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Vegetation und Landschaftswandel der Pöggstaller Senke (südliches Waldviertel, NÖ) als Grundlagen für naturschutzfachliches Management
David Paternoster
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Georg Grabherr
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16756
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29202.74296.362861-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Vegetation und dem Landschaftswandel der im südlichen Waldviertel (Niederösterreich) gelegenen Weitenbachniederung zwischen Pöggstall und Würnsdorf. Die Ergebnisse dienen als Grundlagen für das gebietsbezogene naturschutzfachliche Management. Im Lauf der Vegetationsperioden der Jahre 2006 und 2007 wurden sowohl die Vegetation des Untersuchungsgebiets durch Erhebung von 169 Vegetationsaufnahmen unter Verwendung der Methodik von Braun-Blanquet (Braun-Blanquet, 1964), als auch die Landnutzung nach dem Mapping-Guide von Peterseil & Wrbka (Peterseil & Wrbka, 2001) kartiert. Da der weite Talboden des Untersuchungsgebiets das letzte große und weitgehend geschlossene Wiesengebiet des Weitentales darstellt, richtet sich der Focus der vegetationskundlichen Untersuchung auf die ausführliche Beschreibung der Offenlandlebensräume, besonders des Feuchtgrünlandes und der Niedermoorwiesen. Das Aufnahmematerial wird darüber hinaus mit bestehender gebietsrelevanter Literatur verglichen. Insgesamt konnten 26 verschiedene Pflanzengesellschaften und 48 regional bzw. österreichweit gefährdete Gefäßpflanzenarten nachgewiesen werden. Dabei zeichnet sich eine starke Bindung dieser Arten an Feucht- und Moorwiesen ab. Anhand einer GIS-gestützten Auswertung der Urmappe des franziszeischen Katasters wird der zeitliche Wandel der Landschaft durch Vergleich der historischen (1823) mit der aktuellen Landnutzungssituation in einem fünf Quadratkilometer großen Landschaftsausschnitt beschrieben und schließlich im Kontext allgemeiner Landschaftsveränderungen und vegetationsgeschichtlicher Entwicklungen im Großlebensraum des Waldviertels diskutiert. Besonders die Zunahme der Wald- und Siedlungsflächen und die Abnahme des Ackerlandes charakterisieren den Landschaftswandel in der Region. Auf Basis der Vegetation und der Beschreibung der historischen Landschaftsveränderungen wird ein Managementkonzept für den rund 44 ha umfassenden aufgeweiteten Talboden zwischen Pöggstall und Würnsdorf formuliert. In die Maßnahmenplanung fließen auch Erkenntnisse aus faunistischen Untersuchungen zu ausgewählten Tiergruppen ein, die von der Forschungsgemeinschaft LANIUS im Jahr 2004 durchgeführt wurden. Für die Definition von Managementstrategien und die Umsetzung konkreter Maßnahmen bedarf es einer Bewertung der grundsätzlich wertneutralen Naturinhalte, die im konkreten Fall auf dem Niveau der Pflanzengesellschaften und in Anlehnung an ein nachvollziehbares und mehr oder minder standardisiertes Bewertungsverfahren (Plachter, 1994) erfolgte. Kleinseggenwiesen, Streuwiesen und Großseggensümpfe sind im Untersuchungsgebiet die wertvollsten Standorte aus Sicht des Naturschutzes. Aufbauend auf den Bewertungsergebnissen und unter Berücksichtigung der historischen Situation um 1823 – als die Landschaft zwar flächendeckend, aber sehr extensiv genutzt wurde – wird ein Leitbild formuliert, das den naturschutzfachlichen SOLL-Zustand repräsentiert. Eine auf der Vegetationsausstattung basierende Untergliederung des Gebiets in drei Zonen (Naturzone, Managementzone und Entwicklungszone) kann einerseits als Grundlage für die potentielle zukünftige Schutzgebietsplanung dienen, andererseits werden dadurch die unterschiedlichen Managementanforderungen der zugehörigen Schutzgüter verdeutlicht. In weiterer Folge wird ein nach den Zonen gegliederter und auf Vegetations- bzw. Biotoptypen bezogener Maßnahmenkatalog formuliert, der sich im Bedarfsfall rasch durch Verschneidung der Gebietsdatenbank mit dem amtlichen Katasterplan auf Parzellenniveau übertragen lässt. In der Druckversion sind die phytosoziologischen Tabellen als Beilage angefügt.
Abstract
(Englisch)
This work deals with vegetation and landscape changes of the Weitenbach-lowland between Pöggstall and Würnsdorf in the southern Waldviertel (Lower Austria). Results provide a basis for conservational issues. During the growing seasons in the years 2006 and 2007, both the vegetation and land use were mapped. 169 relevés were collected using the methodology of Braun-Blanquet (1964). For the survey of actual land use I used the mapping guide of Peterseil & Wrbka (2001). The broad valley floor of the investigation area remains the last expanded and connected grassland area in the whole Weitenbach-Valley. For this reason, the phytosociological investigation focuses on characterisation of wet meadows and fen-meadows. Moreover the collected data are also compared with relevant regional literature. Altogether 26 different plant communities and 48 regionally or nationally endangered plant species were detected. Most of these species show preferences for wet meadows and fen-meadows. The chronological change of the landscape is characterized by means of a GIS-based analysis of historical cadastral land registers within an area of five square kilometers. The historical land use situation in 1823 is compared with the recent situation. Results are discussed in context of common signs of landscape change and historical evolution of vegetation in the Waldviertel-biom. The regional landscape change in and around the investigation area is characterized by an increase of forests and settlement areas, on the contrary the area of arable by a decrease. Using vegetation and landscape changes as fundamentals, a management concept is formulated, which refers to the 44 ha large, broad valley floor between Pöggstall and Würnsdorf. Faunistic findings of former investigations done by the research community LANIUS are incorporated. The definition of management strategies and implementation of precise arrangements require appraisement of basically value-free natural resources, ecosystems, habitats or species. In this case the appraisement refers to plant communities and follows the reproducible and more or less standardized methodology of Plachter (1994). Fen-meadows and sedge reeds demonstrate the premium sites as far as nature conservation is concerned. Based on the appraisement results and in consideration of the historical landscape situation, a conservational overall concept is generated, which represents the target state in the face of nature conservation. According to the composition of vegetation, the management area is divided into three different zones (nature-zone, management-zone and development-zone). On the one hand the apportionment may support design of potential, prospective protected areas, on the other hand it helps to clarify the management requests of particular subjects of protection. Furthermore, a catalogue of measures is defined, that refers to plant communities and habitat types, respectively. In case of need the catalogue could be adapted for the level of parcels by intersection of the regional database with official land registers. In the printable version the phytosociological tables are added as attachments.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
landscape change vegetation ecology wet meadows conservation
Schlagwörter
(Deutsch)
Waldviertel Pöggstaller Senke Landschaftswandel Vegetationsökologie Feuchtwiesen Naturschutz
Autor*innen
David Paternoster
Haupttitel (Deutsch)
Vegetation und Landschaftswandel der Pöggstaller Senke (südliches Waldviertel, NÖ) als Grundlagen für naturschutzfachliches Management
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
155 S. : 7 Beil.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Georg Grabherr
Klassifikationen
42 Biologie > 42.05 Naturgeschichte ,
42 Biologie > 42.44 Pflanzengeographie, Pflanzenökologie, Pflanzensoziologie ,
42 Biologie > 42.91 Terrestrische Ökologie ,
43 Umweltforschung > 43.31 Naturschutz
AC Nummer
AC08834964
Utheses ID
15015
Studienkennzahl
UA | 444 | | |
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