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Will and Jane in love
romanticizing the author in popular cinema around the Millennium
Katrin Waldhart
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Monika Seidl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16708
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30171.45873.461962-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Sowohl William Shakespeare als auch Jane Austen blicken auf eine jahrhundertelange Geschichte der Verkörperung der Autorenfigur zurück. Bereits kurz nach dem Tod der Autoren, der bei Shakespeare im Jahre 1616 und bei Jane Austen 1817 eintrat, verlor sich die „Wahrheit“ über diese beiden Persönlichkeiten – ihr Ruhm und die Aufmerksamkeit, die den Autoren wie auch ihren Werken geschenkt wurde, begannen jedoch stetig anzusteigen. Schon bald wollte sich der „Fan“ nicht mehr mit der Idee einer Autorenfigur, welche die literarischen Legenden zurückließen, begnügen und William Shakespeare sowie Jane Austen bekamen verschiedene Rollen und Körper zugedacht. Die Bandbreite dieser Rollen und Körper war und ist unermesslich: Von gefeierten Ruhmträgern, über kultisch verehrte Stars und Heilige, bis hin zur Touristenattraktion – die Autoren fanden sich über die Jahrhunderte in den unterschiedlichsten Verkörperungen wieder. Neben dieser Apotheose und der kultischen Anbetung der beiden Autoren existiert jedoch ein weiterer Trend, der ebenfalls kurz nach ihrem Tod einsetzte und der sich nun vor allem in den Print- und Filmmedien des 20. und 21. Jahrhunderts herauskristallisiert: William Shakespeare und Jane Austen werden in einer Form rekonstruiert, die es dem/r LeserIn bzw. AnhängerIn ermöglicht, nicht mehr länger zu den Autoren aufzublicken, sondern sich ihnen so nahe und verbunden wie möglich zu fühlen – die Schriftsteller werden mit einem tatsächlichen Aussehen - einem physikalischen Körper - als auch mit einem individuellen Charakter versehen. Unter all den diversen Erscheinungsformen, seien es jene in Literatur und Film oder auch frühe Portraits wie Martin Droeshouts Portrait von William Shakespeare oder Cassandra Austens Aquarell-Darstellung ihrer Schwester Jane, hat es sich diese Arbeit zur Aufgabe gemacht, die beiden Autoren in der Rolle der Liebhaber zu untersuchen. Dass sowohl William Shakespeare als auch Jane Austen mit romantischer Liebe assoziiert werden, ist keine neue Erscheinung und ist, unter anderem, auf die Rezeption ihrer literarischen Werke zurückzuführen. Dass die beiden Autoren jedoch selbst in romantischen Beziehungen dargestellt werden, ist ein relativ junges Phänomen, das sich aufgrund seiner Aktualität nicht nur in Printmedien, sondern auch im Filmmedium wiederfindet. Eben diese romantische Vorstellung der Autorenfiguren William Shakespeare und Jane Austen im populären Kino unmittelbar vor und kurz nach der Jahrtausendwende liegt im Interesse dieser Studie und wird anhand der Filme Shakespeare in Love (Regisseur John Madden, 1998) und Becoming Jane (Regisseur Julian Jarrold, 2007) analysiert. Um eine Basis für das Verständis der Freiheit und der Beliebigkeit in der Rekonstruktion der beiden Schriftsteller zu bilden, wird das Konzept der objektiven Geschichtsschreibung relativiert und der Film wird als alternative Geschichtsschreibung etabliert. Weiters werden die Bausteine des romantischen Filmgenres erläutert, um ein Werkzeug für die Analyse der romantischen Körper der Autoren in den beiden Filmen zu schaffen. Letztendlich wird im analytischen Teil der Arbeit aufgezeigt, welche Elemente des romantischen Filmgenres in Shakespeare in Love und in Becoming Jane sowieso im Speziellen in der Darstellung der beiden Protagonisten angewendet werden mit dem Ziel die beiden Autoren zu romantisieren. Dabei werden Charakteristika der Romanze, wie immer wiederkehrende Handlungsstränge oder Symbole für romantische Liebe, in den beiden Filmen veranschaulicht. Somit wird nicht nur gezeigt, dass sich die beiden Autoren in einer romantischen Verkörperung wiederfinden, sondern es wird auch geklärt wie solch eine Romantisierung im populären Film um die Jahrtausendwende zustande kommt. Hierbei wird unterstrichen, dass von William Shakespeare als auch von Jane Austen im 21. Jahrhundert lediglich ein beliebiges Konstrukt zuückbleibt, das einer ständigen Transformation unterliegt. Der tatsächliche Autor bleibt ebenso wenig greifbar wie das Konzept einer objektiven Geschichtsschreibung oder die Idee der romantischen Liebe.
