Auf-zeigen von Entstehungsbedingungen, Hintergründen, Risiken und Faktoren, die zu einem er-höhten Risiko einer adoleszenten Schwangerschaften führen können sowie die Betrachtung möglicher Folgen, Bewältigungsanforderungen und Bedürfnisse junger (werdender) Mütter unter besonderer Berücksichtigung der Betreuungs- und Unterstützungssituation. Unter-suchungsgegenstand und Methode: Im Zeitraum zwischen Jänner und April 2011 wurden Daten von 51 jugendlichen Erstgebärenden im Alter von 13 bis 18 Jahren ( 16,3; sd=1,3) aus den Bundesländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland bezüglich sozioökonomischer Konstellationen, Aspekten der Reproduktion und Kontrazeption, Schwangerschaft und Geburt und der institutionellen und familiären Betreuungs- und Unterstützungssituation erhoben. Er-gebnisse: In den letzten 20 Jahren zeigt sich ein deutlicher Abwärtstrend im Hinblick auf die Schwangerschaftsrate Jugendlicher (Auftretenshäufigkeit lag bei 3,2% aller Lebendgeburten im Jahr 2010). Jugendschwangerschaften sind zu über 90% ungeplant. Das Risiko einer Jugend-schwangerschaft erhöht sich, wenn im engeren Familien- bzw. Freundeskreis Frauen bereits in der Adoleszenz schwanger wurden. Es konnte ein Mangel an Bewusstsein für die eigene re-produktive Gesundheit bei den Probandinnen nachgewiesen werden. Ein erhöhtes Auftreten von Schwangerschaftskomplikationen bei jugendlichen Schwangeren konnte nicht dokumentiert werden. Weiters konnte kein Zusammenhang zwischen dem Schwangerschaftsverlauf und der Betreuungssituation nachgewiesen werden. Der Großteil der Jugendlichen war gut in ein familiäres bzw. institutionelles Netzwerk eingebunden und mit den derzeitigen Angeboten und Hilfestellungen weitgehend zufrieden. Konkrete Wünsche und Bedürfnisse bezüglich der Betreuungs- und Unterstützungssituation werden von den Jugendlichen im reflexiven Teil des Fragebogens ausführlich beschrieben. Schlussfolgerung: Schwangerschaften im Jugendalter gab es schon immer und wird es immer geben. Bei adäquater institutioneller Betreuung ist nicht von einem erhöhten medizinischen Risiko auszugehen. Vielmehr sind Schwangerschaften im Jugend-alter mit psycho-sozialen Risiken verbunden, die es durch geeignete Intervention und Prävention zu vermeiden, und in weiteren Arbeiten zu untersuchen gilt.
Abstract
(Englisch)
Background: Media convey the impression that teenage pregnancies are an increasing phe-nomenon of our time, without taking scientific and biographic aspects into account. Objective target: This thesis compares the frequency of teenage pregnancies in Austria with a number of other countries. On the one hand, reasons for early pregnancies, background information about the teenage mothers as well as risks and reasons that might lead on to an increased risk for teenage pregnancies are highlighted. On the other hand, possible consequences, strategies for coping with the situation, teenage mothers’ needs and, in particular, the personal environment and supporting elements of the respective girls are considered. Data and Method: Between January and April 2011, data of 51 primiparous teenage mothers at the age from 13 to 18 ( 16,3; sd=1,3) has been collected in the Austrian federal states Vienna, Lower Austria and Bur-genland. The focus was on socio-economic set-up, aspects of reproduction and contraception, pregnancy and giving birth as well as institutional and domestic care. Results: It turned out that there is an obvious downward trend (frequency of occurrence was 3,2% of all live births in 2010). More than 90% of the teenage pregnancies under research have not been planned. The risk of getting pregnant during adolescence is increased if women in one’s narrow circle of friends or family have experienced an adolescent pregnancy themselves. A lack of awareness for one’s own reproductive health has been proven among the test persons. An increased occurrence of com-plications during teenage pregnancies has not been documented. In addition, a correlation be-tween course of pregnancy and supporting situation could not be evidenced. Most of the ado-lescent test persons were well integrated in a domestic or institutional network and to a large extent satisfied with the current offers and support. Specific needs and wishes with regard to their supporting and caring situation are extensively described by the teenagers in the reflexive part of the questionnaire. Conclusions: Teenage pregnancies have always existed and will con-tinue to occur. If institutional care is adequate there is not necessarily an increased medical risk. However, adolescent pregnancies are associated with psycho-social risks. Those risks need to be avoided by adequate intervention and prevention, and closer analysed in further papers.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Teenager Schwangerschaft Teenagerschwangerschaft Schwangerschaft in der Adoleszenz Betreuung schwangerer Teenager
Autor*innen
Karina Kirisits
Haupttitel (Deutsch)
Biologisch-medizinische und soziale Aspekte von Schwangerschaften in der Adoleszenz
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Unterstützungs- und Betreuungssituation
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
216 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sylvia Kirchengast
Klassifikation
42 Biologie > 42.00 Biologie: Allgemeines
AC Nummer
AC08864852
Utheses ID
14816
Studienkennzahl
UA | 190 | 445 | 333 |
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