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Skateboarden als jugendkulturelles Bewegungsphänomen
sozialer und sportlicher Hintergrund von Skateboardern, sowie Motive zur Ausübung im Kontext jugendspezifischer Entwicklungsaufgaben
Sebastian Mihaly
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Betreuer*in
Michael Kolb
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16805
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29191.35792.699759-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Wir leben in einer Welt, die heute weitgehend von zwei, auf den ersten Blick konträren, Tendenzen gekennzeichnet ist: Auf der einen Seite steht die Pluralität, die aufgrund technologischer Fortschritte nahezu explosionsartig Auswahlmöglichkeiten in fast allen Bereichen unseres Lebens eröffnet hat und immer weiter eröffnet. Auf der anderen Seite steht das Bedürfnis nach Individualisierung, die Suche nach dem eigenen Lebensentwurf, um nicht zu einer gesichtslosen Nummer in der Masse der Menschheit zu werden, umso mehr als wir im Zeitalter der Globalisierung leben. Irgendwo zwischen diesen Polen finden Jugendliche, deren Suche nach Individualität und Identität sich entwicklungsbedingt besonders intensiv gestaltet, Wege und Mittel, sich diesen Umstand zunutze zu machen und erfinden immer wieder neue Formen des individuellen Ausdrucks, ohne dabei mit der, für sie wichtigen, Beziehung zu ihren Peers in Konflikt zu geraten. In dieser Arbeit wird das Skateboarden als Kern derartiger jugendkultureller Prozesse beleuchtet, und erforscht, welche Faktoren im Leben junger Menschen diese dazu bewegen, sich dem Skateboarden erst zuzuwenden und darin danach eine Faszination zu sehen, die sie über Jahre hinweg und manchmal ein Leben lang nicht loslässt. Desweiteren war es Ziel dieser Untersuchungen, die Rolle von jugendtypischen Entwicklungsaufgaben in diesem Zusammenhang zu definieren. Die erforderlichen Daten wurden mittels Leitfadeninterviews und einem Kurfragebogen erhoben und anschließend durch eine qualitative Analyse ausgewertet, wobei diese auf vertikaler und horizontaler Ebene stattfand. Dabei stellte sich heraus, dass es bei Heranwachsenden unter anderem die Ablehnung traditionell-restriktiver Strukturen wie Reglements und Trainingsalltag im Sport sind, die sie über verschiedenste sportliche Stationen zum Skateboarden treibt. Ebenso ist es die Suche nach Chancen des individuellen Ausdrucks, die sie im Skateboarden durch die Pluralität an Freiheiten und Bewegungsmöglichkeiten finden. Die befragten Skateboarder kommen aus der mittleren bis unteren Mittelschicht und haben in ihrer Kindheit durchaus Erfahrungen mit der Art organisierten Sports gemacht, die sie nun ausnahmslos ablehnen. Interessanterweise zeigt ein Vergleich mit anderen Freestylern unter anderem, dass das gemeinsame Ausüben mit Freunden und Bekannten aus dem Umfeld der Individualbewegungsform Skateboarding von essentieller Bedeutung für Skateboarder ist, während weder Freestyle Windsurfer bzw., Snowboarder, noch New School Skier, Freerunner oder Freestyle Fußballer vergleichbare Angaben machen. Dies könnte darauf hinweisen, dass dem Skateboarden als Plattform sozialer Interaktionen mit Gleichaltrigen ganz besonders große Bedeutung beigemessen werden kann.
Abstract
(Englisch)
The world we live in is characterized by two seemingly opposite tendencies: On the one hand, there is a certain kind of plurality, driven by technological progress that opens up new opportunities in an explosive manner. On the other hand, there is the need for individualization and for a personal life in order not to become a faceless number in this era of globalization we are living in. Somewhere between those two poles, youths find a way to take advantage of that circumstance, constantly finding new forms of individual expression that do not interfere with the peer-relationships that are ever so important during adolescence. The present paper discusses skateboarding as the basis of such youth culture-related processes. It investigates the factors responsible for turning young people to this non-traditional sport and their subsequent fascination for it, that typically lasts for most of their adolescence, sometimes even their lives. Moreover, it is the aim of this paper to explore the role of youth-specific developmental tasks in that context. The required empirical data was gathered by means of a guideline-based interview and a brief questionnaire focusing on social and demographic features. The analysis was conducted on a vertical, as well as a horizontal level. The results suggest that juveniles steer towards skateboarding following the abandonment of the traditional, restrictive structures of organized sports. In the same way, they are looking for means of individual expression, which they find in skateboarding with its multiple degrees of freedom and possibilities of movement. The typical skateboarder has a middle class to lower middle class background and has made contact at some point in their childhood with the kind of organized sports they now reject concordantly. Intriguingly, a comparison to other freestyle sports like freestyle snowboarding or windsurfing respectively, as well as new school skiing, freerunning and freestyle soccer, reveals that skateboarding appears to be the only one of these sports, in which the interviewees maintain that they consider practicing together with friends from the respective setting as an essential element in their sport of choice. This may implicate a considerable amount of importance is to be attached to skateboarding as a platform of social interaction with peers.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
skateboarding youth culture
Schlagwörter
(Deutsch)
Skateboarden Jugendkultur
Autor*innen
Sebastian Mihaly
Haupttitel (Deutsch)
Skateboarden als jugendkulturelles Bewegungsphänomen
Hauptuntertitel (Deutsch)
sozialer und sportlicher Hintergrund von Skateboardern, sowie Motive zur Ausübung im Kontext jugendspezifischer Entwicklungsaufgaben
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
163 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Kolb
Klassifikationen
76 Sport > 76.11 Sportsoziologie, Sportpsychologie ,
76 Sport > 76.11 Sportsoziologie, Sportpsychologie
AC Nummer
AC08801632
Utheses ID
15060
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 482 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1