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Zwischen Theater und Kino: Der Kick
Michaela Obermair
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Brigitte Marschall
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1839
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29762.43446.187760-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Forschungsinteresse dieser Diplomarbeit liegt darin, mögliche Phänomene und Möglichkeiten der Intermedialität zwischen Theater und Kino aufzuzeigen. Was kann ein intermedialer Bezug im Drama sein? Wie kann Intermedialität im Film figurieren? Der Kick stellt einen empirischen Untersuchungsgegenstand dar, wobei es sich um das Theaterstück und den gleichnamigen Film handelt. Mittels einer intermedialen Analyse wird die Inszenierungs- und Filmanalyse bereichert. Anhand dieses konkre-ten Beispiels wird gleichzeitig versucht die Theorien von Irina O. Rajewsky, Jens Schröter und Joachim Paech einer Anwendbarkeit zu unterziehen. Mit dieser Vorge-hensweise tritt eine beiderseitige Bereicherung zutage. Im ersten Teil der Arbeit werden theoretische Positionen der Intermedialität zeigen, dass diese Forschung in ständiger Entwicklung ist. Es existieren verschiedene An-sätze und Kategorisierungsversuche nebeneinander, so geht Irina O. Rajewsky in ihren Darstellungen sehr methodisch vor und stellt verschiedene Kategorien auf: die Medienkombination, der Medienwechsel, intermediale Bezüge, die explizite System-erwähnung, die Systemerwähnung qua Transposition, die Systemkontamination qua Translation und die Teilaktualisierende Systemkontamination. Der theoretische Ansatz von Jens Schröter zeichnet sich durch einen soziologischen Blickwinkel auf die Thematik aus. Seinen Ausführungen liegen auch kunst- und sys-temtheoretische Ansichten zugrunde. Er unterscheidet vier Typen von Intermedialität: die Synthetische Intermedialität, die Formale oder Trans-mediale Intermedialität, die Transformationale Intermedialität und die Ontologische Intermedialität. In seinem Vorgehen stellt er ein überleitendes Moment zu Joachim Paech dar. Paechs Ziel ist es, den Formwandel selbst als Inhalt des Medienwechsels in einem Transformationsverfahren zu veranschaulichen. Dabei ist ein wichtiger Grundsatz, dass die Inhalte analysierter Werke nicht mit ihrer formalen Struktur verbunden wer-den. Sein Interesse gilt dem Formwandel und dem einhergehenden „Dazwischen“ als Differenz-Form von Medien. Der Kick stellt einen vielfältigen Untersuchungsgegenstand dar. Dem Projekt zugrun-de liegt die Tötung des 17-jährigen Marinus Schöberl durch drei seiner Freunde im Jahr 2002. Dieser Mord wurde – laut Geständnis – nach einer Szene des Filmes American History X vollzogen und wird in weiterer Folge wiederum Gegenstand des filmischen Mediums. Beim Kick-Projekt sind verschiedene Formen der Intermedialität, auf narrativer sowie struktureller Ebene erkennbar. Es handelt sich um dramaturgische Phänomene, die oftmals mehreren Theorien der Intermedialität zuordenbar sind. Aus diesem Grund hat es sich als sinnvoll ergeben, die theoretischen Standpunkte von Rajewsky, Schröter und Paech in der Analyse parallel anzuwenden, sie gleichsam zu kombinie-ren. Auf diese Art wurde es möglich verschiedene intermediale Ausprägungen wahr-zunehmen und Synergien für eine differenzierte Betrachtung zu nutzen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Intermedialität im Kick-Projekt die Wahrnehmung der ZuseherInnen verändert und mit neuen Erfahrungsebenen berei-chert. KinobesucherInnen fühlen sich bei Der Kick z.B. durch die Einheit des Ortes im Film, einer Nahaufnahme und einer direkten Ansprache durch den/die Schauspie-lerIn als würden sie in einer Interaktion mit dem/der SchauspielerIn sein. Die Gleich-zeitigkeit von Schau und Spiel ist dem Kino grundsätzlich nicht eigen, die ZuseherIn-nen werden in eine „AugenzeugInnen-Perspektive“ versetzt. Der Film vermittelt eine lebendige Aura, die eine Teilnahmslosigkeit gegenüber den dargestellten Gescheh-nissen erschwert. Durch diese Erfahrung werden die ZuseherInnen – mehr als im herkömmlichen Kino – dazu aufgefordert sich eine eigene Meinung zu bilden. Diese Mischung an Reduktion, gepaart mit Fiktion und Abstraktion schafft einen Mikro-kosmos, in dem eine ungewöhnliche Form der Konzentration gefördert wird. Diese baut ebenso darauf auf, dass nicht naturalistisch bebildert, sondern der Fokus mittels distanzierender Abstraktion auf wesentliche Thesen geleitet wird.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Intermedialität Theater Kino
Autor*innen
Michaela Obermair
Haupttitel (Deutsch)
Zwischen Theater und Kino: Der Kick
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
111 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Marschall
Klassifikation
24 Theater > 24.99 Theater, Film, Musik: Sonstiges
AC Nummer
AC07453884
Utheses ID
1509
Studienkennzahl
UA | 317 | 295 | |
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