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Theaterkritik und ihre Funktionen
Analyse zur Situation von Theaterkritik in 21. Jahrhundert anhand zweier Gegenwartsinszenierungen
Daniela Majer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Hilde Haider-Pregler
DOI
10.25365/thesis.16687
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30014.93580.473769-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Funktionen von Theaterkritik im 21. Jahrhundert und analysiert den Praxisbezug dieser Funktionen im Tageszeitungsjournalismus.
In einem ersten Schritt werden vier Funktionen isoliert. Diese sind eine vermittelnde für das Publikum, eine, die Entwicklungshilfe gibt für die Theater, eine, die Orientierungshilfe gibt für die Kulturpolitik und eine chronikale für die Wissenschaft. Als nächstes werden Kriterien herausgearbeitet, die in einer Kritik vorhanden sein müssen, um ihre jeweiligen Funktionen zu erfüllen. Mithilfe zweier Gegenwartsinszenierungen – Freier Fall inszeniert von Christiane Pohle am Wiener Akademietheater sowie die bei den Salzburger Festspielen aufgeführte Inszenierung Verbrechen und Strafe von Andrea Breth – wird schließlich mittels einer quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse analysiert, welche der definierten Kriterien in den Kritiken auch wirklich vorkommen.
Folgende Kategorien wurden in den Kodierregeln festgelegt und werden in der empirischen Analyse untersucht: Informationsdichte, Objektivität, Verständlichkeit – Schreibstil, Urteil – Orientierung, Vollständigkeit, konstruktive Kritik, Kenntnisse des Aufführungskontextes, kulturpolitischer Nutzwert.
Das Ergebnis der Analyse zeigt, dass eine Kritik nie alle ihre Funktionen auf einmal und in Reinform erfüllen kann. Folgende Tendenzen sind jedoch ablesbar: Die Informationsdichte ist in den Tageszeitungskritiken generell sehr hoch, wenn auch bestimmte Teile (z. B. das Kostümbild) meist nicht beachtet wird. Eine objektive Beschreibung des Bühnengeschehens ist nicht in der Mehrheit der Kritiken vorhanden. Wenn auch die Vermutung anders gewesen sein mag, so verwendet der Großteil der Rezensenten eine für seine Leser gut verständliche Sprache. Ein weiteres Ergebnis, das die Untersuchung brachte, ist, dass beinahe in allen Kritiken vom Rezensenten ein Urteil gefällt wird und dieses auch in vielen Fällen nachvollziehbar dargestellt wird. Vollständigkeit wiederum ist für den Großteil der Theaterkritiker unwichtig. Beinahe nie wird auf alle Beteiligten des Aufführungsprozesses eingegangen. Sehr zurückhaltend zeigen sich die Kritiker bei Verbesserungsvorschlägen an Regie oder Schauspieler. Nur in einem Bruchteil der untersuchten Kritiken war dies der Fall. Wenn es für eine Kritik wichtig ist, dass der Rezensent Kenntnisse über den Aufführungskontext hat, dann ist dies meistens auch der Fall und der Autor teilt diese Information seinen Lesern mit. Genauso wie er in mehr als der Hälfte der Fälle das Stück in einen größeren kulturellen Zusammenhang einordnet und damit möglicherweise Hilfestellung für die Kulturpolitik leistet.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Theaterkritik Printjournalismus Inszenierung
Autor*innen
Daniela Majer
Haupttitel (Deutsch)
Theaterkritik und ihre Funktionen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Analyse zur Situation von Theaterkritik in 21. Jahrhundert anhand zweier Gegenwartsinszenierungen
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
209 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hilde Haider-Pregler
Klassifikation
24 Theater > 24.29 Theater: Sonstiges
AC Nummer
AC08888053
Utheses ID
14955
Studienkennzahl
UA | 317 | | |