Detailansicht

Betriebliche Gesundheitsförderung im europäischen Raum
ein Vergleich der EU 15
Silvia Schurian,
Claudia Drescher
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Kurt Heidenberger
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1818
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30073.70984.698963-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Auf europäischer Ebene ist Betriebliche Gesundheitsförderung längst kein Neuland mehr. Spätestens seit der Verabschiedung der Ottawa-Charta im Jahr 1986, wurde eine europaweite Basis für dieses Thema geschaffen. Sinkende Geburtenzahlen und das Ansteigen der Lebenserwartung einerseits, sowie die Konfrontation mit neuen Herausforderungen durch den Wandel des Industrie- hin zum Dienstleistungszeitalter andererseits, sind Bausteine unserer sich ändernden Arbeitswelt. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, sich mit Themen wie Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter auseinander zusetzten. Einen möglichst langen, gesunden und produktiven Verbleib im Arbeitsleben zu ermöglichen, wird dabei immer mehr zum Ziel und zu einem impliziten Bestandteil nachhaltiger Unternehmenspolitik. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Unternehmen nur dann bereit sind gesundheitsfördernde Maßnahmen umzusetzen, wenn damit ein ökonomischer Nutzen verbunden ist. Mit Hilfe betriebswirtschaftlicher Analyse- und. Bewertungsmethoden, wie der Kosten-Nutzen- oder der Kosten-Wirksamkeits-Analyse, können Entscheidungshilfen geschaffen werden. Jedoch sehen sich Analysemethoden im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung mit einigen Problemen konfrontiert. Im Regelfall schlägt sich der Nutzen solcher Interventionen erst nach einiger Zeit im Ertrag eines Unternehmens nieder. Weiters gibt es Probleme bei dem Nachweis von kausalen Zusammenhängen zwischen Interventionen und positiven Effekten, zumal der Nutzen meist indirekt ist, also in nicht stattgefundenen Ereignissen liegt. Mit dem Wissen um die Effizienz von Interventionen stellt sich die Frage um die Effektivität gesundheitsfördernder Maßnahmen. Evidenzbasierung ist mittlerweile auch in der Betrieblichen Gesundheitsförderung zu einem wesentlichen Thema geworden. Grundsätzlich kommt man hier zu dem Ergebnis, dass eine Kombination von verhaltens- und verhältnisorientierten Maßnahmen durchwegs die größte Evidenz aufweist. Weiters ist davon auszugehen, dass Maßnahmen, die wenig individuell orientiert sind, im Gegensatz zu jenen, die vertiefend auf den Menschen eingehen, relativ geringe oder keine Evidenzen aufweisen. Ebenso zeigt sich, dass es besser ist Interventionen über einen längeren Zeitraum durchzuführen. Auf nationaler Ebene zeigt sich ein durchwegs einheitliches Bild in den von uns untersuchten EU 15 Ländern. Betriebliche Gesundheitsförderung spiegelt sich in allen nationalen Gesetzen zum Thema Arbeitsschutz wieder. Involvierte Partner sind meist entweder Ministerien für Arbeit und/oder Gesundheit, die nach unten hin mit einer Reihe von Institutionen zusammenarbeiten. Die Bereitstellung von Information, Beratungsleistungen, Vernetzungsarbeit, Projektarbeit sowie vor allem Forschung und Entwicklung sind neben der finanziellen Unterstützung Hauptaktionsfelder in nahezu allen untersuchten Ländern. Unterschiede waren in den Systemen nur marginal zu erkennen. Betrachtet man statistische Daten zu arbeitsbedingten Erkrankungen und körperlichen Arbeitsbelastungen, zeigt sich tendenziell ein Nord-Süd Gefälle, wohingegen Zahlen zur Frage der psychischen Arbeitsbelastungen eher auf ein Süd-Nord Gefälle hindeuten. Dies führen wir vor allem auf marktwirtschaftliche Strukturen zurück. Betriebliche Gesundheitsförderung befindet sich auf dem Weg zum Ziel. Es ist zwar erklärtes Ziel aller untersuchten Länder für den Schutz und die Gesundheit der Arbeitnehmer zu sorgen, jedoch wollen wir darauf hinweisen, dass es eine Vielzahl von Einflussfaktoren gibt, die die Gesundheit fördern oder aber auch belasten können, jedoch in Strategien und Programme noch nicht ausreichend implementiert sind. Auffallend war für uns auch, dass BGF kaum Eingang in die Ausbildung von künftigen Unternehmensverantwortlichen findet, was uns als ein wesentlicher Beitrag hin zu einem ganzheitlichen Verständnis für Unternehmensentwicklung scheinen würde.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
betriebliche Gesundheitsförderung BGF Prävention Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz Maßnahmen Intervention EU 15
Autor*innen
Silvia Schurian ,
Claudia Drescher
Haupttitel (Deutsch)
Betriebliche Gesundheitsförderung im europäischen Raum
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich der EU 15
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
204 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kurt Heidenberger
Klassifikation
85 Betriebswirtschaft > 85.50 Personalwirtschaft, Arbeitsökonomik: Allgemeines
AC Nummer
AC13079849
Utheses ID
1489
Studienkennzahl
UA | 157 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1