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Der Tod in der Kunstkammer der frühen Neuzeit
Silvia Müllegger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Viktor Schwarz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.16819
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29980.43346.441962-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen drei Figuren der frühen Neuzeit, die als sogenannte Tödlein betitelt werden. Unter dieser Bezeichnung versteht man verkleinerte Darstellungen des Todes in bildlicher und skulpturaler Form. Wesentlich für ihre Entstehung war auf der einen Seite die christliche Heilslehre und auf der anderen Seite der Humanismus. Besonders gegen Ende des 15. Jahrhunderts erhielt die Auseinandersetzung mit Tod und Vergänglichkeit eine immer größer werdende Bedeutung. Als Zeichen dieses neuen Verständnisses entstanden aus dem religiösen Kontext heraus „neue“ Andachtsobjekte. Der Tod erhielt eine erweiterte Bedeutung, da diese Memento mori-Objekte den Menschen und seinen Tod in den Mittelpunkt der Betrachtung stellten. Auch wenn sie vorrangig der Selbstreflexion dienten, es handelt sich hierbei immer noch um religiöse Objekte, da der mittelalterliche Kern bzw. der christliche Gedankenschatz immer noch erhalten blieb. Als Orte ihrer Aufstellung etablierten sich die Kunstkammern adliger Herrscher, die im 16. Jahrhundert südlich und nördlich der Alpen entstanden und unterschiedliche Sammlungsschwerpunkte setzten. Wesentlich für diese ersten Kunstkammern war der Leitgedanke den Makrokosmos im Mikrokosmos darstellen zu wollen. Ging man nach diesem enzyklopädischen Ansatz des Sammelns und der Art der Präsentation, so fand man diese beiden Kriterien vor allem bei zwei Kunstsammlungen erfüllt: bei Herzog Albrecht V. in München und bei Erzherzog Ferdinand II. in Tirol. Ein Blick in die Inventare offenbart, dass man vor allem in den Kunstkammern verschiedenste Arten von Tödlein oder Memento mori-Objekte finden konnte. Dort wurden die Tödlein nicht nur als private Andachts- sondern auch als Kunstobjekte betrachtet, da sie durch außergewöhnliche Verarbeitung, Materialität und Gestaltung bestachen. Aber neben der künstlerischen Darstellung kommt ein weiterer Aspekt hinzu: die Tödlein zeigen in ihrer Gestaltung ebenso eine naturwissenschaftliche-medizinische Neugier auf. Drei dieser eigenwilligen und einzigartigen Kunstwerke fanden in dieser Arbeit mit folgenden Fragestellungen ihre Besprechung: inwiefern kann man sie als Andachts- bzw. naturwissenschaftliche Studienobjekte betiteln, und welche Funktion erfüllten sie im Kontext der frühen Kunstkammer. Denn ja nach formaler und ikonographischer Gestaltung konnte der Tod auf verschiedenste Weise instrumentalisiert werden, im christlich-religiöser oder in christlich-humanistischer Weise, und als Zeichen dieser privaten Auseinandersetzung sind die kunstvoll und ideenreich gestalteten Tödlein der frühen Neuzeit zu sehen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
death deathfigures pictures of death transi devotion memento mori 15th Century 16th Century theology Kunstkammern Collection Ambras Maximilian I. Ferdinand II. Tirol Habsburg Hans Leinberger Paul Reichel Andreas Vesalius melancholy ivory Museum Schnütgen Cologne Vienna
Schlagwörter
(Deutsch)
Tod Tödlein Bilder des todes Transi Andacht Memento mori Theologie 15. Jahrhundert 16. Jahrhundert Kunstkammern Sammlung Ambras Maximilian I. Ferdinand II. Tirol Habsburg Hans Leinberger Paul Reichel Andreas Vesalius Melancholie Elfenbein Museum Schnütgen Köln Wien
Autor*innen
Silvia Müllegger
Haupttitel (Deutsch)
Der Tod in der Kunstkammer der frühen Neuzeit
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
IV, 146 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Viktor Schwarz
Klassifikationen
11 Theologie > 11.30 Bibel: Allgemeines ,
20 Kunstwissenschaften > 20.10 Kunst und Gesellschaft ,
20 Kunstwissenschaften > 20.11 Kunstsammlung ,
20 Kunstwissenschaften > 20.12 Kunstmuseum ,
20 Kunstwissenschaften > 20.21 Religion, Magie ,
20 Kunstwissenschaften > 20.24 Gesellschaft, Kultur ,
20 Kunstwissenschaften > 20.25 Abstraktes ,
20 Kunstwissenschaften > 20.33 Volkskunst ,
20 Kunstwissenschaften > 20.70 Europäische Kunst: Allgemeines ,
20 Kunstwissenschaften > 20.89 Kunstgeschichte: Sonstiges ,
44 Medizin > 44.02 Philosophie und Theorie der Medizin ,
73 Ethnologie > 73.55 Religionsethnologie: Allgemeines
AC Nummer
AC08814731
Utheses ID
15073
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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