Detailansicht
Freundschaft - Darstellung einer intimen Beziehung im zeitgenössischen deutschen Film
Birte Svenja Titze
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Gissenwehrer
DOI
10.25365/thesis.16744
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29909.11699.150063-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Bedeutung der intimen Beziehungsform Freundschaft nimmt in der ausdifferenzierten Gesellschaft als alternativer Nahraum zu institutionalisierten sozialen Mikrokosmen Ehe bzw. Lebensgemeinschaft und Familie zu. In der vorliegenden Arbeit soll anhand einer Filmanalyse untersucht werden, inwiefern die Auswirkungen im Medium Film widergespiegelt werden.
Hierzu wird im Theorieteil das Phänomen Freundschaft aus philosophischer und soziologischer Perspektive untersucht. Zuerst werden die Freundschafskonzepte von Aristoteles und Simmel skizziert, die der aktuellen Forschung noch immer als Basis dienen. Von dem Bewusstsein der Unmöglichkeit der Definition von Freundschaft,
getragen, auf die aus allen Sparten immer wieder verwiesen wird, wird in den darauffolgenden Kapiteln über Abgrenzung, Benennung, Spezifika und Funktion der
Beziehung ein aktuelles Freundschaftsverständnis erarbeitet auf dem die Filmanalyse fußt. Als Prototyp der Freundschaft unter Erwachsenen gilt eine gleichgeschlechtliche,
freiwillige, reziproke, intime Dyade, die keine offene Sexualität impliziert und dennoch soziale und emotionale Bedürfnisse befriedigt. Freundschaft beruht auf einem Kosten- Nutzen-Gleichgewicht, das durch bewusste Beziehungsarbeit aufrechterhalten werden
muss. Im fünften und sechsten Kapitel wird auf das komplexe Nähe-Distanz-Verhältnis von Beziehungen und damit auf den Begriff der Intimität eingegangen, der das
Verständnis einer exklusiven Beziehung bedingt. Die Bedeutung des Geschlechts und der Sexualität im freundschaftlichen Diskurs wird im darauffolgenden Kapitel analysiert. Mit der künstlichen Konstruktion einer allgemeingültigen Definition wird die spezifische
Beziehung Freundschaft zugleich dekonstruiert. Um dem Dilemma zu entkommen, werden seit jeher einzelne Fallbeispiele, deren Existenz niemals vollständig belegt
werden kann, genutzt, um die gängige Vorstellung der Beziehung zu untermauern.
In diesem Sinne bietet die Arbeit im praktischen Teil eine quantitative Untersuchung spezifischer intimer Beziehungen, allerdings keiner realen oder als real angegebenen,
sondern bewusst inszenierter, da fiktiver Freundschaftskonstellationen des deutschen Kinofilms der Gegenwart. Neben den inhaltlichen Möglichkeiten Freundschaft
darzustellen, werden die formalen, ästhetischen, gestalterischen und bewusst manipulativen Mittel, des Authentizität suggerierenden Artefakts Film herausgearbeitet. Sommer vorm Balkon, Der Himmel kann warten, Herr Lehmann und Ein Freund von mir, werden anhand der Figurenanalyse, der symbolischen Darstellung des freundschaftlichen Ortes, des Themas der Beziehung, der Beziehungsarbeit und der Konflikte, der Inszenierung der Intimität und der Geschlechterrollen, des Benennens der Beziehung und der filmspezifischen ästhetisch-gestalterischen Mittel, auf die
Glaubwürdigkeit der Präsentation untersucht. Nach der gesonderten Erarbeitung der Filme werden in einem abschließenden Vergleich, Übereinstimmungen und Differenzen
bei der Inszenierung von Freundschaft betrachtet. Abschließend wird auf die soziale, emotionale und politische Relevanz der Beziehung als subversive Lebensform verwiesen, die von einer medialen Präsenz begleitet ist.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
friendship
Schlagwörter
(Deutsch)
Freundschaft
Autor*innen
Birte Svenja Titze
Haupttitel (Deutsch)
Freundschaft - Darstellung einer intimen Beziehung im zeitgenössischen deutschen Film
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
182 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Gissenwehrer
Klassifikation
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC08849837
Utheses ID
15004
Studienkennzahl
UA | 317 | | |