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Phänomene textiler Gewandung
Beobachtungen am Ornat des Ordens vom Goldenen Vlies
Christine Brandner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Friedrich Teja Bach
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16791
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29939.04566.221869-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Gegenstand der vorliegenden Diplomarbeit ist der Ornat des Ordens vom Goldenen Vlies, ein Ensemble reich bestickter liturgischer Paramente, das zu den bedeutendsten erhaltenen Werken europäischer Stickkunst zählt. Wie alle Objekte der Kunstgeschichte ist auch dieses durch eine charakteristische Komplexität gekennzeichnet, die sich aus seiner historischen Stellung, seiner epistemologischen Bedeutung für das Fach und nicht zuletzt aus seiner, wie auch immer gearteten Existenz in der jeweiligen Aktualität der Betrachtung ergibt. In diesen Kategorien bewegt sich daher die vorliegende Analyse. Ein erstes Kapitel gibt einen Überblick über die historische Situation in den Machtverhältnissen der europäischen Herrscherhäuser des 15. Jahrhunderts. Dem Verlangen nach Prachtentfaltung, das alle Bereiche burgundischer Repräsentationspolitik bestimmte, war auch die Entstehung des Burgunderornats geschuldet. Durch die zeitliche Nähe seiner Entstehung zu den Anfängen der altniederländischen Malerei sowie durch die enge stilistische Verwandtschaft mit der Kunst Jan van Eycks und Robert Campins wurde schon früh das Interesse der Forschung an den Figurendarstellungen auf dem Ornat geweckt. Dabei wurden die verwendeten Sticktechniken sowie die Stofflichkeit der Textilien meist unterschlagen. Die vorliegende Arbeit richtet daher ihren Blick gerade auf diese vernachlässigten Parameter: Eine Typologie der liturgischen Gewandformen untersucht die ihnen zugesprochenen symbolischen Bedeutungen. Ein weiterer Abschnitt geht den Produktionsbedingungen für derartig reich bestickte Paramente im 15. Jahrhundert nach. Die Sticktechniken werden in Hinblick auf ihre jeweiligen Darstellungs- und Ausdrucksmöglichkeiten befragt. Weiters wird der Versuch unternommen die großen Figurendarstellungen auf den einzelnen Paramenten miteinander in Beziehung zu setzen und sie im Kontext der Ordensfeste zu verstehen. Ein letztes Kapitel versucht die Dichotomie zwischen Kunstwerk und Handwerk, die in den Klassifizierungen der Kunstgeschichte eine so wichtige Rolle spielt, zu hinterfragen. Vergleiche zwischen möglichen Entwurfsvorlagen und den ausgeführten Stickereien lassen vermuten, dass das Verhältnis von „Original und Kopie“ weit mehr als bisher als dynamischer Prozess gedacht werden muss. Die Arbeit schließt mit einer Analyse historischer Quellen, die versucht den Beginn eben jener Spaltung von Kunst und Handwerk im frühen 15. Jahrhundert zu bestimmen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Burgunderornat Orden vom Goldenen Vlies Burgund Liturgische Gewandformen Paramente Kunst und Handwerk Stickerei
Autor*innen
Christine Brandner
Haupttitel (Deutsch)
Phänomene textiler Gewandung
Hauptuntertitel (Deutsch)
Beobachtungen am Ornat des Ordens vom Goldenen Vlies
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
181 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Teja Bach
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.06 Kunstphilosophie, Kunsttheorie ,
20 Kunstwissenschaften > 20.10 Kunst und Gesellschaft
AC Nummer
AC08814749
Utheses ID
15047
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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