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Sedimentologische und geochemische Untersuchung der Tiefbohrung Wattens I (Tirol)
Johannes Steinbrener
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Betreuer*in
Michael Wagreich
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16579
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30158.06165.842869-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Inntal wird als ein typisches übertieftes alpines Längstal angesehen. Die Spülbohrung Wattens aus dem Jahr 1989 spielt dabei für das Verständnis des Ausmaßes der Übertiefung eine sehr wichtige Rolle. Von den vorhandenen Daten zeigt das Ergebnis der geophysikalischen Messungen in den Sonic-Logs eine Geschwindigkeit im oberen Bereich der Bohrung um die 2000 m/s, welche bei 350 m Bohrtiefe einen Sprung auf 4000 m/s und darüber macht (Weber et al., 1990). Um abzuklären ob es sich bei dieser Sedimentabfolge ausschließlich um eine quartäre Talverfüllung handelt, wie von Weber et al. (1990b) und van Husen (2000) vermutet, oder, ob im tieferen überkonsolidierten Bereich (Sonic Logs mit 4000 m/s) prä-quartäre Ablagerungen des Inntal-Tertiärs vorliegen, sind sedimentpetrographische, geochemische, und ergänzende palynologische Untersuchungen des Bohrgutes gemacht worden. Das Bohrprofil setzt sich im tiefen Bereich (900 m bis 475 m u. GOK) vor allem aus Sanden und Kiesen zusammen, die immer wieder durch tonige Lagen unterbrochen werden. Darauf folgt ein Abschnitt (474 m bis 349 m u. GOK) mit einer Wechsellagerung von Sand und Schluff. Der mittlere Teil (262 m bis 348 m) ist ausschließlich von Kies und Sand dominiert. Der nächste Abschnitt (261 m bis 216 m u. GOK) setzt sich hauptsächlich aus verschiedenen Schluffen zusammen. Der oberste Abschnitt (215 m bis 10 m u. GOK) setzt sich vorwiegend aus Kiesen und Sand-Kies Gemischen zusammen und wird von unten nach oben immer gröber (coarsening upward sequenz). Die Ergebnisse der Schwermineralanalyse zeigen, dass als Hauptkomponenten die Minerale Granat, verschiedene Hornblenden und Staurolith genannt werden können. Weiters kommen die Minerale Zirkon, Epidot, Apatit, Biotit und Chlorit in kleineren Mengen vor. Vereinzelt sind auch Disthen, Sillimanit und Turmalin vorhanden. Die Schwerminerale können aufgrund ihrer unterschiedlichen Zusammensetzung mit Zunahme der Tiefe der Bohrung in drei Abschnitte (SMP6 – SMP347, SMP368A – SMP580, SMP607 –SMP889) unterteilt werden. Im überkonsolidierten Bereich ab ca. 360 m ist ein unterschiedliches Schwermineralspektrum vorhanden, Granat und Staurolith werden weniger, Hornblende, Zirkon und Apatit nehmen zu. Um die Signifikanz der Änderung statistisch zu hinterlegen wurde der t-Test angewandt. Der Karbonatgehalt einiger feinkörniger Proben aus allen Teilen der Bohrung wurde mittels Müller-Gastner Bombe ermittelt und zeigt einen höheren Gehalt CaCO3 in den oberen Proben. In den Proben aus dem tiefen Bereich der Bohrung wurden Reste von Nannofossilien gefunden. Die geochemische Analyse beinhaltet die verschiedensten Methoden welche zur Bestimmung der Haupt- und Nebenelemente dienen. Die Konzentration von SiO2, Al2O3, CaO, CO2 und Ctot zeigen in den Ergebnissen einen deutlichen Unterschied mit der Tiefe der Bohrung, dies wird in den erstellten Korrelationsplots noch deutlicher. Um die Resultate statistisch auszuwerten wurde die Faktorenanalyse angewandt. Ebenso wurde der Verwitterungsindex (CIA) wie bei Nesbitt & Young (1982) und McLennon (1993) berechnet. Dieser zeigt, dass die tieferen Proben einen höheren Verwitterungsgrad haben. In Summe zeigt die Arbeit einen eindeutigen Trend, dass die verschiedenen Bereiche der Bohrung auch eine andere Zusammensetzung haben. Ein konkreter Beleg für die Annahme, dass die tieferen Sedimente dem Inntal-Tertiär entsprechen wurde nicht gefunden, aber es gibt signifikante Anhaltspunkte vor allem aus der Geochemie und Sedimentpetrographie dafür, dass es sich bei den Proben des mittleren und tiefen Abschnitts der Bohrung um Sedimente des Inntal-Tertiärs handelt und nicht um quartäre Sedimente.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bohrung Wattens Inntal übertiefte Täler Talverfüllung Schwerminerale Geochemie Tonminerale
Autor*innen
Johannes Steinbrener
Haupttitel (Deutsch)
Sedimentologische und geochemische Untersuchung der Tiefbohrung Wattens I (Tirol)
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
152 S. : Ill., graf. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Wagreich
Klassifikationen
38 Geowissenschaften > 38.10 Geologie: Allgemeines ,
38 Geowissenschaften > 38.15 Historische Geologie: Allgemeines ,
38 Geowissenschaften > 38.32 Geochemie ,
38 Geowissenschaften > 38.41 Sedimentation ,
38 Geowissenschaften > 38.55 Regionale Geologie
AC Nummer
AC08884949
Utheses ID
14856
Studienkennzahl
UA | 066 | 815 | |
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