Abstract
(Englisch)
The embodiment of William Shakespeare and Jane Austen is no recent phenomenon, but has a history that is centuries-long. Only shortly after their respective death in 1616 in Shakespeare’s case and in 1817 in Jane Austen’s, the ‘truth’ about the authors disappeared – however, their fame and the attention paid to them and their literary works has increased steadily. Soon the ‘fan’ was no longer content with a mere idea of the author figure left behind by the literary celebrities and William Shakespeare as well as Jane Austen were imaged and presented in diverse roles and bodies. The spectrum of these roles and bodies was and still is immense: From celebrated figures of fame to tourist attractions and from adored stars to saints – the authors have experienced various embodiments throughout the centuries. Apart from the apotheosis and the cult of the authors there exists another trend that originated only years after they had died and that is particularly strongly expressed in literature and film in the 20th and the 21st century: William Shakespeare and Jane Austen’s readership and fan community reconstruct their ‘idols’ in a way that enables them to stop looking up to the authors and instead feel as close and intimate to the them as possible. William Shakespeare und Jane Austen werden in einer Form rekonstruiert, die es dem/r LeserIn bzw. The writers are endowed with a tangible appearance – a phyical body and an individual character. Among all diverse representations emerging from the constant reconstruction of the authors, be it those in literature and film or early portraits such as the Martin Droeshout of William Shakespeare or Cassandra Austen’s watercolor sketch of her sister Jane, the present paper sets itself to examine the authors on the role of lovers. That William Shakespeare as well as Jane Austen are generally associated with romantic love is no recent development and is, among other reasons, to be attributed to the reception of their literary works. However, that the two authors themselves are pictured in romantic relationships is a contemporary emergence that is not only found in print but is also shown in film due to its currency. Exactly this amorous depiction of William Shakespeare and Jane Austen in popular cinema around the millennium is subject to analysis in this study and is inspected on the basis of the movies Shakespeare in Love (dir. John Madden, 1998) and Becoming Jane (dir. Julian Jarrold, 2007). In order to create a basic understanding for the freedom and arbitrariness in the reconstruction of the writers the concept of evidentiary history is relativized and film is established as ‘another kind of history’. In a further step, the building stones of the romantic film genre are elucidated to form a framework for the succeeding analysis of the authors‘romantic bodies in the two films. Finally, the practical part of the paper examines the characteristic elements of the romance in Shakespeare in Love and in Becoming Jane and pays special attention to these characteristics in the depiction of the two protagonists, as they aim at romanticizing them. In the course of this analysis traditional components of the romantic film such as conventional narrative strands or symbols representing romantic love are illustrated. Thus, it is not only demonstrated that the authors’ bodies are romanticized but it is also clarified how the process of romanticizing in popular film around the millennium is achieved. Thereby, William Shakespeare and Jane Austen are emphasized as being mere constructs in the 21st century that underlie constant transformation. The ‘real’ author remains just as little tangible as the concept of evidentiary history and the notion of romantic love.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
William Shakespeare Jane Austen romanticizing love romance film
Schlagwörter
(Deutsch)
William Shakespeare Jane Austen Romantisierung Liebe Romanze Film
Autor*innen
Katrin Waldhart
Haupttitel (Englisch)
Will and Jane in love
Hauptuntertitel (Englisch)
romanticizing the author in popular cinema around the Millennium
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
152 S. : Ill.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Monika Seidl
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.08 Semiotik ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.03 Englische Sprache und Literatur ,
24 Theater > 24.34 Filmgattungen, Filmsparten ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC09583761
Utheses ID
14974
Studienkennzahl
UA | 343 | | |
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